Versicherer (Allianz, Münchener Rück, Zurich Insurance) leiden unter der Katastrophe in Tianjin (Heiko Geiger)

Sowohl das Niedrigzinsumfeld und Katastrophen wie die Explosion in Tianjin, China, sind nicht unbedingt positive Umstände für Versicherungsgesellschaften. Auch in den aktuellen Quartalsberichten der großen Versicherer wird dies offensichtlich.

Der Gewinn der Allianz fiel im dritten Quartal auf 2,45 Mrd. EUR, 7,5% weniger als im Vorjahr. Die Gewinnprognosen für das Unternehmen lagen bei 2,52 Mrd. EUR. Nach Veröffentlichung der Zahlen fiel die Aktie um 3%. Trotzdem hält die Allianz an seinen Gesamtjahreszielen von 10,8 Mrd. EUR fest. Das wären 0,4 Mrd. EUR mehr als im Jahr zuvor. Die Ergebnisse gingen in allen Konzernsparten zurück, außerdem fiel der positive Steuereffekt, der letztes Jahr die Ergebnisse beeinflusst hat, in diesem Jahr weg. Neben dem Niedrigzinsumfeld beeinflussten die Schadensansprüche aus der Chemieexplosion in Tianjin die Branche negativ. Das Unternehmen hatte zudem mit anhaltenden Problemen in der Vermögensverwaltung und einem Umbau der Lebensversicherung zu kämpfen. Jedoch könnte der Ausblick für den Lebensversicherer trotz des Niedrigzinsumfelds nicht ganz so dunkel sein wie erwartet. Die Stornoquote der Lebensversicherung war 2014 mit 3,14% so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Vor allem Verträge, die vor einigen Jahren abgeschlossen wurden bieten höhere Zinsen als andere Sparprodukte. Trotzdem könnte es schwierig werden Kunden für neue Verträge zu begeistern.

Die Münchener Rückversicherungs AG verzeichnete im dritten Quartal mit 520 Mio. EUR einen Gewinnrückgang von 29%. Laut Finanzchef Jörg Schneider soll das letzte Quartal aber ein Ausrutscher bleiben. Der gesamte Nettogewinn nach neun Monaten ist mit 2,4 Mrd. EUR genauso hoch wie im Vorjahr und das Gesamtjahresziel bleibt bei 3 Mrd. EUR. Der Versicherer verbuchte im letzten Quartal, neben dem verlustbehafteten Verkauf von Wertpapieren und Abschreibungen auf Aktienbestände, Verluste mit Derivaten zur Absicherung gegen Inflationseffekte. Außerdem haben laut Schneider Marktturbulenzen in den letzten Monaten ihre Spuren hinterlassen. Tianjin war mit 175 Mio. EUR der größte Einzelschaden für das Unternehmen. Ansonsten gab es abgesehen von dem Erdbeben in Chile, relativ wenig Naturkatastrophen. Die Bruttobeiträge der Kunden wirkten dank des schwachen Euros mit 12,5 Mrd. EUR, einem Plus von 3,6%, als kleiner Lichtblick. Ohne Währungseffekte wäre allerdings ein Minus von 1,5% zu verzeichnen gewesen. Der Gewinn der Erstversicherungstochter Ergo hat sich im letzten Quartal halbiert. Chef Markus Ries kündigte für das nächste Jahr einen Strategiewechsel an. Die Aktie der Münchener Rück hat ein sehr durchwachsenes Jahr hinter sich. Anfang des Jahres kletterte sie bis über 200 EUR, danach verlor sie stark und pendelte zwischen 158,65 und 176,50 EUR seitwärts. Die Quartalszahlen beeinflussten den Kurs der Aktie weniger stark, möglicherweise weil Schneider wiederholt betonte, dass Einmaleffekte für die Verluste verantwortlich waren.

Auch die Kollegen von der Zurich Insurance Group müssen im aktuellen Quartalsbericht einen Rückgang im Bilanzgewinn ausweisen. So erwirtschaftete das in Zürich ansässige Unternehmen in den ersten neun Monaten einen Reingewinn von 2,3 Mrd. EUR und muss somit Einbußen von knapp 27% im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Um den exogenen Umständen Rechnung zu tragen wird sich das Unternehmen für 2016 einer «cost cutting» Kur in dem Bereich «General Insurance» unterziehen. So plant das Unternehmen von 2016 bis 2018 die operativen Kosten um 1 Mrd. EUR zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen streicht der Versicherer in Großbritannien und Deutschland Stellen. Da der weitere Kursverlauf der Aktien von einer Vielzahl konzernpolitischen, branchenspezifischen & ökonomischen Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Vontobel Zertifikate-Team



(17.11.2015)

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China, Peking, Verbotene Stadt und Kaiserpalast, http://www.shutterstock.com/de/pic-243064399/stock-photo-imperial-palace-in-beijing-view-from-above-china.html, (© www.shutterstock.com)


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Heiko Geiger

Head of Public Distribution, Bank Vontobel Europe AG

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