6.05.24

Neverlosen. Mit dem  2:2 gegen AS Rom und dem Final-Einzug in der Europa League knackte Bayer Leverkusen eine fast 60 Jahre alte Europa-Bestmarke. 49 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage schaffte nach Angaben der Bundesliga bis dato keine Mannschaft, seit es kontinentale Wettbewerbe gibt. Und wieder gab es ein spätes Tor, diesmal in Minute 97, zum Ausgleich. Neben dem "Bayer Neverlosen" kursiert schon der Spruch, dass "der Schiedsrichter so lange nachspielen lässt bis die treffen". Ich mag sowas, ich mag es, wenn Geschichte geschrieben wird und freue mich mit der Werkself, die einfach einen genialen Fussball spielt. Es ist ein super Jahr für deutsche Vereine in den europäischen Ligen, denn zusätzlich hat Dortmund PSG eliminiert und spielt jetzt im CL-Finale gegen Real Madrid, die Könlglichen konnten sich gegen Bayern durchsetzen. Und für Dortmund ist das ein Traumfinale, viel lässiger als gegen die Bayern, die man in der Liga eh immer wieder trifft. Denn: Ein Sieg gegen Real Madrid ist grösser und auch eine Niederlage wohl leichter hinzunehmen als gegen die Bayern. Ich freue mich für die deutschen Teams.

 

Rasinger zum Jahresbeginn (Wilhelm Rasinger)

2015 ist wirtschaftlich und weltpolitisch eher unerfreulich verlaufen, die Börsen entwickelten sich dagegen überraschend gut. Für 2016 wird für die Wirtschaft eine deutliche Besserung erwartet. Der Monat Jänner war bisher sehr enttäuschend. China, die Lokomotive der Weltwirtschaft, schwächelt, Brasilien hat schon länger viel Glanz verloren, die niedrigen Zinsen, Rohstoff- und Ölpreise beunruhigen, auch bei den diversen Konfliktländern gibt es kaum Anzeichen für eine Beruhigung. Die Börsen haben reagiert - mit stark fallenden Kursen auch bei risikoarm eingeschätzten Standardwerten. Optimismus wird verkündet, aber nicht gelebt. Eine spürbare Steuersenkung, vor allem für die arbeitende Bevölkerung, und die Verhinderung der ...     » Weiterlesen


 

Über Mark Zuckerberg und andere (Wilhelm Rasinger)

Vor kurzem wurde in den Medien berichtet, dass Facebook-Gründer Mark Zuckerberg 99 Prozent seines geschätzten Vermögens von rund 450 Milliarden Dollar in eine gemeinnützige Stiftung einbringt. Es ist ein weiter Weg und dauert wohl sehr lange, bis dieser enorme Betrag letztendlich bei der Zielgruppe landet. Auch andere Superreiche kommen, vor allem wenn sie älter geworden sind, darauf, dass die Akkumulierung von Vermögen per se nicht erfüllend und befriedigend ist. Es geht u.a. um den Ruf, das Ansehen nach dem Tod und die Überzeugung, dass eine nicht selbst erarbeitete Vermögensmasse ab einer gewissen Größenordnungin den Händen der Erben für diese oft eine Belastung ist und eine Einengung der persönlichen Freiheit und Entwicklung bede...     » Weiterlesen


 

Ärgernis Constantia Packaging (Wilhelm Rasinger)

Zur Erinnerung: 2009 10 verkaufte die kunstaffine Fotografin und Turnauer-Erbin Christine de Castelbajac, schlecht beraten, zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt die Mehrheit am Constantia Packaging-Konzern um 38,67 EUR je Aktie an One Equity Partners (OEP), um die Verpflichtungen aus dem Komplex Constantia Bank Immofinanz in einem Vergleich zu lösen. Bereits in der Hauptversammlung vom 24.8.2010 wurde der Streubesitz mittels Squeeze Out zu einem Preis von 47 EUR enteignet. Unter Führung von Hanno Bästlein wurde zügig restrukturiert und die drei selbständigen, weitgehend unabhängigen Teilkonzerne zu sehr attraktiven Preisen weiterverkauft. Die involvierten Manager von OEP machten das Geschäft ihres Lebens und profitierten von diesen Deals gerüchtweise mit einem...     » Weiterlesen


