Alles in allem ist die amerikanische Geldpolitik für viele Beobachter von einer weiteren Straffung mehr denn je entfernt
Die US-Notenbank hat die lang erwartete Zinserhöhung ein weiteres Mal verschoben, und setzt ihre expansive Geldpolitik für den Moment weiter fort. Auch die Prognosen für den zukünftigen Pfad der Zinsanhebungen und für die weitere Inflationsentwicklung hat die Fed nach unten revidiert. Das „Gesamtpaket“ war deutlich moderater, als von den meisten Beobachtern erwartet.
In ihrer Begründung wies die Notenbank vor allem auf die Schwäche der internationalen Konjunktur hin. Damit ist sicherlich in erster Linie China gemeint, bzw. die Schwellenländer insgesamt. Die Fed-Vorsitzende Yellen führte das in der anschließenden Pressekonferenz auch dezidiert aus. Gleichzeitig betonte sie, dass die US-Notenbank jederzeit eine Zinsanhebung durchführen könne, also explizit auch bei der Oktober-Sitzung. Was das Abstimmungsverhalten der einzelnen Mitglieder betrifft, so fiel die Entscheidung neun zu eins für eine Beibehaltung der Nullzinspolitik aus. Außerdem sind vier von zehn Stimmberechtigten der Auffassung, dass eine Zinsanhebung erst nächstes Jahr erfolgen wird. Alles in allem ist die amerikanische Geldpolitik für viele Beobachter von einer weiteren Straffung mehr denn je entfernt. Wenn die Fed das Spiel mit den Erwartungen entschärfen wollte, so ist ihr das sicherlich misslungen. Über die Oktober-Sitzung wird bereits spekuliert.
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