Mit dem gestrigen Ausbruch des Dax aus dem symmetrischen Dreieck nach oben war der Weg bis zur 10.000 Punktemarke frei. Prompt schlossen sich Anschlusskäufe an und hoben den Dax bis knapp unter die magische 5-stellige Marke an. Allerdings unterbrach der Handel in den USA die freudige Party und ließ den Deutschen Aktienindex einen deutlichen Anteil seiner Gewinne wieder abgeben. Die Unsicherheit in den Märkten war daraufhin wohl so hoch, dass der Dax in den heutigen Handelstag mit einem GAP von ca. 120 Punkten startete. Damit wurde heute Morgen gezeigt, dass schon fast eine kleine Panik an den Märkten angekommen war. Doch diese Panik hat auch etwas Positives. Denn wenn die meisten Marktteilnehmer ihre Aktien direkt zu Beginn des Handels auf den Markt „verramschen“, dann decken sich oftmals die „großen Player“ mit neuen Anteilsscheinen ein und lösen damit eine Kaufwelle aus. Zudem werden die Markteilnehmer, welche auf einen weiteren Rutsch der Kurse gesetzt haben, zu Eindeckungskäufen gezwungen. Alles in Allem führt diese Kette zu steigenden Kursen und lassen den Dax damit weiter in dem bisherigen Aufwärtstrend notieren.

Der Ölpreis führte in den letzten Wochen beim Tanken zu freudigen Gesichtszügen, wohingegen bei Anlegern meist nur Kopfschütteln als Reaktion zu beobachten war. Seit gut einem halben Jahr fällt der Ölpreis ins Bodenlose. Fundamental sind die Gründe unterschiedlicher Natur. Grundsätzlich geht es aller Wahrscheinlichkeit nach um Marktanteile auf dem Weltmarkt. So lassen die OPEC-Länder schon seit geraumer Zeit die Förderquoten unverändert hoch und passen diese nicht an die Konjunktur an. Damit könnte das Ziel verfolgt werden, die US-Fracking Firmen aus dem Markt zu drängen. Als weitere Belastungsfaktoren sind allerdings auch eine schwächelnde Weltkonjunktur und ein erstarkter US-Dollar zu nennen.

Doch nun genug des großen Bildes und rein in den Chart und damit in den Markt. Der Ölpreis verzeichnete in den letzten Tagen ein Muster, das bereits vor einigen Wochen schon einmal auftauchte. Damals leitete diese Formation eine kleine Erholungsbewegung ein und stoppte den bis dahin vorherrschenden Abwärtstrend. Das entscheidende Merkmal des damaligen Musters - ähnlich wie heute - war ein „grüner“ Handelstag nach dem Erreichen eines neuen Tiefpunktes (grüner Pfeil). Doch zu dem damaligen Muster kommt heute noch eine Divergenz im RSI als weiterer positiver Aspekt hinzu und steigert dadurch die Chancen auf eine erfolgreiche Erholung. Das Ziel der letzten Erholung war der 21-Tage-EMA.

Auch auf Stundenbasis komplementiert der jüngste Anstieg die bereits angesprochene Chance eines weiteren Anstiegs durch das Überschreiten der EMAs und der letzten roten Kerzen (blauer Kreis).Wichtig für eine weitere Erholung ist das Überschreiten des gestrigen Hochpunktes.