Der gestiegene Euro könnte der EZB Kopfschmerzen bereiten (Monika Rosen)

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das Thema ­’Deflation’ wieder am ­Horizont ­auftauchen könnte.

Beim morgigen Meeting der EZB könnte der zuletzt gestiegene Euro für Kopfschmerzen sorgen. Immerhin ist es das Ziel des heuer gestarteten Anleihenkaufprogramms der EZB, die Inflation im Euroraum anzuschieben. Das sollte auch über eine schwächere Währung geschehen. Tatsache ist aber auch, dass der Euro zum Dollar heuer im März sein Tief bei 1,05 erreicht hat, just zum Beginn der Anleihenkäufe. Seither hat der Euro deutlich aufgewertet, insgesamt um 7,4 Prozent, allein seit Anfang August um fast 2,5 Prozent. Aktuell notiert der Euro zum Dollar bei rund 1,12.

Die Gemeinschaftswährung hat sich während der jüngsten Turbulenzen im Zusammenhang mit China als sicherer Hafen entpuppt und entsprechend aufgewertet. Damit wird die Inflation gedämpft, was in der aktuellen Lage nicht wirklich erwünscht ist. Außerdem verlieren die europäischen Exporteure einen Teil ihres Wettbewerbvorteils.
Beim morgigen Meeting wird die EZB wahrscheinlich auch die Inflationserwartungen senken, von 0,3 Prozent für heuer auf Null. Die fallenden Rohstoffpreise der letzten Zeit haben in diesem Umfeld auch das Ihrige dazu beigetragen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das Thema "Deflation" wieder am Horizont auftauchen könnte. Draghi wird also wahrscheinlich morgen nochmals betonen, dass die EZB ihre Bemühungen um eine lockere Geldpolitik fortsetzen und eventuell sogar verstärken wird.

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(02.09.2015)

Schmerzen, Kopfschmerz, Kopfzerbrechen, http://www.shutterstock.com/de/pic-192268697/stock-photo-woman-suffering-from-stress-or-a-headache-grimacing-in-pain-as-she-holds-the-back-of-her-neck-with.html


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Monika Rosen

Chefanalystin , Bank Austria Private Banking

>> http://www.bankaustria.at/private-banking.jsp


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