6.05.24

Neverlosen. Mit dem  2:2 gegen AS Rom und dem Final-Einzug in der Europa League knackte Bayer Leverkusen eine fast 60 Jahre alte Europa-Bestmarke. 49 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage schaffte nach Angaben der Bundesliga bis dato keine Mannschaft, seit es kontinentale Wettbewerbe gibt. Und wieder gab es ein spätes Tor, diesmal in Minute 97, zum Ausgleich. Neben dem "Bayer Neverlosen" kursiert schon der Spruch, dass "der Schiedsrichter so lange nachspielen lässt bis die treffen". Ich mag sowas, ich mag es, wenn Geschichte geschrieben wird und freue mich mit der Werkself, die einfach einen genialen Fussball spielt. Es ist ein super Jahr für deutsche Vereine in den europäischen Ligen, denn zusätzlich hat Dortmund PSG eliminiert und spielt jetzt im CL-Finale gegen Real Madrid, die Könlglichen konnten sich gegen Bayern durchsetzen. Und für Dortmund ist das ein Traumfinale, viel lässiger als gegen die Bayern, die man in der Liga eh immer wieder trifft. Denn: Ein Sieg gegen Real Madrid ist grösser und auch eine Niederlage wohl leichter hinzunehmen als gegen die Bayern. Ich freue mich für die deutschen Teams.

 

Zukunft? Läuft! (Andreas Kern)

20 Jun

Andreas Kern

Handelskrieg, Überschuldung und obendrauf der Diesel-Skandal. Angesichts der Themen, die die öffentliche Diskussion bis hinunter zum Stammtisch beherrschen, kann einem schon himmelangst werden. Zwar ist es für Börsianer durchaus sinnvoll, mögliche Gefährdungslagen im Hinterkopf zu behalten, lähmen lassen sollte man sich davon allerdings nicht. Denn während ausführlich über Missstände und (potenzielle) Gefahren berichtet wird, ist all das, was reibungslos funktioniert, nur selten eine Nachricht wert – und falls doch, bleibt das allgemeine Interesse dafür gering. Es ist die Lust an der meist negativen Sensation, die gelegentlich zu einer falschen Repräsentation der Welt in unseren Köpfen führt, und uns damit den Blick a...     » Weiterlesen


 

Der Gewinn liegt im Einkauf (Andreas Kern)

16 Jun

Andreas Kern

Das Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un war eine hollywoodreife und einigermaßen skurrile Inszenierung. Sogar einen Kurzfilm im Blockbuster-Stil ließ das Weiße Haus für den nordkoreanischen Diktator produzieren. Auch wenn das Ergebnis bislang vor allem in Absichtserklärungen besteht, man ist im Gespräch – und das darf angesichts der Vorgeschichte schon als Erfolg bewertet werden. Die Börsen gingen dennoch schnell zur Tagesordnung über. Schließlich standen in der „Woche der Notenbanken“ Sitzungen von Fed, EZB und Bank of Japan an. Wie erwartet stellte der neue Fed-Chef Jerome Powell für das restliche Jahr nun zwei statt nur einer weiteren Zinsanhebung in Aussicht. Das sorgte in einer ersten Reaktion für Druck auf...     » Weiterlesen


 

Zukunft? Läuft! (Andreas Kern)

11 Jun

Andreas Kern

Handelskrieg, Überschuldung und obendrauf der Diesel-Skandal. Angesichts der Themen, die die öffentliche Diskussion bis hinunter zum Stammtisch beherrschen, kann einem schon himmelangst werden. Zwar ist es für Börsianer durchaus sinnvoll, mögliche Gefährdungslagen im Hinterkopf zu behalten, lähmen lassen sollte man sich davon allerdings nicht. Denn während ausführlich über Missstände und (potenzielle) Gefahren berichtet wird, ist all das, was reibungslos funktioniert, nur selten eine Nachricht wert – und falls doch, bleibt das allgemeine Interesse dafür gering. Es ist die Lust an der meist negativen Sensation, die gelegentlich zu einer falschen Repräsentation der Welt in unseren Köpfen führt, und uns damit den Blick a...     » Weiterlesen


