Die heimische Börse musste zu Wochenbeginn ebenfalls leichte Abgaben hinnehmen, nachdem der ATX nach einem schwachen Start am Nachmittag kurzfristig in die Gewinnzone gefunden hatte setzten mit der schwachen Eröffnung in den USA erneut Verkäufe ein und das österreichische Börsenbarometer endete mit einem kleinen Rückgang von 0,1%. Beunruhigung kam neben den anziehenden Ölpreisen auch von den Unsicherheiten rund um eine mögliche Pleite des chinesischen Immobilienriesen Evergrande, das Unternehmen hatte bereits vor Börsenöffnung in Europa bekannt gegeben, eine zweite wichtige Anleihen-Zinszahlung nicht geleistet zu haben, die Papiere wurden in Hong Kong vom Handel ausgesetzt, allerdings vor allem deswegen, weil man sich in Verhandlungen über einen Verkauf von 51 Prozent der Aktien befindet, wodurch die Schuldenlast zumindest teilweise abgebaut werden soll. Ansonsten blieb die Nachrichtenlage zu den einzelnen Unternehmen wieder einmal sehr dünn.
Die Bankenwerte hatten einen gemischten Tag, die Bawag konnte eine leichte Verbesserung von 0,3% erzielen, die Erste Group musste relativ deutlich um 1,3% nachgeben, die Raiffeisen Bank International verzeichnete ein kleines Minus von 0,1% und die kleinere Addiko Bank hatte einen guten Tag und schaffte einen Anstieg von 1,8%. Zu den Favoriten zählten auch in Wien die Ölwerte, die OMV konnte einen Zuwachs von 1,8% erzielen, für den Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann, der meist sensibler auf die Entwicklung des Rohstoffpreises reagiert, gab es gestern einen stolzen Anstieg von 3,4%, was zugleich den Spitzenplatz unter den im prime market gehandelten Titel bedeutete. Schwer unter Druck geriet AT & S, gestern konnte der Leiterplattenhersteller der Schwäche der Technologiewerte nichts entgegensetzen und musste mit einem Minus von 4,5% aus dem Handel gehen. Ebenfalls verkauft wurde Porr, für den Baukonzern ging es um 4,0% nach unten. Gesucht war hingegen Do & Co, das Cateringunternehmen schaffte einen Zuwachs von 2,7%, auch Mayr-Melnhof war gesucht, der Kartonhersteller konnte um 2,1% vorrücken. Semperit und FACC präsentierten sich erholt und konnten sich um 2,1% beziehungsweise um 1,8% verbessern.
Unternehmensnachrichten
Marinomed
Marinomed gab am 04. Oktober 2021 bekannt, dass sie eine Finanzierung im Volumen von bis zu €5,4 Mio. in einem flexiblen Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. abgeschlossen hat. Das flexible Finanzinstrument ermöglicht es Marinomed, seine wissenschaftlichen und klinischen Programme sowohl für seine virusblockierende Carragelose-Technologie als auch für die ebenfalls proprietäre Marinosolv-Plattform zur Solubilisierung pharmazeutischer Wirkstoffe voranzutreiben. Im Rahmen der Vereinbarung ist die Marinomed Biotech AG berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu €300.000 pro Tranche auszugeben.Polytec
Das Management der Polytec hat die Risiken hinsichtlich der Entwicklung des Geschäftsjahres 2021 neu bewertet. Anhaltende, extrem kurzfristige Abrufstornierungen unserer Kunden führen zu überproportionalen Fertigungskosten und gleichzeitigen Umsatzrückgängen. Die für den Herbst von den Kunden in Aussicht gestellten Aufholungen der in der Produktion bis Sommer verlorenen Fahrzeuge realisieren sich nicht. Seitens der Kunden können keine verlässlichen Informationen zu den Planmengen für die verbleibenden Monate zur Verfügung gestellt werden, weshalb ein Ausblick ausschließlich auf eigenen Einschätzungen basieren könnte ohne die Modellpolitik der Kunden zu berücksichtigen. Aktuell laufen diverse Kundenverhandlungen über die Kompensation der entstandenen Zusatzkosten inkl. Materialmehrkosten, jedoch sind diese bis dato nicht abgeschlossen. Angesichts der erheblichen Unwägbarkeiten ist eine fundierte Einschätzung zur Umsatz- und Ergebniserwartung derzeit nicht möglich. Jedoch geht das Management der Polytec von einem deutlich positiven EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Geschäftsjahr 2021 aus.
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