ATX-Trends: DO & CO, AT&S, FACC, Kapsch TrafficCom

Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Der Wiener Aktienmarkt hat am Dienstag wenig verändert geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX verlor 0,05 Prozent auf 3.566,40 Punkte. International fanden Konjunkturdaten aus den USA und Deutschland Beachtung. In Österreich blickten Anleger auf die Halbjahresbilanz von Semperit. Die Anteile des Gummi- und Kautschukkonzerns schossen um 5,9 Prozent nach oben, nachdem unter dem Strich deutlich mehr zu Buche stand als im Vorjahr.

Auf Analystenseite meldete sich am Berichtstag die Berenberg zur DO&CO mit einer Kurszielanhebung von 185 auf 190 Euro zu Wort. Die "Buy"-Bewertung beließ Experte Christoph Greulich unverändert. Die Aktie stieg um knapp 1,9 Prozent auf 147,40 Euro. Unter den weiteren Einzelwerten zeigten sich zudem AT&S fest mit plus 2,9 Prozent - auf Wochen- und Monatssicht sind allerdings weiterhin klare Abgaben zu sehen. Verluste von jeweils über zwei Prozent verbuchten indes FACC, Kapsch TrafficCoom und voestalpine."

FACC

Die FACC konnte im ersten Halbjahr 2024 eine Umsatzsteigerung von +23,6 % auf 438,3 Mio. EUR erzielen. Das Unternehmen profitiert damit überproportional vom stabilen Wachstum der internationalen Luftfahrtindustrie. Dies spiegelt sich auch in einem deutlich verbesserten Ergebnis wider: Das EBIT der FACC wächst um +51,2 % auf 22,5 Mio. EUR. 
Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 bleibt unverändert: Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Management der FACC ein Umsatzwachstum von 10 - 15 % sowie eine Steigerung der Profitabilität im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023.

ADDIKO BANK

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Addiko Bank AG gestern Dienstag darüber informiert, dass die EZB festgestellt hat, dass Alta Pay Group d.o.o. (im Folgenden "Alta Pay Group") und Diplomat Pay d.o.o. (nachfolgend "Diplomat") gemeinsam eine qualifizierte Beteiligung in Höhe von insgesamt 19,62% der Aktien der Addiko Bank AG erworben und es unterlassen haben, dies gemäß § 20 Abs. 1 des österreichischen Bankwesengesetzes der FMA anzuzeigen.

Die EZB hat ferner festgestellt, dass gemäß § 20 Abs. 4 des österreichischen Bankwesengesetzes (BWG) die Stimmrechte im Zusammenhang mit den 9,63% der Aktien der Addiko Bank AG, die die Alta Pay Group hält, und den 9,99% der Aktien der Addiko Bank AG, die Diplomat hält, daher ex lege ruhen, d.h. 12,75% seit dem 27. März 2024 und 19,62% seit dem 22. Juli 2024, bis die EZB feststellt, dass der Erwerb einer Beteiligung gemäß § 20a Abs. 2 des österreichischen Bankwesengesetzes nicht untersagt worden wäre. 

Darüber hinaus hat die EZB mitgeteilt, dass sie gemäß § 20 Abs. 6 des österreichischen Bankwesengesetzes beim Handelsgericht Wien die Bestellung eines Treuhänders für die ruhenden Stimmrechte beantragen und das Gericht von ihrer Feststellung informieren wird, dass Alta Pay Group und Diplomat gemeinsam handeln, dass sie gemeinsam die 10%-Schwelle für eine qualifizierte Beteiligung überschreiten und dass sie dies der zuständigen Behörde (FMA) nicht angezeigt haben.

Darüber hinaus hat die EZB hinzugefügt, dass für den Fall, dass eine der beiden genannten Parteien oder eine andere mit ihnen gemeinsam handelnde Partei ohne vorherige Anzeige gemäß § 20 Abs. 1 des österreichischen Bankwesengesetzes weitere Anteile an der Addiko Bank AG erwerben sollte, das gesetzliche Ruhen der Stimmrechte sich auch auf diese Aktien erstrecken würde.

