Keine Versicherung kommt ohne Rückversicherung aus. Das ist kein Geheimnis, dennoch ist das Verständnis für das Geschäftsmodell von Unternehmen wie der Münchener Rück bzw. international Munich Re gering. Es sind den meisten Anlegern zu viele Zahlen und Statisitiken, die dort verarbeitet werden. Dies ist ein Fehler, denn mit den richtigen Berechnungen lassen sich Risiken einerseits gut abschätzen und andererseits gute Geschäfte machen. Kein Wunder also, dass die Aktie von Munich Re (WKN: 843002 / ISIN: DE0008430026) in den vergangenen Monaten zu den klaren Outperformern im DAX gehört.
Wie stabil das Geschäft läuft, zeigen die Anfang November vorgelegten Neunmonatszahlen. Zwischen Januar und September 2022 wurde ein Gewinn von 1.903 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 2.061 Mio. Euro) ausgewiesen. Ausschlaggebend waren vor allem die überdurchschnittlich hohe Belastungen aus Naturkatastrophen im dritten Quartal. Munich Re rechnet mit Schäden von ca. 1,6 Mrd. Euro durch Hurrikan Ian.
Inwiefern Schäden aber durchaus gut fürs Geschäft sein können, zeigt folgende Zahl: Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,0 Prozent auf 50,91 Mrd. Euro. Aufgrund der sehr positiven Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2022 erhöht Munich Re die Prognose für die Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Rückversicherung auf 48 Mrd. Euro (vorher: 45 Mrd. Euro), im Geschäftsfeld ERGO auf 19 Mrd. Euro (vorher: 18,5 Mrd. Euro) und somit für die Gruppe auf insgesamt 67 Mrd. Euro (vorher: 64 Mrd. Euro).
Munich Re strebt für das Geschäftsjahr 2022 unverändert ein Konzernergebnis von 3,3 Mrd. Euro an. Dieses Ziel wird jedoch vor dem Hintergrund des Schadenverlaufs und des wirtschaftlichen Umfelds deutlich schwerer zu erreichen sein und steht unter dem Vorbehalt der Realisierung positiver Sondereffekte im vierten Quartal. Diese werden vor allem im Bereich der Kapitalanlage erwartet. Inwiefern diese Erwartung realistisch ist, bleibt abzuwarten, dennoch dürfte sie mit Blick auf die Zinsentwicklung erreichbar sein.
Auch wenn Hurrikan Ian und das wirtschaftliche Umfeld es deutlich schwerer machen, halten wir unser Jahresziel von 3,3 Mrd. Euro weiter fest im Blick. Alle Bereiche tragen zu einer nachhaltig positiven Geschäftsentwicklung bei. (Christoph Jurecka, Munich Re-Finanzvorstand)
Mit dem Ausbruch des Aktienkurses über das Zwischenhoch aus dem März 2020 wird der damalige Aufwärtstrend von vor Corona wieder aufgenommen. Damals ging es mit großen Schritten bereits auf das Allzeithoch zu.
Im Jahr 2000 hatte die Aktie von Munich Re erstmals die Marke von 300 Euro überschritten und bei 371,68 Euro ein Rekordhoch markiert. Der Abstand hierzu ist nunmehr auf knapp 20 Prozent gesunken. Charttechnisch stehen alle Indikatoren auf grün.
Neben Langfristanlegern, die besonders auch die Dividendenerhöhungspolitik mit einem Anstieg auf zuletzt 11 Euro je Aktie goutieren, schätzen auch die Analysten die operative aber auch die technische Stärke Rückversicherungen im Allgemeinen und von Munich Re im Speziellen.
Goldman Sachs-Analyst Alan Devlin etwa hob Ende November das Kursziel für Munich Re (“Buy”) von 300 auf 340 Euro an. Ähnlich positiv gestimmt ist Ivan Bokhmat, Analyst bei Barclays. Er schätzt die Rückversicherer positiv ein. Für Munich Re lautet das Rating “Overweight” mit einem vor kurzem von 278 Euro auf 320 Euro erhöhten Kursziel.
Bei der Privatbank Berenberg und Analyst Michael Huttner lautet die Einstufung für Munich Re bereits einige Zeit “Buy” mit Kursziel 324 Euro.
Wer nicht nur auf Munich Re, sondern gleich auf 25 Aktien setzen möchten, bei denen sich künftig erhebliches Gewinnpotenzial eröffnen dürfte, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB5 / ISIN: DE000DA0AB55) auf den Vision 25 Index anschauen. In diesem Index sind neben Munich Re beispielsweise auch Microsoft, Amazon, Sixt und 3M enthalten.
Marc O. Schmidt / Bildquelle: pixabay / 12019
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