Der heimische Markt konnte sich gestern erholen, wenngleich der Zuwachs für den ATX mit 0,4% doch weniger klar ausfiel als bei den großen europäischen Börsen. Auch in Wien gab es keine Änderung an der Ausgangslage, die Anleger befinden sich nach wie vor im Spannungsfeld zwischen einer Erholung der Wirtschaft und dementsprechenden Optimismus, allerdings auch verbunden mit der Sorge, dass dadurch eine Änderung der geldpolitischen Strategie von Seiten der Zentralbanken erfolgen könnten und damit ein Ende des billigen Geldes bevorstehen könnte. Zudem warf die heutige Fed-Sitzung ihre Schatten voraus und dämpfte die Kauflust etwas, es scheint für viele durchaus im Bereich des Möglichen zu sein, dass hier die Weichen für ein Ende der Anleihenkäufe gestellt werden könnten. Signifikante Unternehmensnachrichten gab es nur von der Vienna Insurance Group, die in Ungarn einen weiteren Rückschlag beim Kauf des Osteuropa-Geschäfts des niederländischen Versicherers Aegon erlitten hat, die Beschwerden gegen den ablehnenden Bescheid des ungarischen Innenministeriums wurden durch den Hauptstädtischen Gerichtshof in Budapest abgewiesen, die Aktie musste gestern 0,2% nachgeben. Die großen heimischen Banken konnten nach den teils deutlichen Rückgängen vom Vortag keine wirkliche Erholung starten, die Bawag konnte sich um 0,2% verbessern, für die Erste Group gab es einen Anstieg von 0,9% und die Raiffeisen konnte mit einer 0,2% höheren Notierung aus dem Handel gehen.
Gemischt lief der Tag für die Ölwerte, während die OMV um 1,7% vorrücken konnte, musste der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann gestern relativ klar um 2,4% nachgeben. Schwächster Titel des gestrigen Tages war voestalpine, der Stahlkonzern verzeichnete einen weiteren Rückgang von 2,5%, hier wirken nach wie vor die Sorgen bezüglich einer geplanten Drosselung der Stahlproduktion in China hemmend auf die Investoren. Auch FACC wurde verkauft, der Flugzeugzulieferer endete mit einem Rückgang von 2,4%. An die Spitze der Kursübersicht konnte sich Do & Co setzen, das Cateringunternehmen profitierte weiter von den Aufhebungen des Einreiseverbots in die USA und schaffte einen stolzen Anstieg von 5,1%. Auch der Flughafen Wien reagierte mit einem Tag Verzögerung auf diese positiven Nachrichten und konnte 2,3% fester schliessen. AT&S präsentierte sich deutlich erholt, für den Leiterplattenhersteller ging es um 1,9% nach oben.
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