21.04.24

Marathon in einer Stunde. Ich habe es ja zuletzt immer wieder geschrieben, es tut weh, wenn man kurz vor einem grösseren sportlichen Ziel erkrankt und nicht teilnehmen kann. Bei mir waren die Gründe freilich vielfältig und eher zusammenhängend, ich hatte es in den vergangenen Wochen wohl in vielerlei Hinsicht übertrieben und mein System hat dieses Trainings-Update (Anmelde-Einladung vor drei Monaten) nicht richtig installieren können, weil viele Programme einfach nicht mehr up to date waren. Freilich bin ich beim Marathon vor Ort gewesen, warm angezogen und eine Stunde ins Erste Bank Zelt bzw. auf den Zuschauerturm auf der Ringstrasse beim Zieleinlauf, der Wind hat ordentlich durchgezogen, aber das Feeling war natürlich top. Mein deutscher Freund/Zertifikate-Kollege Christian Scheid ist mit einer Top-Zeit in den tiefen 1:30er-Regionen ins Ziel gekommen, unser gemeinsamer Trainings-5er vor ein paar Jahren in 19:00 in einer Pause der Gewinn-Messe ist mir noch gut in Erinnnerung, zuletzt lief ich im Rahmen des VCM vor 6 Jahren mit, damals waren es die Österreichischen Meisterschaften (auch Age Groups) über 10 Kilometer, ich kam knapp über 40 Min. ins Ziel.. Immer wieder ein Volksfest. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und ein toller Ausflug.

 

Medien hypen und lassen fallen, auch bei Wirtschaftsthemen (Alois Wögerbauer)

Eines der Phänomene unserer Zeit ist die Tatsache, dass Themen medial oft hochintensiv transportiert werden und dann wieder verschwinden, obwohl es keine echte Änderung der Lage gibt. Vor knapp einem Jahr kam keine Nachrichtensendung und kein Wirtschaftsmedium ohne die tägliche Schlagzeile zu Griechenland aus. Ein Jahr später gibt es dazu nur noch Randnotizen. Obwohl die Lage unverändert prekär und meilenweit von ei-ner Lösung und Entspannung entfernt ist. Umgekehrt werden oft Themen aufgegriffen, die lange bekannt sind. Persönlich wurde ich zuletzt von vielen Anlegern darauf angesprochen, dass mit den Zinserträgen aus dem Sparbereich nicht einmal mehr die ohnehin aktuell sehr geringe Inflation abgegolten wird. „Ja, das ist aber nun seit exakt sechs Jahren so und wird noch ...     » Weiterlesen


 

CSPP und die Definition von Wahnsinn (Alois Wögerbauer)

Viele neue Abkürzungen von sehr sperrigen und oft langen Begriffen haben die Finanzwelt in den vergangenen Jahren erreicht. Es fällt schwer, den Überblick zu behalten und oft hat man auch den Eindruck, dass durch möglichst mächtige Formulierungen Dinge durchdachter und professioneller wirken sollen als sie letztendlich in Wahrheit sind. CSPP – Corporate Sector Purchase Programm – ist seit März ein weiterer Begriff, der unseren Wort- schatz bereichert. Dahinter steckt eine ganz einfache Botschaft. Die EZB kauft nunmehr auch Unternehmensanleihen. Positiv formuliert kann man festhalten: Der eingeschlagene Weg wird wenigstens konsequent fortgeführt. Wenn das Medikament nicht wirkt, dann erhöhe die Dosis. Negativ formuliert bleibt als Frage: Warum bitte soll uns der Kauf von Untern...     » Weiterlesen


 

Billige Refinanzierung für Immo-Unternehmen (Alois Wögerbauer)

