Ich war natürlich sehr erstaunt über das Wahlergebnis in Amerika! Ich hatte leider nicht genug Zeit um alle Duelle zwischen Hillary Clinton und Donald Trump zu verfolgen, aber zumindest konnte ich mir ein gutes Bild über beide machen. Zusätzlich las ich regelmäßig die Analysen und Kommentare Online und in den Zeitungen. Umso mehr war ich überrascht als ich erfuhr, dass Donald Trump das Rennen ums Weiße Haus gewonnen hatte.
Ich hätte aber nicht überrascht sein sollen! Schon Anfang des Jahres habe ich in meinem Ausblick geschrieben, dass 2016 das Jahr der Wutbürger sein wird. Wie sehr ich damit Recht hatte, wurde mir durch den Brexit und durch die Wahl Trumps nun klar vor Augen geführt. Die Wahl Donald Trumps als reinen Populismus oder Protest gegen das Establishment abzutun, wäre meiner Meinung nach zu einfach. Vielmehr ist sie für mich ein Ausdruck eines Grundbedürfnisses: In der Krise wollen die Bürger eine Führungspersönlichkeit sehen, die Entscheidungen treffen und sie schützen kann. In den USA gilt ein Milliardär wie Donald Trump als dem Durschnitt überlegen und daher als auserwählt zu führen. Dieses Grundbedürfnis in einer Krise nach einer klaren Führungspersönlichkeit hat meiner Meinung nach Donald Trump besser für sich nützen können als Hillary Clinton. Im Rückblick war daher die Entscheidung in den USA gar nicht so überraschend!
Aber was heißt das für Europa? Ich fürchte, dass auch bei uns die zunehmende Ratlosigkeit unserer Politiker, uns aus der Krise zu führen, zu starken Umbrüchen führen wird. Die Wahl des Bundespräsidenten in Österreich hat ihren Schatten diesbezüglich schon vorausgeworfen. Deutschland und Frankreich werden folgen! Es wird zu gewaltigen Veränderungen nicht nur in der politischen Landschaft sondern auch in unserer Gesellschaft kommen. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass solche Umbrüche immer auch mit gewaltsamen Auseinandersetzung einhergehen. Brave new world!
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Ich konnte nach intensiven mehrjährigen Recherchen in den USA (Wharton), in der Schweiz (IMD) und in London (London Business School) und etlichen Arbeiten meiner Studenten zu diesem Thema das Konzept des Tsunami-Modells und die sich daraus ergebenden Schlüsse auf die heutige Finanzkrise entwickeln.
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