Der schwächere Euro begünstigt vor allem europäische Pharma-, Technologie- und Industriewerte.
Das Gewinnwachstum in der Eurozone könnte heuer erstmals seit längerem jenes der US-Firmen übertreffen. Begünstigt wird diese Dynamik durch mehrere Faktoren. Einerseits kurbelt der schwächere Euro den europäischen Export kräftig an; Im Jahresvergleich ist der Euro gegenüber dem Dollar von 1,37 (Juni 2014) auf 1,11 (Juni 2015) gefallen – ein Rückgang um 20 Prozent! Die schwächere Währung begünstigt vor allem europäische Pharma-, Technologie- und Industriewerte.
Außerdem profitiert die Eurozone von den anhaltend tiefen Zinsen. Die Geldpolitik der EZB ist nach wie vor sehr expansiv ausgerichtet, was sich auch am Rückgang der Renditen auf europäische Unternehmensanleihen ablesen lässt. Von diesem Effekt profitieren natürlich die zinssensitiven Branchen besonders, wie Finanzdienstleister und Versorger.
Last, but not least hellt sich der Konjunkturausblick in der Eurozone auf. Damit könnten die Unternehmen im Eurostoxx50 heuer ein Gewinnwachstum von 12 Prozent schaffen, während für den S&P 500 nur ein Plus von 1,3 Prozent prognostiziert wird. Mit anderen Worten, die Gewinne in Europa sollten heuer zehnmal so stark wachsen wie jene in den USA. Dennoch stehen viele Analysten der Eurozone skeptisch gegenüber, wohl auch wegen der Probleme rund um Griechenland. Im Umkehrschluss heißt das aber, dass es noch jede Menge Platz für Aufstufungen gibt.
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