POLYTEC

Der Konzernumsatz der POLYTEC GROUP betrug im ersten Halbjahr 2024 EUR 349,6 Mio. und lag damit 3,0% über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (H1 2023: EUR 339,6 Mio.).

Wie im Ausblick für das Gesamtjahr 2024 im Rahmen der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2023 angekündigt, war für das erste Quartal 2024 mit einer deutlichen Verbesserung der Ertragslage zu rechnen. Die positive Entwicklung setzte sich im zweiten Quartal fort.

Das EBIT stieg von EUR 0,3 Mio. im ersten Halbjahr 2023 auf EUR 3,5 Mio. im Halbjahr 2024. Die EBIT-Marge erhöhte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,9 Prozentpunkte von 0,1% auf 1,0%.

In seinem Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 geht das Management der POLYTEC Holding AG aus heutiger Sicht weiterhin von einem geplanten Umsatz in der Größenordnung von EUR 660 Mio. bis EUR 710 Mio. aus und strebt eine EBIT-Marge von rund 2% bis 3% an. Die steigende Umsatzentwicklung wird durch das Hochfahren von neuen Projekten gestärkt, die eine Folge der hohen Auftragseingänge der Vorjahre sind.

FREQUENTIS 

das Unternehmen veröffentlichte ein solides Finanzergebnis für das erste Halbjahr 2024:

  • Auftragseingang +9,6% auf EUR 227,9 Mio.
  • Auftragsstand +13,6% auf EUR 621,1 Mio.
  • Umsatz +10,4% auf EUR 206,2 Mio.
  • EBIT entsprechend der Projekt-Saisonalität bei EUR -2,8 Mio.


WIENERBERGER

In der ersten Jahreshälfte 2024 erzielte wienerberger äußerst positive Ergebnisse: Eigenen Erwartungen entsprechend und gemäß der Halbjahres-Guidance für das operative EBITDA erwirtschaftete das
Unternehmen auf Gruppenebene Umsätze von 2.213 Mio. € (H1 2023: 2.203 Mio. €) – eine solide Halbjahresperformance vor dem Hintergrund globaler politischer Unsicherheiten, die aufgrund der in mehreren
wichtigen Ländern 2024 anstehenden Wahlen die Investitionsneigung bremsen.
Angesichts der langsamer als erwartet sinkenden Zinssätze und der dadurch bedingten Nachfrageschwäche setzte das Unternehmen weiterhin auf effektives Kostenmanagement: wienerberger reagierte rasch und erzielte ein operatives EBITDA von 400 Mio. € (H1 2023: 454 Mio. €) dank solidem organischem Wachstum, optimierter Kostenstrukturen und, wo erforderlich, weiterer Restrukturierungsmaßnahmen. Das laufende, auf Ertragswachstum und Effizienzsteigerung ausgerichtete Selbsthilfeprogramm, welches im Vorjahr einen Ergebnisbeitrag von 46 Mio. € lieferte, wird ebenfalls fortgesetzt.

Ausblick: 2024 und darüber hinaus
Die ursprünglichen Marktannahmen für 2024 beruhten auf der Erwartung, dass sich die Wohnbaumärkte insgesamt schneller erholen würden. Diese Erwartung hat sich jedoch nicht zur Gänze erfüllt. Dies ist zum Teil durch langsamer als erwartet sinkende Zinssätze mit in der Folge gedämpfter Kreditnachfrage bedingt. Vor allem die Nachfrage nach Einfamilienhäusern bleibt hinter den Erwartungen zurück. Staatlicherseits wurden in mehreren Endmärkten von wienerberger öffentliche Unterstützungsprogramme für die jeweiligen Bausektoren gestartet oder angekündigt, aber deren Wirkung wird sich in den meisten Fällen erst im nächsten Jahr zeigen. In mehreren bedeutenden Ländern wirkt sich die politische Unsicherheit nach wie vor negativ aus, eine Situation, die zumindest bis nach den Präsidentschaftswahlen in den USA anhalten wird.
Für das Finanzjahr 2024 rechnet das Unternehmen dennoch mit einer soliden Performance und geht in seiner
Guidance von einem operativen EBITDA im Bereich von 800-820 Mio. € aus. 



(14.08.2024)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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