Schwächer musste gestern die heimische Börse schliessen, der ATX endete nach einem leicht volatilen Verlauf schlussendlich mit einem Rückgang von 0,5%. Allgemein war unter den Investoren Zurückhaltung zu bemerken, was vor allem durch das geldpolitische Symposium in den USA und die dadurch erwarteten neuen Impulse verursacht war. Im Mittelpunkt des Interesses standen gestern Unternehmensergebnisse heimischer Unternehmen, Porr konnte die erwartete Rückkehr in die Gewinnzone melden, nach 22,7 Millionen Euro Verlust vor einem Jahr erwirtschaftete Porr nun einen Nettogewinn von 8,6 Millionen Euro, der Ausblick für 2021 wurde gleichzeitig bestätigt, das liess die Aktie um 3,1% nach oben klettern, wodurch sie auch der stärkste Wert des gestrigen Handelstages war. Auch EVN legte Zahlen vor, der Stromerzeuger meldete einen Gewinnanstieg für die ersten neun Monate des schiefen Geschäftsjahres, die Aktie musste dennoch um 1,4% nachgeben. UBM Development öffnete ebenfalls die Bücher, die Ergebnisse blieben ohne große Überraschungen, auf den Aktienkurs hatten sie keine Auswirkungen, das Immobilienunternehmen endete prozentuell unverändert zum Vortag. Die Banken mussten nach dem guten Vortag teilweise wieder nachgeben, die Bawag konnte sich unter den großen Vertretern noch am besten halten und beendete den Handel exakt zum Vortagskurs, für die Erste Group gab es ein Minus von 2,0%, die Raiffeisen International verzeichnete einen kleinen Rückgang von 0,6%, die kleinere Addiko Bank musste 0,7% abgeben. Die Ölwerte mussten den guten Zuwächsen der letzten Tage etwas Tribut zollen, die OMV endete 0,2% schwächer, für Schoeller-Bleckmann gab es einen Rückgang von 2,2%. Schwächster Titel am gestrigen Tag war Frequentis, für den Audiosoftwareanbieter ging es um 3,3% nach unten, auch bei Do & Co kam es zu Verkäufen, das Cateringunternehmen musste 2,7% tiefer schliessen. Ebenfalls nachgeben musste AT&S, der Leiterplattenhersteller verzeichnete ein Minus von 2,5%. Zulegen konnte hingegen Andritz, der Anlagenbauer schloss mit einem Aufschlag von 0,8%, auch Immofinanz zählte zu den Gewinnern, für das Immobilienunternehmen gab es eine 0,6% höhere Schlussnotierung als am Vortag. Verbessern konnte sich auch Strabag, der Baukonzern schloss mit einem Plus von 0,5%.
S Immo
Das heimische Immobilienunternehmen S Immo veröffentlichte heute seine Q2/21 Zahlen, die eine deutliche Ergebnisverbesserung mit sich brachten. Die Mieterlöse verzeichneten einen Anstieg von 8.2% gegenüber dem Vergleichszeitraum und betrugen €31,9 Mio. (Q2/20: €29,4 Mio.). Diese Verbesserung ist auf Ankäufe sowie auf ein sorgfältiges operatives Management des Bestandsportfolios zurückzuführen. Die Gesamterlöse stiegen um 29,5% auf 48,1 Mio., da die Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung deutlich zulegen konnten. Der Verwaltungsaufwand des zweiten Quartals enthielt eine Reihe von Sondereffekten, unter anderem von Aufwendungen im Zusammenhang mit dem nicht zustande gekommenen Übernahmeangebot der IMMOFINANZ AG, und belief sich auf €8,5 Mio. (Q2/20: €5,2 Mio.). Trotz dieser Effekte stieg das EBITDA um rund 45,7% auf €21,5 Mio. Das Ergebnis aus der Immobilienbewertung befindet sich mit sehr erfreulichen €129,0 Mio. (Q2/20: €41,8 Mio.) auf dem Niveau von 2019. Rund 72% der Wertsteigerungen sind auf das deutsche Portfolio zurückzuführen, rund 22% auf österreichische Immobilien und etwa 6% auf das Segment CEE. In weiterer Folge stieg auch das EBIT signifikant auf €148,1 Mio. (Q2/20: €54,3 Mio.). Dementsprechend konnte sich das Periodenergebnis mehr als verdreifachen auf €127,4 Mio. (Q2/20: €37,5 Mio.) an. Der FFO I konnte auf €16,1 Mio. zulegen (Q2/20: €3,6 Mio.). Der EPRA-NAV stieg per 30.06.2021 um 13,1% YTD auf €27,51/Aktie an (EPRA-NTA: €27,21/Aktie, +13,1% YTD). Im Juli 2021 hat die S IMMO AG ihre Anteile an der CA Immobilien Anlagen AG in das Übernahmeangebot der Starwood Capital Group eingeliefert und somit zu einem Preis von €37/Aktie verkauft. Der aus dem Verkauf stammende Mittelzufluss beträgt rund €230 Mio. (vor Steuern), der Veräußerungserfolg liegt bei knapp €100 Mio. über den Gesamtinvestitionszeitraum. Diese Mittel sollen nun für direkte Immobilieninvestments genützt werden.
Q2/21: Erlöse: €48,1 Mio. (Vj. 37,1), EBITDA: €21,5 Mio. (Vj. 14,8), EBIT: €148,1 Mio. (Vj. 54,3), Periodenergebnis (exkl. Minderheiten): €127,4 Mio. (Vj. 37,5)
Immofinanz
Der Vorstand der IMMOFINANZ AG hat heute beschlossen, dass die Gesellschaft das Recht zur Vorzeitigen Pflichtwandlung der 4,00% Pflichtwandelschuldverschreibungen fällig 2023 im Gesamtnennbetrag von €120 Mio. gemäß den Emissionsbedingungen der Pflichtwandelschuldverschreibungen zum optionalen Pflichtwandlungstag 26. September 2021 ausüben wird. Im Zuge der vorzeitigen Pflichtwandlung sollen gemäß dem derzeit geltenden Wandlungspreis von €17,1472 rund 6,9 Mio. Stück IMMOFINANZ-Aktien an die Inhaber der Pflichtwandelschuldverschreibungen ausgegeben werden. Der vorgesehene Liefertag ist der 05. Oktober 2021. Die Aktien sollen aus dem Bestand eigener Aktien der IMMOFINANZ AG geliefert werden. Alternativ können die Aktien auch aus bedingtem Kapital ausgegeben werden. Die Gesellschaft wird über die weiteren Details zur vorzeitigen Pflichtwandlung, insbesondere zum genauen Zeitpunkt der Lieferung der IMMOFINANZ-Aktien, informieren. Die vorzeitige Pflichtwandlung ist aufgrund der guten Kursentwicklung der IMMOFINANZ-Aktie möglich geworden. Voraussetzung dafür war, dass der Aktienkurs an der Wiener Börse für eine bestimmte Zeitspanne mindestens 130% des Referenzaktienkurses (€15,31) erreicht. Durch die vorzeitige Pflichtwandlung beläuft sich die zukünftige Kuponersparnis für die Gesellschaft auf rund €8,6 Mio. (gerechnet bis zum ursprünglichen Laufzeitende 2023).
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