Ferrari - nun auch als Aktie erhältlich (Michael Gredenberg)

Ferrari wird seit letzer Woche an der New Yorker Börse gehandelt. Die Aktien mit dem passenden Kürzel “RACE” wechseln dort seit letzten Mittwoch ihre Besitzer. In den ersten beiden Handelstagen konnte die Aktie sogar teilweise um mehr als 10% zulegen, erfährt aber seither eine Korrektur und liegt jetzt noch etwa 5,5% über dem Ausgabekurs von 52 USD.

Ein Grund für mich, heute im Financeblog zu analysieren ob die Ferrari-Aktie ähnlich teuer ist wie die berühmten roten Flitzer  und ob es sich um ein attraktives Investment handelt.

Laut Ferrari-CEO Sergio Marchionne darf Ferrari  nicht nur als Autohersteller gesehen werden, sondern die Marke sei sehr gut im Luxussektor positioniert. Die relevanten Konkurrenten seien also nicht VW und Opel sondern die Hermes und Pradas dieser Welt

Aus diesem Grunde werde ich heute die Ferrari-Aktie sowohl mit den Aktien einiger Auto-Hersteller als auch mit Unternehmen im Luxussektor vergleichen.

Der Ferrari-Börsegang im Detail

Ferrari war bis zum Börsegang eine 90%ige Tochter vom Fiat Chrysler Konzern. 10% der Anteile hielt Piero Ferrari, der Sohn des Ferrari-Gründers Enzo Ferrari.

Beim Börsegang hat sich Fiat Chrysler Automobiles (FCA) von 10% der Anteile getrennt und diese beim IPO an die Börse gebracht. FCA hält aktuell noch 80%. 
Allerdings plant FCA sich auch von diesen 80% zu trennen und diese in Zukunft an die Aktionäre von FCA auszuschütten – es werden also bald noch wesentlich mehr Ferrari-Aktien auf den Markt kommen.

Das bedeutet also einerseits, dass Ferrari durch den Börsegang kein neues Kapital zugeflossen ist – für die Firme selbst brachte der Börsegang also keinerlei finanziellen Vorteil. (In der Regel wir dein IPO dafür genutzt, neue Aktien auszugeben um neues Kapital für das Unternehmen zu erhalten mit dem zukünftige Wachstumsprojekte realisiert werden können. Bei Ferrari war das nicht der Fall)
Weiters ist zu erwarten, dass die Anzahl der umlaufenden Aktien sich bald erhöhen wird (wenn FCA die übrigen 80% an die Börse bringt). Ein steigendes Angebot an Aktien kann bei mangelnder Nachfrage auch zu Kursverlusten führen.

Als Risikofaktoren für die weitere Entwicklung des Unternehmens führt Ferrari im Börseprospekt besonders folgende Punkte an:

  • Die Fähigkeit des Unternehmens die Qualität der Marke “Ferrari” in Zukunft zu erhalten und zu verbessern
  • Der Erfolg und die Kosten des Ferrari-Formel-1 Teams
  • Die “low volume” Strategie der Unternehmens. Gemeint ist der Verkauf von relativ wenigen, dafür sehr teurer Luxus-Fahrzeugen an entsprechend wohlhabende Kunden
  • Veränderungen in der Nachfrage nach Luxusgütern, insbesonders Luxus-Autos. Laut Ferrari ist diese Nachfrage sehr stark schwankend.
  • Die Auswirkungen von strenger werdenden Umweltvorschriften, betreffend Abgasausstoß.
Die Ferrari-Aktie im Vergleich:

Wie bereits angedeutet, vergleiche ich heute die wichtigsten fundamentalen Kennzahlen sowie die Bewertung der “neuen” Ferrari-Aktie mit 3 Aktien aus dem Automobil-Sektor sowie 3 Aktien aus dem Luxus-Sektor.

Bei den Automarken habe ich mich an den größten Autohersteller der Welt, Toyota gehalten, sowie an die beiden deutschen Hersteller “gehobener” PKWs: BMW und Daimler. Volkswagen habe ich aufgrund der aktuellen Verwerfungen absichtlich nicht mit in den Vergleich aufgenommen 
  

          
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(27.10.2015)

Ferrari, Monte Carlo, Monaco, ZRyzner / Shutterstock.com ,, (© shutterstock.com)


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Michael Gredenberg

Inode-Gründer. Heute u.a. passionierter Radfahrer und Finanzautor via financeblog.at.

>> http://www.financeblog.at


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