Rechtsanwälte entdecken Honorarparadies Börse (Wilhelm Rasinger)
13 Jul
Es mag daran liegen, dass Rechtsanwälte unterbeschäftigt sind oder dass sie glauben, ein neues Geschäftsfeld bzw. Honorarparadies entdeckt zu haben. Vermehrt kommt es bei börsenotierten Gesellschaften zu Aktionen von Anwälten – natürlich immer im Auftrag ihrer Klienten -, bei denen durch Ausnützung von Formalfehlern, unnötige Anträge und Widersprüchen Druck aufgebaut wird. Eine Klarstellung: Unzulänglichkeiten gehören abgestellt oder mit adäquaten Mitteln bekämpft. In letzter Zeit mehren sich allerdings Fälle, bei denen sich die Frage stellt, welche Nebenabsichten vom Aktionär bzw. von seinem Rechtsvertreter verfolgt werden. Ärgerlich ist für alle nicht involvierten Aktionäre, dass diese Streitigkeiten auf... » Weiterlesen
Fehlkonstruktion AeW (Wilhelm Rasinger)
15 Jun
Der Grundgedanke, einen Haftungsfonds für geschädigte Anleger einzurichten, ist sinnvoll. Das Konstrukt AeW - Anlegerentschädigung von Wertpapierfirmen - hat den Praxistest jedoch nicht bestanden! Um noch größere Belastungen für den Steuerzahler abzuwenden, werden - wie "Die Presse" am 10.6. berichtete - 148 Millionen Euro aus dem Budget für Aufräumarbeiten bei Altlasten nach der AvW-Pleite bezahlt. Auch in der etwas länger zurückliegenden AMIS-Pleite hatte sich die AeW, die als "privater Haftungsverbund" 1999 gegründet wurde, nicht bewährt. Das Schönste an der AeW ist der Name, aber der Gesetzgeber, der sich von den Interessenvertretern zu stark leiten ließ, schuf ein untaugliches Gesetz für eine Institution mit einer Geschä... » Weiterlesen
Wiener Börse: Neuer Vorstand – alte Probleme (Wilhelm Rasinger)
08 Jun
Österreich erlebte in den letzten Wochen einige relevante Personalwechsel: neuer Bundespräsident, neuer Bundeskanzler, neuer Vorstand der Wiener Börse. Es ist vielen klar, dass durch den Wechsel von Personen grundsätzliche Probleme nicht gelöst werden können. Der Erfolg oder Misserfolg von Politikern und Managern ist entscheidend von den Rahmenbedingungen abhängig. Es wird von offizieller Seite immer wieder die Leistungsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft betont, aber dies findet keine Entsprechung im Stellenwert des Finanzmarkts und der Börse. Schweden ist ein sozialdemokratisch geprägtes Vorbildland, das über einen gut funktionierenden Kapitalmarkt und eine hochentwickelte Aktionärskultur verfügt. Die Schweden identifizieren sic... » Weiterlesen
Wie die Porr-Dividende funktioniert und eine Idee für Herrn Schelling (Wilhelm Ras...
03 Jun
Die Porr AG macht neben guten Ergebniszahlen und einer Erhöhung der Dividende, sondern auch mit einer Scrip-Dividende auf sich aufmerksam. CEO Karl-Heinz Strauss, IVA-David-Preisträger 2015, und sein kongenialer CFO Christian Maier bieten den PORR-Aktionären die Möglichkeit, statt Bargeld einen Teil der Dividende aus dem bestehenden Bestand der eigenen Aktien zu beziehen. Der Vorte in für das Unternehmen liegt darin, dass die finanzielle Liquidität geschont wird, das "Tote" Kapital der eigenen Aktien genutzt wird, wodurch das Eigenkapital erhöht wird. Die Anleger ersparen sich über die Wiederveranlagung der Dividende nachzudenken und werden mit keinen Erwerbsspesen belastet. Die erhöhte Aufmerksamkeit auf dem Kapitalmarkt als Pionier dieser win-win-Situatio... » Weiterlesen
Scholz-Anleihe: Frust und Ärger (Wilhelm Rasinger)
25 May
Bitter ist die Erkenntnis für die Anleihebesitzer von immerhin 182,5 Mio EUR, dass sie, statt einer Tilgung im Jahr 2017 und Zinsen von 8,5 Prozent, nur mehr mit einer Quote von unter 10 Prozent mit einer eventuellen Nachbesserung von etwas mehr als 3 Prozent im Jahr 2018 rechnen können. Fakt ist, dass sich die Scholz-Gruppe, ein weltweit tätiger Schrotthändler, in einer wirtschaftlich sehr kritischen Situation befindet. Das Eigenkapital ist aufgebraucht und es werden Verluste geschrieben, eine Besserung lässt auf sich warten. Die Anleihegläubiger, die mit einem attraktiven Zinssatz gelockt wurden, sind unbesichert, d.h. nachrangig. Eine Insolvenz lässt nach Expertenmeinung eine Quote von nicht viel mehr als ein Prozent erwarten. Wirtschaften ist mit Risiko verbunden, ab... » Weiterlesen
global market. 7 Monate 2024 sind vorbei und die Wiener Börse hat in diesen sieben Monaten mehr Handelsvolumina verbuchen können als in den ersten 7 Monaten 2023, der Zuwachs ist im einstelligen Prozentbereich, aber immerhin. Auch im früher stark promoteten global market ist es erstmals seit Jahren wieder etwas nach oben gegangen, im Gesamtjahr 2021 lag dort das Jahresvolumen noch bei 5,5 Mrd. (das ist ca. ein Monatsumsatz im Prime Market), 2022 waren es nur noch 1,3 Mrd.. und 2023 gab es sogar den Fall unter die Mrd. Euro. In den ersten sieben Monaten 2024 ist es wieder leicht nach oben gegangen, ob die Mrd. End of Year wieder erreicht werden kann, ist aber unklar. Es gibt zwar im global market günstige Konditionen, aber die Broker stellen Wien bei den internationalen Aktien nicht so in die Pole Position und die Markttiefe könnte natürlich ebenfalls besser sein. Keine einfache Aufgabe, diese wichtigste Aktienfacette im Vienna MTF, denn es geht immerhin um die wichtigsten Aktien der Welt. Ich bin ja der Meinung, dass das Tagesgeschäft viel mehr promotet gehört, davon würde auch der global market profitieren.