Immer mehr Strafzinsen - aber der Aufschrei bleibt aus ... (Marc Schmidt)

Blickt man in die Medien, gibt es derzeit nur ein Thema: Den Amtsantritt von Donald Trump. Dennoch sollte kein Anleger die Dauerbrenner unter den Geldthemen aus den Augen verlieren. Auch wenn es langweilig erscheint: Privatanleger und Sparer müssen sich darauf gefasst machen, 2017 immer konkreter mit dem Thema Strafzinsen konfrontiert zu werden.

Am Freitag ging die Meldung etwas unter, dass mit der Hamburger Volksbank und der Stadtsparkasse München zwei große Publikumsbanken Strafzinsen angekündigt haben. Zwar betrifft das Thema auch dann nur wenige Hundert Menschen, dennoch ist ein Anfang gemacht.

Konkret fordern die Hamburger Genossen ab dem 1. Februar von Privat- und Unternehmenskunden einen Negativzinssatz von 0,2 Prozent p.a. ab einem Tagesgeldguthaben von mehr als 500.000 Euro. Die Münchener wiederum berechnen ab April für Einlagen von mehr als 250.000 Euro ein sogenanntes Verwahr-Entgelt in Höhe von 0,4 Prozent p.a. Hier sind allerdings nur Unternehmen und institutionelle Anleger betroffen.

Die beiden Beispiele zeigen, dass immer mehr Konten von Strafzinsen betroffen sind. Vor allem die Münchener gehen mit der viertel Million in einen Bereich, der schneller erreicht ist, als gedacht. Verkauft man etwa eine Immobilie und beschäftigt sich nicht sofort mit der Neuanlage des Geldes kommen rasch Beträge in dieser Größenordnung zusammen. Und dann kostet es.

Anleger sollten sich also darauf gefasst machen, im laufenden Jahr mit immer niedrigeren Guthaben-Beträgen in den Bereich von Strafzinsen zu kommen. Zwar läuft in den USA die Zinswende weiter, aber im Einzugsbereich der EZB läuft die lockere Geldpolitik ungebrochen weiter. Angesichts der anhaltenden Probleme in Italien und Griechenland dürfte sich daran so schnell auch nichts ändern.

Am Ende sollte die Anlageform Tagesgeld nur in begrenztem Maße genutzt werden. Das weitere Vermögen ist dann am besten auf die Anlageklassen Aktien und Gold aufgeteilt, ggf. auch die eigene Immobilie. Damit ist die Grundlage für einen langfristigen Erfolg im Vermögensaufbau gelegt. Strafzinsen können einen dann nicht mehr schocken, selbst wenn sie in Form von Kontoführungsgebühren für fast alle Sparer kommen sollten.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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(24.01.2017)

Angst, Schrei, Angstschrei, Furcht, fürchten http://www.shutterstock.com/de/pic-163177079/stock-photo-fearful-screaming.html, (© www.shutterstock.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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