Die guten Seiten der Geisterbahn
06 Aug
Wer behauptet in diesen Tagen Langeweile zu verspüren, der hat wohl selten starke Nerven oder ihn interessieren Börsengeschehen oder Weltpolitik nicht. Denn was die Kapitalmärkte in den letzten Wochen an Geopolitik zu verarbeiten hatten und dies auch taten war schon von seltener Intensität. Ohne gewichten zu wollen eine kurze Aufzählung der „Best of Bad News“: Ukraine-re-re-reloaded, Libyen-reloaded, Syrien-perpetuum, Argentinien-Geschichte wiederholt sich, Irak-Terror breeding, Israel-blutige Emotionen, EU-Sanktionen-die Suche nach dem Sinn, Banco Espirito Santo-gefallener Stern und das Hypo Gesetz wird auch noch durchgewinkt. Gut, dass alle fast auf einmal kamen, denn jede einzelne hätte genug Unruhepotential für laue Börsenzeiten gehabt. So haben wi... » Weiterlesen
Die Benchmark der Notenbanken …
29 Jul
… ist scheinbar doch nicht das Inflationsmodell. In den letzten Wochen wird es immer stärker hörbar, dass Notenbanken in großem Stil in die Aktienmärkte einsteigen oder bereits eingestiegen sind. Ganze 13,2 Billionen US$ sollen bereits zusammengekommen sein. Die Empörung ist groß. Notenbanken werden zu Zockern. Die öffentliche Verpflichtung zum Werterhalt der Währung missbraucht. Die Moral steht am Pranger. Die Druckerschwärze wird zum begehrten Rohstoff angesichts der dicken Lettern auf den Schlagzeilen. Wie absurd kann das alles denn noch werden frage ich mich? Warum sollen die Notenbanken sich etwas Gutes tun wenn sie zuhauf in 1,19%ige 10-jährige Bundesanleihen investieren, aber in Substanzträger dürfen sie nicht? Warum wirft man... » Weiterlesen
Free, free Calling …
24 Jul
Das Zauberwort der aktuellen Stunde heißt … Free Cash Flow. Das ist jener Teil des Cash Flows der nach Finanzierung des normalen Geschäfts und nach Investitionen, aber vor Dividendenzahlungen, übrigbleibt. Der Rahm auf dem Bottich der Aktienmärkte. Dies kann für Ausschüttungen oder Aktienrückkäufe oder neue Investitionen verwendet werden, auf jeden Fall sind es Gelder die zusätzlich zur Verfügung stehen. Ein Zeichen, dass das Geschäftsmodell funktioniert und man den Pfad der permanenten aggressiven Marktverteidigung etwas verlassen kann. Ruhekissen wäre irreführend, Beruhigung schon eher. Angenehm für alle Investierten. Interessant in zunehmendem Masse für … Bondinvestoren. Der Gedanke ist schon alt und in gewiss... » Weiterlesen
Zeig mir den Zaster, zeig mir die Marie
15 Jul
Die Zeiten werden rauer. Teils aggressive Bilanzkorrekturen bei Unternehmen, schwache Industrieproduktion in Europa, Bankenstress an Europas Peripherie, globale Energiewende, jeder will in Urlaub und das dünne Marktvolumen fördert starke Marktausschläge. Wer das alles unkommentiert auf sich einprasseln lässt hat wahrlich keine große Lust den Helden zu spielen und denkt sich vielleicht nichts wie raus. Wenn man sich ein wenig den Luxus des „zweiten Gedankens“ leistet, dann aber relativiert sich nahezu alles: Die möglichen Ursachen der Bilanzkorrekturen haben wir bereits zuletzt erwogen. Die Aktien vieler betroffener Unternehmen haben sich mittlerweile erholt. Dort wird wieder das gestärkte 2015er Potential erkannt. Die zuletzt schwache Industrieproduktion... » Weiterlesen
Bungeeeeee!
10 Jul
Der Faden des Vertrauens ist gerissen. Europas Unternehmen hoffen nicht mehr auf Unterstützung aus der Politik. Sie agieren proaktiv und kurzfristig schmerzhaft. Abwertungswelle. Eine wahre Abwertungswelle geht durch Europa. Nahezu sämtliche Branchen sind mittlerweile davon erfasst: Versorger, Luftfahrt, Telekom, Bau, Stahl, Banken, die Liste ließe sich weiter verlängern. Und das inmitten einer immer offensichtlicher werdenden wirtschaftlichen Erholung, die zwar langsam aber erkennbar von Statten geht. Die meisten Gründe für die gestiegene Risiko-Erkenntnis sind sicher individuell mit den jeweiligen Unternehmen verbunden, ein zusätzlicher, exogener Grund, erscheint aber zumindest im Bereich des Wahrscheinlichen zu liegen: das Zusammenspiel mit der Politik funktioniert... » Weiterlesen
global market. 7 Monate 2024 sind vorbei und die Wiener Börse hat in diesen sieben Monaten mehr Handelsvolumina verbuchen können als in den ersten 7 Monaten 2023, der Zuwachs ist im einstelligen Prozentbereich, aber immerhin. Auch im früher stark promoteten global market ist es erstmals seit Jahren wieder etwas nach oben gegangen, im Gesamtjahr 2021 lag dort das Jahresvolumen noch bei 5,5 Mrd. (das ist ca. ein Monatsumsatz im Prime Market), 2022 waren es nur noch 1,3 Mrd.. und 2023 gab es sogar den Fall unter die Mrd. Euro. In den ersten sieben Monaten 2024 ist es wieder leicht nach oben gegangen, ob die Mrd. End of Year wieder erreicht werden kann, ist aber unklar. Es gibt zwar im global market günstige Konditionen, aber die Broker stellen Wien bei den internationalen Aktien nicht so in die Pole Position und die Markttiefe könnte natürlich ebenfalls besser sein. Keine einfache Aufgabe, diese wichtigste Aktienfacette im Vienna MTF, denn es geht immerhin um die wichtigsten Aktien der Welt. Ich bin ja der Meinung, dass das Tagesgeschäft viel mehr promotet gehört, davon würde auch der global market profitieren.