Stärkung der Justiz statt Randthemen und Nebensächlichkeiten (Wilhelm Rasinger)
05 Jun
Die Öffentlichkeit wird permanent ausführlich mit Randthemen und Nebensächlichkeiten beschäftigt. Ein Beispiel dafür ist das lange hyper-ventilierte Thema „Po-Grapschen“ – inzwischen gottlob wieder ad acta gelegt. Die Justiz wäre zu bedauern, wenn es um die Umsetzung dieser beabsichtigten Gesetzesbestimmung ginge. Dabei wäre es ohne Sachverständigen für „Po-Grapschen“ nicht gegangen. In der Justiz besteht aber erheblicher Handlungsbedarf. Denn die wichtigste Grundlage unsere Demokratie ist ein funktionierender Rechtsstaat für alle. Es besteht zu Recht großes Unbehagen, dass gerade die glamourösen Wirtschaftsfälle eine ungewöhnliche lange Verfahrensdauer haben. Die superreichen Beschuldigten leist... » Weiterlesen
Übergang ÖIAG auf ÖBIB vollzogen (Wilhelm Rasinger)
27 May
Rudolf Kemler, der glücklose Nachfolger von Peter Michaelis, hat wie von den Politikern geplant und durchgesetzt, seinen Vorsitz der Aufsichtsräte bei Post, OMV und Telekom aufgegeben. Ob ein großer Wurf gelungen ist, wird die Zukunft zeigen. Es ist weder angebracht der Öffentlichkeit die ÖIAG als die Erfolgsstory schlechthin zu verkaufen, noch von einer Serie von Misserfolgen zu sprechen. Für den Börseplatz Wien waren die Privatisierungen ein wichtiger Impuls. Peinlich und letztendlich Arbeitsplätze vernichtend war der Verkauf von VA TECH an Siemens, wobei Kovats & Pecik einen ordentlichen „Schnitt“ machten. Für Siemens ein Schnäppchen, da der Konzern die hohen steuerlichen Verluste nutzen konnte. Im Gegensatz zu einseitig lancierter Sti... » Weiterlesen
Bene: 0,08 Euro statt 5,5 Euro, non va bene (Wilhelm Rasinger)
20 May
Am 8.6.2015 ist es soweit - die Bene-Hauptversammlung soll einen vor allem für die zahlreichen Privataktionäre schmerzhaften Kapitalschnitt beschließen. Die wirtschaftliche Lage ist sehr ernst. Durch einen Nachlass der Banken und eine Kapitalzufuhr von 18 Millionen EUR der Investoren Grossnig-Bartenstein soll das negative Eigenkapital von 38,9 Millionen EUR um 53,4 Millionen EUR wieder ins Plus gebracht und die Voraussetzung für eine Weiterführung geschaffen werden. Durch den Kapitalschnitt ist die Aktie rechnerisch nur mehr 0,08 EUR wert und mehr soll auch der Streubesitz nicht erhalten. Somit beträgt der Verlust über 98 Prozent (berechnet auf Basis des seinerzeitigen Ausgabekurses von 5,50). Durch den Ausschluss des Bezugsrechtes wird dem Streubesitz auch die Mö... » Weiterlesen
Capital Markets Union: Politiker und Bürger leben in der Vergangenheit (Wilhelm Ra...
13 May
Viele Österreicher haben bis heute noch nicht realisiert, dass die Zeiten einer „Insel der Glückseligen“ längst vorbei sind. In den letzten Jahren haben sich durch die Globalisierung und den EU-Beitritt, sowie durch Neuerungen vor allem in der IT-Branche die wirtschaftlichen Bedingungen rasant geändert. Wesentliche Entscheidungen fallen in anderen Teilen der Welt, wir sind eher mit den lokalen und regionalen Problemen intensiv beschäftigt. Demgegenüber diskutieren in der EU Politiker und Experten intensiv die Frage, wie mit Strukturreformen reagiert werden soll, damit Wachstum, Beschäftigung und Bürgerrechte den heutigen und morgigen Bedingungen angepasst werden. Bei einer Konferenz Anfang Mai in Brüssel wurde im Beisein des Kommissärs Lord ... » Weiterlesen
"Wirtschaftliche Dummheit, Ignoranz, Arroganz und mangelnde Erfahrung waren in Öst...
05 May
Aus aktuellem Anlass weise ich darauf hin, dass die Diskussion um die Modifikation des Untreue-Paragrafen in die falsche Richtung läuft. Es geht keineswegs darum, risikobehaftete unternehmerische Entscheidungen zu kriminalisieren. Denn bestraft werden sollte nur ein wissentlicher Missbrauch der Befugnisse. Jetzt indes wird schwammig und unverständlich formuliert: Strafbar ist bloss der, der bei einem Missbrauch in unvertretbarer Weise gegen Regeln verstößt, die demVermögensschutz des wirtschaftlichen Berechtigten dienen. Um ganz sicher zu gehen wird noch eingefügt, dass der Machtgeber oder der wirtschaftlich Berechtigte der Vertretungshandlung zustimmen kann, womit der Missbrauch „geheilt“ wird. Zusätzlich werden die die Betragsgrenzen für die Strafh... » Weiterlesen
global market. 7 Monate 2024 sind vorbei und die Wiener Börse hat in diesen sieben Monaten mehr Handelsvolumina verbuchen können als in den ersten 7 Monaten 2023, der Zuwachs ist im einstelligen Prozentbereich, aber immerhin. Auch im früher stark promoteten global market ist es erstmals seit Jahren wieder etwas nach oben gegangen, im Gesamtjahr 2021 lag dort das Jahresvolumen noch bei 5,5 Mrd. (das ist ca. ein Monatsumsatz im Prime Market), 2022 waren es nur noch 1,3 Mrd.. und 2023 gab es sogar den Fall unter die Mrd. Euro. In den ersten sieben Monaten 2024 ist es wieder leicht nach oben gegangen, ob die Mrd. End of Year wieder erreicht werden kann, ist aber unklar. Es gibt zwar im global market günstige Konditionen, aber die Broker stellen Wien bei den internationalen Aktien nicht so in die Pole Position und die Markttiefe könnte natürlich ebenfalls besser sein. Keine einfache Aufgabe, diese wichtigste Aktienfacette im Vienna MTF, denn es geht immerhin um die wichtigsten Aktien der Welt. Ich bin ja der Meinung, dass das Tagesgeschäft viel mehr promotet gehört, davon würde auch der global market profitieren.