Privatanleger im Fokus
Im November sprechen drei solide österreichische Unternehmen gezielt interessierte Privatanleger an: Der Flughafen Wien lädt die Aktionäre zu einer Informationsveranstaltung mit Meinungsaustausch am 18.11. vormittags in die Technische Universität am Getreidemarkt ein. Am 24.11. öffnet Rosenbauer seine Tore, um das 150-Jahr-Jubiläum mit einer Betriebsbesichtigung und Informationen aus erster Hand vom Vorstand zu feiern. Am 30.11. gibt es die Gelegenheit die Zuckerfabrik in Tulln kennenzulernen. Nützen Sie diese Gelegenheiten! Diese Unternehmen sind Garant dafür, dass die jetzigen, aber auch zukünftigen Aktionäre professionell betreut werden. In Zeiten niedriger Zinsen ist es eine durchaus attraktive Alternative in erfolgreiche österreichische Unternehmen investiert zu sein, von denen auch in den nächsten Jahren Dividendenrenditen erwartet werden können, die deutlich über der Verzinsung von Spareinlagen liegen.
Unerfreulich hingegen sind die Vorgänge um Frauenthal: der Hauptgesellschafter strebt jetzt offensichtlich ein Delisting an und verursacht durch einseitige Informationen die Anleger zu beunruhigen. Das Pflichtangebot von 11,06 Euro wurde in der ersten Phase mit 5.548 Stück (das sind lediglich 0,06 Prozent des Grundkapitals) de facto ignoriert. Die Nachfrist läuft noch bis 30.11.2016, aber nur naive Anleger nehmen ein Angebot zu 11,06 an, wenn der Kurs an der Börse (derzeit um 12) darüber liegt. Der Hinweis auf ein nicht abgeschlossenes Gerichtsverfahren bei BWT stiftet Verwirrung. Ist das Absicht oder nur Ausdruck einer Unsicherheit, dass auch in der Nachfrist eine Blamage droht?
Positiv ist das angekündigte Angebot von 23 Euro bei BWT zu bewerten. Das erste Halbjahr 2016 verlief erfreulich und der Gewinn je Aktie stieg um rund ein Drittel, er wird in die Nähe von 0,90 Euro zu liegen kommen. Das Eigenkaptal je Aktie liegt bei 11 Euro. Es ist ein realistisches Angebot, um die bestehenden Spannungen mit einigen Aktionären konstruktiv abzubauen. Auf jeden Fall ist es schade, wenn BWT das Börseparkett verlässt. Aber dieser Abschied sollte zu fairen Bedingungen erfolgen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde mit diesem Angebot gesetzt.
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ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.
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