 

Aus gar nicht so heiterem Himmel (Andreas Kern)

02 Jun

Andreas Kern

In dieser Woche sahen wir wieder einmal ein Lehrstück darüber, wie Märkte funktionieren: Plötzlich wurde das Thema Italien dominant und veranlasste die Marktteilnehmer zu teils heftigen Reaktionen. Schon einen Tag später wich die Panik einer etwas nüchternen Beurteilung der Lage. Das muss nicht so bleiben. Wir wollen an dieser Stelle aber weniger auf das Wechselspiel zwischen vergleichsweise ruhigen Börsenphasen und hochemotionalen Aggregatszuständen wie Gier oder Panik hinaus. Was immer wieder überrascht, ist vielmehr die Fähigkeit der Märkte, auch offensichtliche Tatsachen sehr lange zu ignorieren, um dann um so heftiger darauf zu reagieren. Dass Italien enorme wirtschaftliche Probleme hat, war bekannt. Ebenso, dass jede neue italienische Re...     » Weiterlesen


 

Besser als der Markt (Andreas Kern)

25 May

Andreas Kern

Am vergangenen Mittwoch fuhr einigen Anlegern erst einmal der Schreck in die Knie. Nahezu aus heiterem Himmel präsentierte sich der Deutsche Aktienindex DAX ab der Eröffnung schwach und wurde im Verlauf noch schwächer. Am Ende ging der Markt mit einem Minus von etwas mehr als 1,5% aus dem Handel. Auch eine leichte Erholung konnte nicht verhindern, dass der Handelstag letztlich wieder unter 13.000 Punkten endete; also genau unter jener vielbeachteten Marke, die der DAX in der Vorwoche noch scheinbar mühelos zurückerobert hatte. Erstmals überschritt der Index das „magische“ Niveau übrigens am 12. Oktober 2017, also vor mehr als sieben Monaten. Performance-Schere öffnet sich Außer Spesen also nichts gewesen?! Für die Performance ...     » Weiterlesen


10.05.24

Gefühl für Schilling. Nein, es geht nicht um Lena von den Grünen, der man gerade einiges vorwirft. Ich kenne sie nicht persönlich, ich hab von niemandem in meiner Bubble was zu den Themen gehört. Wie die Grünen kapitalmarktpolitisch (nicht) agieren, taugt mir aber nicht. Damit komme ich zum Vorgänger des Euro. Sein Rücktritt hat mir sehr weh getan, weil ich für sehr viele Aktien so ein Schilling-Gefühl hatte. Motto: "Die (Aktie) kannst bei 380 kaufen und bei 460 wieder verkaufen, weil sie gerne in diesem Korridor agiert". Ich hatte ja immer den Home Bias, also Vorliebe für österreichische Aktien und ich bin einer jener Dinosaurier, die das immer noch haben. Aber freilich: Seitdem ich den täglich den Live-Blick auf den DAX für das deutsche Börsenradio mache, hab ich auch ein Gefühl (und ohne Gefühl keine Lust) für deutsche Aktien entwickelt. Bei den österreichischen Aktien, die in der Schilling-Ära Erstnotiz hatten (in der Euro-Ära ist ja nicht mehr viel nachgekommen) weiss ich die Emissionskurse noch immer in Schilling und rechne stets um. Und zurück zur Politik und dem aktuellen Thema, wie ernst man es mit der Wahrheit nimmt. Rund um den Faktor Geld zum Fenster rauswerfen wird unglaublich gerne mit grossen Zahlen agiert und auf Rattenfang gegangen. Eine Null mehr oder weniger ist auch schon wurscht. Wir haben das Gefühl verloren, rund um grosse Zahlen wird viel gelogen, das tut mir weh. Und bitte nicht so viel streiten.