Trump sorgt für eine positive Endbilanz (Monika Rosen)

„2016 hebelte sich der alte Spruch aus, dass sich das Jahresergebnis an der ­Entwicklung im Jänner ­orientiert.“

2016 war an den Aktienmärkten von einer eher heterogenen Entwicklung geprägt, in Summe kann das Ergebnis aber als absolut zufriedenstellend bezeichnet werden. In den USA verhalf vor allem der unerwartete Sieg von Donald Trump bei den Präsidentenwahlen im November der Wall Street zu einem sehr guten Jahresergebnis. Der Dow Jones legte über 13% zu und kam bis auf 13 Punkte an die Marke von 20.000 heran, konnte diese dann aber doch nicht knacken. Auch der S&P (9,5%) und der Nasdaq Composite (7,5%) verbuchten sehr ansprechende Zuwächse. Die positive Endbilanz ließ den schwachen Jahresauftakt etwas verblassen, als die starken Rückgänge bei chinesischen Aktien und beim Ölpreis die Wall Street 10% einbrechen ließen. Insofern hebelte sich 2016 auch der alte Spruch aus, dass sich das Jahresergebnis an der Entwicklung im Jänner orientiert – das war definitiv nicht der Fall. Nach dem schwächsten Jahresauftakt für die Börsen seit den 30-er Jahren folgte zwar im Juni mit dem Brexit-Votum der nächste Schreck, aber spätestens gegen Jahresende fassten sich die Börsen ein Herz und starteten eine deutliche Rallye. Die Aussicht auf die Konjunkturprogramme des neuen US-Präsidenten Trump ließen die Renditen, aber auch die Aktienkurse steigen, vor allem bei konjunktursensiblen Sektoren. Auch in Europa fällt die Bilanz in Summe erfreulich aus. Der DAX legte 2016 rund 7% zu und beendete das fünfte Jahr in Folge mit Kursanstiegen. Der breite Stoxx-Index konnte die zu Jahresbeginn erlittenen Verluste allerdings nicht ganz aufholen und lag zu Jahresende 1,2% unter dem Niveau vom Jahresbeginn. Der britische Leitindex FTSE sorgte 2016, also im Jahr der Brexit-Abstimmung, für eine Überraschung und legte satte 14% zu. Angetrieben wurde der Anstieg durch das schwache Pfund, das den britischen Exporteuren Rückenwind bescherte. Für den Euro-Anleger ergibt sich dennoch ein Minus, da die schwache Währung die Zugewinne auffrisst. Mit diesen deutlichen Kursanstiegen konnten die asiatischen Börsen 2016 nicht mithalten. Der Nikkei in Japan schaffte immerhin einen positiven Jahresabschluss (+0,4%), wohingegen die Börse in Shanghai in Summe über 12% verlor. Die Schwellenbörsen erlebten ein positives Jahr, der MSCI Emerging Markets Index legte rund 8,5% zu. Das war nach drei negativen Jahren in Serie für die Schwellenbörsen eine sehr erfreuliche Abwechslung. 

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(03.01.2017)

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Monika Rosen

Chefanalystin , Bank Austria Private Banking

>> http://www.bankaustria.at/private-banking.jsp


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