Goldpreis profitiert von Turbulenzen im Schweizer Franken
Der Jänner 2015 hat die Anleger wieder einmal daran erinnert, wie man das Wort „Volatilität“ buchstabiert. Die völlig überraschende Entscheidung der Schweizer Notenbank, die Bindung des Franken an den Euro aufzugeben, ließ die Schweizer Währung massiv nach oben schießen und schickte gleichzeitig die Risikoneigung der Investoren in den Keller. Man suchte Zuflucht in besonders sicheren Anlageformen, und dazu zählt auch das Gold. An sich hat der Goldpreis ja zwei negative Jahre in Serie hinter sich. 2013 hat er fast 30 Prozent verloren, im Vorjahr steht nur ein kleines Minus von knapp 2 Prozent zu Buche. Heuer hat er hingegen schon rund 7 Prozent zugelegt.
An sich würden ja eine Reihe von Gründen gegen den Goldpreis sprechen. Inflation ist weit und breit nicht zu erkennen, im Gegenteil, alle Welt fürchtet Deflation, bzw. sieht sich schon mit ihr konfrontiert. Das war traditionell kein gutes Umfeld für Gold, aber die heftigen Marktbewegungen vor allem bei den Währungen ließen diese Überlegungen in den Hintergrund treten. Und obwohl in den USA die erste Zinsanhebung seit der Finanzkrise Mitte des Jahres erfolgen könnte, sind die anderen Notenbanken der Industrieländer weiter ultra-expansiv eingestellt. Tiefe Zinsen unterstützen den Goldpreis, der ja keine Rendite abwirft und daher in Phasen steigender Zinsen relativ zu anderen Anlageformen an Attraktivität einbüßt.
Solange die Zinsanhebung in den USA also noch relativ weit entfernt scheint und der Markt eher auf Deflation und Anleihenkäufe in der Eurozone fokussiert ist, könnte der Goldpreis nach längerer Durststrecke wieder mehr Glanz entwickeln. Außerdem gibt es im Markt Spekulationen, wonach die Schweizer Notenbank nach Aufgabe der Kopplung des Franken an den Euro jetzt vermehrt Gold kaufen könnte. In den ersten Wochen des noch jungen Börsenjahres war Gold jedenfalls sehr gefragt.
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