Wie die Porr-Dividende funktioniert und eine Idee für Herrn Schelling (Wilhelm Rasinger)

Die Porr AG macht neben guten Ergebniszahlen und einer Erhöhung der
Dividende, sondern auch mit einer Scrip-Dividende auf sich aufmerksam. CEO
Karl-Heinz Strauss, IVA-David-Preisträger 2015, und sein kongenialer CFO
Christian Maier bieten den PORR-Aktionären die Möglichkeit, statt Bargeld
einen Teil der Dividende aus dem bestehenden Bestand der eigenen Aktien zu
beziehen. Der Vorte in für das Unternehmen liegt darin, dass die finanzielle
Liquidität geschont wird, das "Tote" Kapital der eigenen Aktien genutzt
wird, wodurch das Eigenkapital erhöht wird. Die Anleger ersparen sich über
die Wiederveranlagung der Dividende nachzudenken und werden mit keinen
Erwerbsspesen belastet. Die erhöhte Aufmerksamkeit auf dem Kapitalmarkt als
Pionier dieser win-win-Situation bringt wichtige Imagepunkte in der
Finanzöffentlichkeit. Kapitalertragssteuer von 27,5 Prozent fällt trotzdem
an, die vom Baranteil der Dividende abgezogen wird. Bei einer Ausgabe von
Gratisaktien, d.h. eine Kapitalberichtigung aus Gesellschaftsmitteln, die
für den Aktionär denselben wirtschaftlichen Effekt hat, fällt keine KESt an.
Daher sollte eine Lösung dahingehend gefunden werden, dass die KESt erst
dann anfällt, wenn die als Dividende bezogenen Aktien verkauft werden. Damit
könnte der Finanzminister einen positiven Akzent für den  zu wenig von der
Regierung beachteten Kapitalmarkt setzen, der - wenn überhaupt - das
Steueraufkommen minimal beeinflusst. Der IVA, der die Iniative "Aktien statt
" Geld" unterstützt, hofft, dass freundlichen Worte auch Taten folgen.



(03.06.2016)

Karl-Heinz Strauss (Porr) mit dem IVA-David 2016, (© Aussendung)


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Wilhelm Rasinger

ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.

>> http://www.iva.or.at


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