Immobilien-Aktien aus der Euro-Zone profitieren doppelt vom aktuellen Umfeld. Einerseits sind angesichts des Gesamtumfeldes höhere Zinsen weit und breit nicht in Sicht, andererseits werden durch das Unternehmensanleihe-Kaufprogramm der EZB zusätzliche günstige Refinanzierungsmöglichkeiten geschaffen. Innerhalb der 3 Banken Immo-Strategie setzen wir derzeit klar auf den „EZB-Trade“. Dabei wird insbesondere in großkapitalisierte, bonitätsstarke und hochliquide Immotitel aus Kerneuropa inves- tiert, die besonders vom neu initiierten Anleihekaufprogramm der EZB profitieren sollten. Unternehmen wie Unibail, Klépierre oder Vonovia können in diesem Umfeld hunderte Millionen an unbesicherten Anleihen begeben und zahlen dafür nun oft weniger als 1,5 % - und das bei relat...     » Weiterlesen


 

Draghi`s Deal 2012 – die andere Seite hat nicht geliefert (Alois Wögerbauer)

Wir haben in den vergangenen Monaten wiederholt unsere Bedenken zu den jüngsten EZB-Aktionen geäußert und wir sehen auch das Kaufprogramm für Unternehmensanleihen skeptisch und kritisch. Fairerweise muss man aber immer wieder an den Sommer 2012 erinnern. Am Höhepunkt der EURO-Krise hat Draghi mit klaren Worten („Whatever it takes“) eine Eskalation verhindert. Der seinerzeit unausgesprochene Deal war letztendlich damals doch allen klar. Die EZB kümmert sich um die Refinanzierbarkeit der Staatsfinanzen und erkauft den Staaten somit Zeit. Die Staaten nützen diese Zeit, um ihre Haushalte zu stabilisieren und Reformen durchzuführen. Vier Jahre später ist es Zeit für ein Fazit. Die EZB hat Wort gehalten. Die Zinskosten für die Staaten sind massiv gesunken: Bei Italien und Spanien ...     » Weiterlesen


 

Bitte nicht immer im Krisenmodus agieren ... (Alois Wögerbauer)

Die EZB hat durch die Kommentare der vergangenen Wochen einmal mehr eine Erwartungshaltung für die kommende Sitzung im März aufgebaut. Wir sehen das kritisch. Einerseits weil das Aufbauen von Erwartungen die Gefahr von Enttäuschungen in sich trägt, wenn letztendlich das Versprochene nicht restlos eingehalten werden kann. Anderseits weil wir Zweifel haben, dass neue Aktivitäten den gewünschten Erfolg bringen. Der Ölpreis kann nicht durch Gelddrucken stabilisiert werden, sondern einzig und allein durch sinkende Fördermengen. Chinas Wachstum war stark schuldenbasiert und zeigt die für einen Wachstumsmarkt typischen Fehlallokationen und Überschusskapazitäten. Ein Rückbau dieser Entwicklung ist normal, ist nötig, ist schmerzvoll, kann gelingen und braucht vor allem Zeit. Eine Erhöhung des Anleihekaufp...     » Weiterlesen


19.04.24

(Tod) Ein unerwarteter Todesfall aus unseren Börse- und Kommunikationsreihen nimmt mich dieser Tage mit: langjähriger Wegbegleiter, Handschlagqualität, Checker, hat sich bei seinem aktuellen Arbeitgeber sehr wohlgefühlt und konnte sich auch wirklich ausleben. Ich habe mit ihm über die Zeitspanne von 30 Jahren arbeitgeberbedingt mal mehr, mal weniger zu tun gehabt, zuletzt wieder mehr und mit tollen Projekten und voller Power. Berührt hat mich auch sein Chef, der mit kleinen Spoilern öffentlich gedachte, ohne zu viel zu verraten. Auch ich halte den Ball flach, aber es berührt mich voll und lässt mich Energie, Kraft, Geschwindigkeit in beruflicher Umsetzung noch stärker neu denken, als dies ohnedies bereits seit Monaten der Fall ist. Als ich am gleichen Tag das Video des wunderschönen "Blue Savannah Song" aus der herausragenden (ja, Superlative!) BBC-Serie "Live at home" gesehen habe, kamen mir die Tränen: wegen der Schönheit des Songs, der Stimme von Andy Bell und auch, weil die Zeichen der Zeit beim Erasure-Sänger ordentliche Spuren hinterlassen haben, ich sehe Tattoos und eine riesige Traurigkeit. Racing 'cross the desert at a hundred miles an hour.