Die Weltwirtschaft lief im abgelaufenen Jahr nicht besonders rund. Unterschiedliche Herausforderungen, wie beispielsweise die Konjunkturverlangsamung in den Schwellenländern als Folge niedriger Rohstoffpreise oder geopolitische Unsicherheiten, übten einen Bremseffekt aus. Mit rund 3 Prozent erreichte die Weltwirtschaft 2015 das geringste Wachstum seit der Finanzkrise 2009. Auch im neuen Jahr werden die Herausforderungen wohl nicht geringer, dennoch sollte die Weltwirtschaft 2016 insgesamt besser in Schwung kommen.
Einerseits ist das Wachstum in den USA robust genug, um eine Abkehr von der Nullzinspolitik zu erlauben. Andererseits sollten die Sorgen um die Schwellenländer tendenziell abnehmen. Für Europa stehen damit die Vorzeichen für eine anhaltende Erholung durchaus gut. Getragen von der Inlandsnachfrage, könnte im Euroraum mit 1,9 Prozent ein Wirtschaftswachstum über dem langfristigen Trend erreicht werden.
Die Zins- und Währungsmärkte stehen im neuen Jahr wohl ganz im Zeichen der divergierenden Geldpolitik. Der ungebrochenen Nullzinspolitik in Europa steht die langsam beginnende Normalisierung in den USA gegenüber. Inwieweit die unterschiedliche Geldpolitik (steigende Zinsen in den USA, nicht aber in Europa) den Dollar weiter stützt, oder ob dieser Faktor schon gänzlich eingepreist ist, das wird eine der zentralen Fragen für 2016 sein.
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