ATX-Trends: FACC, Lenzing, UBM, Erste Group, S Immo ...

Behaupten konnte sich gestern die heimische Börse und im Gegensatz zu den großen europäischen Handelsplätzen zulegen, wenngleich der Zuwachs für den ATX mit 0,05% doch eher bescheiden ausfiel. Belastung kam auch in Wien von dem enttäuschenden ZEW-Index für Deutschland, der die Erwartungen klar verfehlte und insgesamt auf eine Abkühlung der Wirtschaft hindeutete. Als Grund für dieses schlechte Ergebnis wurden allgemein die Lieferschwierigkeiten genannt, unter denen viele Unternehmen leiden, und die die Entwicklung der Wirtschaft derzeit hemmen. Zusätzlich herrschte Zurückhaltung vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag, von der weitere Impulse für den künftigen geldpolitischen Kurs erwartet werden. Zumtobel legte gestern Ergebnisse vor, der Leuchtenhersteller ist nach dem ersten Quartal des schiefen Geschäftsjahres fast wieder auf Vorkrisenniveau, die Nachfrage ist ausserdem nach wie vor sehr gut so dass der Ausblick für das laufende Jahr bestätigt werden konnte, die Aktie reagierte aber kaum auf diese Mitteilungen und schloss mit einem kleinen Plus von 0,5%.

Weiter sehr stark war FACC nach dem am Vortag verlautbarten Großauftrag für Airbus, den der Flugzeughersteller an Land ziehen konnte, nach dem stolzen Zuwachs vom Montag gab es gestern ein weiteres Plus von 7,6%. Der Faserhersteller Lenzing gab nach Börsenschluss bekannt, dass sich der Aufsichtsrat mit Vorstandsvorsitzenden Stefan Doboczky einvernehmlich über eine vorzeitige Auflösung seines Vertrags geeinigt hat. Interimistisch wird Cord Prinzhorn den Chefsessel bei Lenzing übernehmen, er ist seit 2021 im Aufsichtsrat und soll solange zur Verfügung stehen, bis eine langfristige Lösung gefunden ist, die Aktie musste gestern um 2,4% nachgeben und war damit schwächster Wert des Handels.

Die Banken hatten wieder einen gemischten Tag, die Bawag konnte um 0,8% zulegen, für die Erste Group ging es um 0,2% nach unten, Raiffeisen International verzeichnete einen kleinen Anstieg von 0,1% und die Addiko Bank musste 0,4% tiefer schliessen. Die Ölwerte waren gesucht, für OMV gab es einen Anstieg von 1,0%, Schoeller-Bleckmann konnte um 0,3% vorrücken. Verkauft wurde gestern Marinomed, das Biotechnologieunternehmen endete mit einem Rückgang von 1,3%, auch Agrana musste abgeben und schloss 1,1% schwächer. Gesucht war hingegen UBM Development, der Immobilienentwickler konnte sich um 2,2% verbessern, auch Kapsch TrafficCom hatte einen guten Tag und konnte um 1,9% vorrücken. S Immo konnte die Scharte des Vortages zu einem großen Teil ausbügeln und beendete den Handel mit einer 1,2% höheren Notierung.



(08.09.2021)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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