Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt konnte sich in den letzten Jahre stets an einem zweistelligen Wachstum erfreuen, wohingegen Europa und die USA sich mit Rezessionsängsten auseinandersetzen mussten. Doch die Aussichten für das Reich der Mitte scheinen im neuen Jahr nicht mehr ganz so rosig. Die hochgesteckten Wachstumsziele wurden mit dem letztjährigen BIP-Wachstum von "nur" 7,4 Prozent verfehlt. Für das erfolgsverwöhnte Land sind diese Wachstumsraten und insbesondere die neuen Prognosen für das Jahr 2015 eine Enttäuschung, was den Druck auf die Führung in Peking weiter verstärken könnte.
Chinaexperten sehen aber trotz der zurzeit nachlassenden Wirtschaftsdynamik noch keinen Grund zur Sorge. China soll der globale Wachstumsmotor bleiben, vielleicht bald aber mit einem neuen Geschäftsmodell. Denn es wird immer deutlicher, dass die Zentralregierung nicht mehr nur um jeden Preis einen hohen Wirtschaftswachstum forcieren will, sondern durch einen nachhaltigen Umbau des ins straucheln geratenen Erfolgsmodells durchaus auch niedrigere Wachstumsraten in Kauf nimmt. Experten glauben, dass man einen Wandel von einer investitionsgetriebenen Exportwirtschaft zu einer vermehrt qualitätsgetriebenen Konsum- und Dienstleistungswirtschaft beabsichtigen könnte - Effizienz und Qualität vor Quantität soll die neue Prämisse sein.
Dieser strukturelle Wandel wurde schon beim historischen Führungswechsel der chinesischen Regierung im März 2013 initiiert und seither hat der Reformdruck stark zugenommen. Neben der Ankurbelung der chinesischen Binnennachfrage soll auch die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nachhaltig gestärkt werden. Die Liberalisierung der Wirtschaft soll zudem zu einem Abbau von Markteintrittshürden und zur verstärkten Förderung vom Unternehmertum führen. Fortschritte konnte Präsident Xi Jinping bereits bei der Bekämpfung der Korruption und der stärkeren Orientierung an Marktpreisen verzeichnen.
Anlegern, die an der weiteren Entwicklung Chinas teilhaben möchten, bietet Vontobel ein Open-End Partizipations-Zertifikat auf den China Policy Performance-Index an. Der Index bildet die Kursentwicklung chinesischer Unternehmen ab, die am meisten mit zukünftigen wirtschaftspolitischen Ausrichtungen und Maßnahmen der chinesischen Regierung und Administration verknüpft sind. Ein Indexkomitee stellt regelmäßig eine Auswahl chinesischer Unternehmen zusammen. Es fällt eine jährliche Managementgebühr von 1,50% an und die Dividenden werden in den Index reinvestiert.
Die letzte Indexanpassung fand am 13.11.2014 statt. Seither befinden sich im Index Sektoren, die der Urbanisierung, den erneuerbaren Energien und dem Technologiebereich zuzurechnen sind. Weitere Indexsektoren sind die Gasversorgung, das Gesundheitswesen, das Grundeigentum, die Telekommunikationsausstattung, das Versicherungswesen und die Wasserversorgung. Von diesen Sektoren erwarten die Chinaexperten einerseits kurzfristige wachstumsstützende Impulse und andererseits einen langfristigen Nutzen. Eine weitere gewichtete Branche ist der Bahnsektor. Wie wichtig die Mobilität für den Wachstumsmarkt ist, zeigt das jährliche Branchenwachstum. Dabei fungiert die Bahn nicht nur wegen ihrer Transportfunktion als eine der Hauptstützen der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie treibt auch die Exportwirtschaft voran und die Vermarktung der chinesischen Bahntechnologien wird bei Auslandsbesuchen von der Führungsriege höchstpersönlich vorgenommen. Im Jahre 2014 exportierte China Bahnequipment im Wert von 26,8 Mrd. Yuan, was im Vorjahresvergleich ein Plus von 22,6% bedeutet.
Anleger sollten beachten, dass die weitere wirtschaftliche Entwicklung Chinas von einer Vielzahl politischer und ökonomischer Faktoren abhängig ist. Diese Entwicklung kann jederzeit anders verlaufen als Anleger es erwarten, wodurch diese Verluste erleiden können.
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