Und wieder hat ein Unternehmen die diesjährigen IVA-Schwerpunktfragen beantwortet, nämlich der Verbund . Hier ein Auszug aus den Antworten:
Wie viele Mitarbeiter (ohne Vorstand) hatten 2017 einen Jahres- gesamtbezug von mehr als 200.000 Euro und wie viele davon einen Jahresgesamtbezug von über 500.000 Euro?
Die Bezüge in der Managementebene bestehen aus einem fixen und einem variablen Anteil, welcher 25 % bis zu 50 % beträgt. Die variablen Anteile kommen nur dann voll zur Auszahlung, wenn die überwiegend quantitativen kurz- und mittelfristigen Ziele vollständig erfüllt sind. Im Rahmen der Effizienzsteigerungsprogramme wurden auch Strukturmaßnahmen getroffen, die die laufende Reduktion der Anzahl der Führungskräfte auf ein notwendiges Maß bewirken. Gegenüber 2016 wurde die Anzahl der Führungskräfte über 200.000 Euro von 32 auf 29 gesenkt.
Wie viele Mitarbeiter hatten im Berichtsjahr einen Jahresbezug von weniger als 25.000 Euro? (Vollzeitbeschäftigung, volles Jahr, ohne Lehrlinge) aufgegliedert nach Inland – Ausland.
In Österreich – keine Mitarbeiter weniger als 25.000 Euro Jahresbezug. Auf Grund der Ansätze des Branchenkollektivvertrages ist es unmöglich ausgelernten Vollzeitkräften weniger als 25.000 € p.a. zu bezahlen. In keiner Verwendungsgruppe liegt das KV-Gehalt unter 25.000 € p.a. Im Ausland – 7 Personen.
Kosten des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts? – Auflage Verteiler
Vom Integrierten Geschäftsbericht wurden für das Geschäftsjahr 2017 1.800 Stück in Deutsch und 200 Stück in Englisch gedruckt, wobei generell ein Trend hin zur elektronischen Version des Berichts erkennbar ist, insbesondere bei Banken und institutionellen Anlegern. Die Gesamtkosten für die Erstellung, die Übersetzung und den Druck der Publikation betrugen insgesamt rund 125 Tsd. Euro.
Der Integrierte Geschäftsbericht wird an unterschiedliche Zielgruppen verteilt (u. a. werden jedes Jahr standardmäßig 500 Stück im Rahmen der HV verteilt, rd. 100 Stück an registrierte Banken sowie rd. 250 Stück an registrierte Privatanleger und institutionelle Investoren. Die übrigen Exemplare dienen dazu, Bestellungen, die über das Webformular auf der Webseite von Verbund einlangen, zu bedienen).
Kosten der Umstellung IFRS 9 (Finanzinstrumente) und IFRS 16 (Leasing), insbesondere jene der externe Beratung?
Für die Umstellung auf IFRS 9 sind rund 200h interne Leistungen angefallen. Externe Beratungsleistungen wurden diesbezüglich keine in Anspruch genommen. Für die Vorbereitung der Umstellung auf IFRS 16 sind bis dato rund 1.500h interne Leistungen und rund 450 T€ externe Beratungsleistungen angefallen.
Höhe der Körperschafts- (bzw. Ertragssteuer-) zahlungen 2017 in Österreich und in den drei wichtigsten Auslandsmärkten?
Die Körperschaftsteuerzahlungen haben 2017 in Österreich 23,2 Mio. € betragen. Die Ertragsteuerzahlungen 2017 in den drei wichtigsten Auslandsmärkten betrugen in Deutschland 10,9 Mio. € und in Rumänien 0,1 Mio. €; in Spanien sind aufgrund des Verkaufes der dortigen Gesellschaften im Jahr 2017 keine Ertragsteuern mehr angefallen.
Pflichtbeiträge an die Wirtschaftskammer, für Mitarbeiter berechnete und abgeführte Arbeiterkammerumlage, Beiträge an freiwillige Interessensvertretungen, Kommunalsteuer (nur Österreich)?
