Aktien der Emerging Markets gehörten in den letzten Jahren immer wieder zu den großen Verlierern. Dementsprechend vehement war die Flucht aus dieser Anlageklasse: im Vorjahr wurde so viel Geld aus den Schwellenländern abgezogen wie seit den späten 80er Jahren nicht mehr. Die Anleger fürchten einerseits konjunkturelle Bremsspuren in den einstigen Boom-Märkten, andererseits steigende Zinsen in den USA, die in den Schwellenländern ebenfalls sehr negativ durchschlagen.
Zuletzt zeichnete sich hier aber eine Entspannung ab, denn der Pfad der zukünftigen US-Zinsanhebungen scheint mittlerweile deutlich moderater.
Auch die Tatsache, dass die chinesische Notenbank die Geldpolitik zuletzt wieder gelockert hat, macht Aktien aus den Schwellenländern attraktiver. Nicht zuletzt haben sich die Bewertungen ermäßigt, und man darf wohl annehmen, dass viele negative Faktoren in den Kursen schon eingepreist sind. Die Skepsis der Anleger gegenüber den Emerging Markets ist viel höher als gegenüber den entwickelten Märkten, und das mag ein großes Argument sein, das für die Schwellenbörsen spricht. Man muss natürlich unter den Emerging Markets genau unterscheiden und darf sie keinesfalls über einen Kamm scheren. So macht es z. B. einen großen Unterschied, ob ein Land Rohstoffe exportiert oder ein Netto-Importeur ist. Insgesamt könnte das Stimmungs-Tief für die Schwellenmärkte aber hinter uns liegen.
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