Ideal wäre es, wenn es in der Schule das Fach Privatfinanzen gäbe. Wir müssten Kindern beibringen, was der Zinseszins bedeutet. Wie viel Geld ein täglicher Kaffee von Starbucks und Zigaretten kosten.
Was wird aus 300 Euro für Kaffee samt Kippen, wenn sie stattdessen 45 Jahre lang das Geld investieren? In einen Indexfonds gesteckt, verzinst mit acht Prozent, kommen fast 1,5 Millionen Euro zusammen, wenn Ihr Ruhestand beginnt.
Alternativ können Sie das Geld auf ein Sparbuch legen. Nur fehlt Ihnen die hohe Rendite, der Schwung.
Das Leben wird teurer. Miete, Strom, Abfall, Wasser, Versicherungen, Bahn, Lebensmittel. Was soll eine Gucci-Tasche oder ein neuer Mercedes an Zufriedenheit bringen, wenn einem im Alter das Geld fehlt, um das Nötigste kaufen zu können?
Wenn ich immer mithalten müsste mit der Mode, wäre ich arm. Würde der Arbeitskollege wirklich lachen, wenn ich erzählen würde, dass ich Airbnb-Buden miete oder campen gehe? Mein Fernseher, Schreibtisch, Couch, Esstisch, Geschirr, Kleidung – alles ist alt. Ich möchte gar nichts Neues besitzen. Wozu? Ist mir völlig egal. Viel zu stressig. Zu teuer. Zu nervig.
Wenn wir heute sparsam leben, haben wir später im Leben viel mehr Freiheiten. Wenn Sie heute wie kaum jemand in Ihrem Umfeld leben, haben Sie später unglaubliche Vorteile, die sich kaum jemand ausmalen kann. Es geht ja nur darum, die Belohung nach hinten zu verschieben. Sie können später im Leben anderen helfen wie kaum jemand in Ihrem Umfeld.
Wir wissen heute, dass uns Erlebnisse (Urlaub, Ausflug, Party, Wanderung, Sport) glücklicher machen als der Kauf von Dingen (Auto, Schmuck, Haus…). Glücklich macht uns, wenn wir Geschenke anderen geben. Anstatt Geld für uns selbst auszugeben:
Wie sorgen Sie am besten finanziell vor? Über ETFs oder Indexfonds. Ich habe mit einem bekannten Vermögensverwalter gesprochen, der hat das gut erklärt.
Wer einzelne Aktien auswählt, muss aufpassen, nicht irgendwelchen Trends hinterher zu jagen. Im Jahr 1999 waren es die Internetbuden. 2006 waren Immobilien in den USA abenteuerlich teuer. 2011 erreichte Gold ein Rekordhoch nach dem nächsten.
Schauen Sie diesen Experten an, der eine Prognose für Gold von 15.000 Dollar vor ein paar Jahren ausgab. Jetzt kostet Gold nur 1.100 Dollar. Sprich ein Bruchteil seiner Prognose.
Momentan sind die Aktienmärkte recht teuer. Insbesondere Soziale Medien und Biotech haben ambitionierte Bewertungen erreicht. Womöglich zeichnet sich hier eine Überbewertung ab. Wobei ich das ehrlich gesagt nicht einschätzen kann. Ich habe mich schon bei so vielen Aktien wie Apple oder Amazon geirrt. Ich hatte sie unterschätzt.
Über die Biotechs schreibe ich seit Jahren. Gilead. Questcor Pharmaceutical, die später übernommen wurden. Regeneron Pharmaceutical. Amgen. Es ist fazinierend. Nur ist die Branche ziemlich teuer.
Ich glaube, die besten Anleger wenden sich ab von der Meute. Sie kaufen Branchen, für die sich keiner interessiert. Diese Firmen sind günstiger. Die Kurse sind stabiler. Die Dividenden bedeutender. Der Einstieg ist leichter.
Welchses Asset ist außerdem teuer? Um Kunst (Bilder, Fotos, Sklupturen) ist ein Hype entbrannt.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Immobilien gefragt wie nie zuvor. Die Preise gehen durch die Decke. Hier zeichnet sich eine Überhitzung ab.
Ein schlauer Anleger meidet die Herde. Wenn alle in einem Bereich investieren, besser einen weiten Bogen darum machen. Selbst wenn Sie kurfristig eine schöne Party verpassen sollten, fahren Sie langfristig besser, wenn Sie die Meute meiden.
Im Original hier erschienen: Konsum, Status, Herde
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Der Journalist Tim Schäfer pendelt seit dem Frühjahr 2006 zwischen New York und Deutschland. Wöchentlich berichtet er über die Geschehnisse an der Wall Street für Euro am Sonntag, eine der führenden deutschen Wirtschaftspublikationen. Darüber hinaus schreibt er für Magazine wie Der Aktionär oder die Börsenbriefe Prior Global und Prior Gold.
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