An den Devisenmärkten ist von österlicher Ruhe noch nichts zu merken, im Gegenteil: mit der Verschärfung des Krisenherdes Jemen hat sich zuletzt ein neuer geopolitischer Einflussfaktor gebildet. Daher wird die Risikobereitschaft höchstwahrscheinlich eine Pause einlegen und die Märkte werden Schutz in sicheren Häfen wie Yen und Schweizer Franken suchen. Auch könnten wieder anziehende Preise von Energie und anderen Rohstoffen die Rohstoff-Währungen etwas unterstützen. Bei den zur Veröffentlichung anstehenden Daten sind in den USA alle Augen auf den Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor und die Beschäftigungsdaten gerichtet (jeweils für März), während im Euroraum sicherlich der vorläufige Verbraucherpreisindex für März im Fokus steht.

US-Konjunkturdaten müssen jetzt schon sehr positiv ausfallen, um den Dollar weiter zu beflügeln. Seit der Neubewertung des antizipierten Leitzinspfades durch die Fed und den anschließenden heftigen Ausschlägen der Dollarwechselkurse fragen sich die Analysten, ob der jüngste Rückgang im Dollar nur eine Atempause oder eine Trendwende darstellt. Wir vertreten die Ansicht, dass die Dollar-Rally etwas über die Fundamentaldaten hinausgelaufen war.

In der nächsten Woche wird es dem Dollar unserer Meinung nach schwer fallen, viel von seiner jüngsten breit angelegten Stärke zurückzuerobern. In den letzten Monaten wurde so viel eingepreist, dass die US-Wirtschaftsdaten schon sehr stark ausfallen müssten, um EUR-USD wieder auf eine ähnliche Abwärtsschiene wie Anfang 2015 zu bringen. Darüber hinaus sind wir unserer Ansicht nach soeben in eine Phase eingetreten, in der die Märkte allmählich freundlicheren Daten aus dem Euroraum ebenso viel Beachtung schenken. Per Saldo sehen wir eine reelle Chance, dass EUR-USD im Dunstkreis der Marke 1,10 handelt, mit Chancen auf einen etwas stärkeren Euro.

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Monika Rosen

Chefanalystin , Bank Austria Private Banking

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