23.06.24

Da bei dieser Fussball-Euro die besten vier Gruppen-Dritten weiterkommen und Österreich da unter den Kandidaten ist, darf natürlich gerechnet werden. Und das ist deswegen spannend, da ja nicht alles gleichzeitig passiert. Und heute hat Ungarn mal einen dritten Rang in der Gruppe mit Deutschland, der Schweiz und Schottland dank eines Last Minute Tores fixiert. Es ist gut für Österreich, dass nicht die Schotten gewonnen haben, aber ein Unentschieden wäre noch besser gewesen, dann wären die drei Punkte Österreichs sowieso nicht einholbar dagestanden. Um vor den Ungarn zu bleiben, dürfen die Österreicher nun sogar mit 3 Toren Unterschied gegen die Niederlande verlieren (was natürlich gegen potenziell in einen Lauf kommende Holländer immer einzukalkulieren ist). Ich glaube aber gelesen zu haben, dass irgendeine KI die Aufstiegswahrscheinlichkeit für Österreich mit 98 Prozent beziffert hat, vor allem, weil uns die Polen wegen des direkten Duells nicht mehr überholen können. Ich glaube, schon am Dienstag können wir das fix bejubeln, das mit dem Aufstieg in die Last 16.

 

Rechtsanwälte entdecken Honorarparadies Börse (Wilhelm Rasinger)

Es mag daran liegen, dass Rechtsanwälte unterbeschäftigt sind oder dass sie glauben, ein neues Geschäftsfeld bzw. Honorarparadies entdeckt zu haben. Vermehrt kommt es bei börsenotierten Gesellschaften zu Aktionen von Anwälten – natürlich immer im Auftrag ihrer Klienten -, bei denen durch Ausnützung von Formalfehlern, unnötige Anträge und Widersprüchen Druck aufgebaut wird. Eine Klarstellung: Unzulänglichkeiten gehören abgestellt oder mit adäquaten Mitteln bekämpft. In letzter Zeit mehren sich allerdings Fälle, bei denen sich die Frage stellt, welche Nebenabsichten vom Aktionär bzw. von seinem Rechtsvertreter verfolgt werden. Ärgerlich ist für alle nicht involvierten Aktionäre, dass diese Streitigkeiten auf...     » Weiterlesen


 

Fehlkonstruktion AeW (Wilhelm Rasinger)

Der Grundgedanke, einen Haftungsfonds für geschädigte Anleger einzurichten, ist sinnvoll. Das Konstrukt AeW - Anlegerentschädigung von Wertpapierfirmen - hat den Praxistest jedoch nicht bestanden! Um noch größere Belastungen für den Steuerzahler abzuwenden, werden - wie "Die Presse" am 10.6. berichtete - 148 Millionen Euro aus dem Budget für Aufräumarbeiten bei Altlasten nach der AvW-Pleite bezahlt. Auch in der etwas länger zurückliegenden AMIS-Pleite hatte sich die AeW, die als "privater Haftungsverbund" 1999 gegründet wurde, nicht bewährt. Das Schönste an der AeW ist der Name, aber der Gesetzgeber, der sich von den Interessenvertretern zu stark leiten ließ, schuf ein untaugliches Gesetz für eine Institution mit einer Geschä...     » Weiterlesen


 

Wiener Börse: Neuer Vorstand – alte Probleme (Wilhelm Rasinger)

Österreich erlebte in den letzten Wochen einige relevante Personalwechsel: neuer Bundespräsident, neuer Bundeskanzler, neuer Vorstand der Wiener Börse. Es ist vielen klar, dass durch den Wechsel von Personen grundsätzliche Probleme nicht gelöst werden können. Der Erfolg oder Misserfolg von Politikern und Managern ist entscheidend von den Rahmenbedingungen abhängig. Es wird von offizieller Seite immer wieder die Leistungsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft betont, aber dies findet keine Entsprechung im Stellenwert des Finanzmarkts und der Börse. Schweden ist ein sozialdemokratisch geprägtes Vorbildland, das über einen gut funktionierenden Kapitalmarkt und eine hochentwickelte Aktionärskultur verfügt. Die Schweden identifizieren sic...     » Weiterlesen


 

Wie die Porr-Dividende funktioniert und eine Idee für Herrn Schelling (Wilhelm Ras...

Die Porr AG macht neben guten Ergebniszahlen und einer Erhöhung der Dividende, sondern auch mit einer Scrip-Dividende auf sich aufmerksam. CEO Karl-Heinz Strauss, IVA-David-Preisträger 2015, und sein kongenialer CFO Christian Maier bieten den PORR-Aktionären die Möglichkeit, statt Bargeld einen Teil der Dividende aus dem bestehenden Bestand der eigenen Aktien zu beziehen. Der Vorte in für das Unternehmen liegt darin, dass die finanzielle Liquidität geschont wird, das "Tote" Kapital der eigenen Aktien genutzt wird, wodurch das Eigenkapital erhöht wird. Die Anleger ersparen sich über die Wiederveranlagung der Dividende nachzudenken und werden mit keinen Erwerbsspesen belastet. Die erhöhte Aufmerksamkeit auf dem Kapitalmarkt als Pionier dieser win-win-Situatio...     » Weiterlesen


 

Scholz-Anleihe: Frust und Ärger (Wilhelm Rasinger)

Bitter ist die Erkenntnis für die Anleihebesitzer von immerhin 182,5 Mio EUR, dass sie, statt einer Tilgung im Jahr 2017 und Zinsen von 8,5 Prozent, nur mehr mit einer Quote von unter 10 Prozent mit einer eventuellen Nachbesserung von etwas mehr als 3 Prozent im Jahr 2018 rechnen können. Fakt ist, dass sich die Scholz-Gruppe, ein weltweit tätiger Schrotthändler, in einer wirtschaftlich sehr kritischen Situation befindet. Das Eigenkapital ist aufgebraucht und es werden Verluste geschrieben, eine Besserung lässt auf sich warten. Die Anleihegläubiger, die mit einem attraktiven Zinssatz gelockt wurden, sind unbesichert, d.h. nachrangig. Eine Insolvenz lässt nach Expertenmeinung eine Quote von nicht viel mehr als ein Prozent erwarten. Wirtschaften ist mit Risiko verbunden, ab...     » Weiterlesen


23.06.24

778. Am Freitag hatten wir den Juni-Verfall, die Verfallstage sind stets die dritten Freitage im Monat und zum Quartalsende geht es da besonders zur Sache, man spricht von einem dreifachen Verfall mit mehr Produkten als sonst, die auslaufen. Und so sahen wir in Wien 778 Mio. Euro Handelsvolumen, dies war der grösste Wert heuer bisher, in Deutschland waren es sogar 20x soviel, mehr als 15 Mrd. an diesem einem Tag. Auch wenn die Terminbörsen selbst nicht mehr so wichtig sind wie früher und auch Wien gar keine eigene Terminbörse (früher: die mächtige ÖTOB) mehr hat, so werden doch an Verfallstagen immer wieder Indizes leicht adjustiert und das bringt Volumen. Und Volumen erzeugt mehr Volumen. Man sucht sich logischerweise solche Tage für Umstellungen aus, da es da mehr Handelsvolumen gibt und so die Umstellungseffekte leichter zu verkraften sind im Orderbuch. Solche Tagen tun dem Markt gut, die Wiener Börse verdient natürlich an den Umsätzen mit. Wie schön wäre es, wenn die Werte dieser Tage einfach normal wären. Aber da fehlt uns viel, weil Österreich einfach ETF-ferne Listings hat leider. Ich erinnere: ATX 30 Sparplan bitte.