Folgende Beiträge wurden 2017 bezahlt:
Wirtschaftskammer € 15.838,--
Arbeiterkammerumlage € 573.095,--
Freiwillige Interessensvertretungen € 783.636,--
Kommunalsteuer (Österreich) € 6.601.751,--
Wie viele Mitarbeiter gingen 2017 mit welchem Durchschnittsalter in Pension?
2017 gingen 54 Personen mit durchschnittlich 61,1 Jahren in Alterspension. Im Jahr 2016 lag das Pensionsantrittsalter in Österreich im Durchschnitt bei 60,3 Jahren. VERBUND-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen daher später in Pension als der österreichische Durchschnitt.
Auswirkungen von MiFID II, insbesondere betreffend Research/Analysen?
Verbund AG bzw. die im Konzern betroffene Handelsfirma VERBUND Trading GmbH ist aus heutiger Sicht nicht lizenzpflichtig, da die sogenannte Nebentätigkeitsausnahme in Anspruch genommen wird.
Die für die Energiebranche (und damit für VERBUND) wesentlichen Auswirkungen von MiFID II sind insbesondere folgende Punkte:
Jährliche Evaluierung der Schwellenwert(e) für die Inanspruchnahme der Nebentätigkeitsausnahme, bei Überschreitung besteht Lizenzpflicht.
Die Inanspruchnahme der Nebentätigkeitsausnahme ist jährlich an die FMA zu melden. Bei Abschluss von Finanzinstrumenten ist zu bestimmen, ob dies ein Absicherungsgeschäft ist. Diese Information ist den Handelsplätzen zu melden. Einhaltung von Positionslimits für Finanzinstrumente an den Handelsplätzen.
Im Bereich Investor Relations ist im Hinblick auf den Bezug von Research und Analysen ein höherer administrativer Aufwand (verstärkte Zugangskontrolle, Registrierungspflicht etc.) festzustellen. Ansonsten sind die Auswirkungen noch nicht final abschätzbar.
Die fünf wichtigsten Wünsche an die neue Regierung Kurz/Strache?
Bezogen auf die Energiepolitik wären folgende fünf Punkte wünschenswert:
− Energiestrategie der Bundesregierung
o Einführung eines wettbewerbs-, bedarfsorientierten und technologieneutralen Ausschreibungsmodells zum kosteneffizienten Erneuerbaren-Ausbau in Österreich
o Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Erzeugungsanlagen o Reform der Ökostromförderung
− Versorgungssicherheit: Fokus Netz und Speicher
o Einführung einer kostendeckenden, langfristigen Netzreserve für kritische Netzsituationen o Erneuerbaren-Ausbau muss mit Netzausbau synchronisiert sein
o Entwicklung und Umsetzung einer Energie-Speicherstrategie, die u.a. auch Speicher rechtlich definiert und leistungsgerechte Vergütungen ermöglicht
− Gemeinsame Strompreiszone AT/DE
o Neuevaluierung der geplanten Trennung der gemeinsamen Preiszone AT/DE
o Vereinbarung von Kriterien, die wieder eine Aufhebung des Engpasses an der Grenze AT/DE auslösen
− Für VERBUND als Wasserkrafterzeuger sollte es bei den Netzentgelten (Systemdienstleistungs- entgelt) zu einer Verbesserung bzw. Gleichstellung mit Deutschland kommen
− Einführung eines CO2-Mindestpreises in der Stromerzeugung (in Abstimmung bzw. Synchronisation mit Deutschland)
Bezogen auf den Kapitalmarkt wäre eine aktivere, praxisnahe Kapitalmarktpolitik wünschenswert. Ebenso sollte bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen, vor allem in rechtlicher Hinsicht, ein „Gold plating“ vermieden werden, da es dadurch zu einer zusätzlichen Belastung der Unternehmen kommt. Die Einsetzung eines Kapitalmarktbeauftragten wäre aus Sicht des Unternehmens ein wünschenswerter Schritt zur besseren Verankerung kapitalmarktrelevanter Themen in der öffentlichen Wahrnehmung.
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