 

Hypo Alpe Adria zum Glück nicht an der Börse (Wilhelm Rasinger)

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss bemüht sich seit Monaten die politischen Verantwortlichkeiten im Megaskandal Hypo Alpe Adria aufzuklären, der Österreich und die wirtschaftliche Zukunft extrem belastet. Es liegt, wie bereits die präsumtive Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss treffsicher festgestellte, ein folgenreiches systemisches Versagen vor. Unfähigkeit, Feigheit, Autoritätsgläubigkeit, Arroganz, Dummheit, Gier, Selbstüberschätzung der involvierten Protagonisten - viele honorige Persönlichkeiten mit klingenden Namenhaben entweder versagt oder mit überzogenen Honoraren und sinnlose Aktionen profitiert. Besonders stinkt die Causa Vorzugsaktien. Doch Anstand ist für die meisten Player ein Fremdwort, im Gegenteil versuchen e...     » Weiterlesen


 

Weltspartag ist, wenn Kinder ein Plastikgeschenk aus Fernost bekommen (Wilhelm Ras...

Vorige Woche wurde, wie jedes Jahr, der Weltspartag als nostalgisches Ritual gefeiert. Die kleinen Leute bekamen in ihrer Bankfiliale ein Glas Sekt und einBrötchen, die Kinder ein Plastikgeschenk aus Fernost und es wurde, wie stets, stolz darauf verwiesen, dass die Österreicher trotz homöopathischer Zinsen ihrGeld am liebsten auf ein Sparbuch legen. Es wird immer wieder behauptet, dass Österreich zu den reichen Ländern gehört, aber nicht differenziert, dass eingroßer Unterschied zwischen Nominalwerten und Realwerten, wie etwa Immobilien und Unternehmensbeteiligungen, besteht. Der Anteil ausländischer Konzernean der heimischen Wirtschaft ist sehr hoch. Auch an der Wiener Börse dominieren Amerikaner und Briten – nicht aus Nächstenliebe, sondern aus ra...     » Weiterlesen


10.05.24

Gefühl für Schilling. Nein, es geht nicht um Lena von den Grünen, der man gerade einiges vorwirft. Ich kenne sie nicht persönlich, ich hab von niemandem in meiner Bubble was zu den Themen gehört. Wie die Grünen kapitalmarktpolitisch (nicht) agieren, taugt mir aber nicht. Damit komme ich zum Vorgänger des Euro. Sein Rücktritt hat mir sehr weh getan, weil ich für sehr viele Aktien so ein Schilling-Gefühl hatte. Motto: "Die (Aktie) kannst bei 380 kaufen und bei 460 wieder verkaufen, weil sie gerne in diesem Korridor agiert". Ich hatte ja immer den Home Bias, also Vorliebe für österreichische Aktien und ich bin einer jener Dinosaurier, die das immer noch haben. Aber freilich: Seitdem ich den täglich den Live-Blick auf den DAX für das deutsche Börsenradio mache, hab ich auch ein Gefühl (und ohne Gefühl keine Lust) für deutsche Aktien entwickelt. Bei den österreichischen Aktien, die in der Schilling-Ära Erstnotiz hatten (in der Euro-Ära ist ja nicht mehr viel nachgekommen) weiss ich die Emissionskurse noch immer in Schilling und rechne stets um. Und zurück zur Politik und dem aktuellen Thema, wie ernst man es mit der Wahrheit nimmt. Rund um den Faktor Geld zum Fenster rauswerfen wird unglaublich gerne mit grossen Zahlen agiert und auf Rattenfang gegangen. Eine Null mehr oder weniger ist auch schon wurscht. Wir haben das Gefühl verloren, rund um grosse Zahlen wird viel gelogen, das tut mir weh. Und bitte nicht so viel streiten.