Mit klaren Aufschlägen ging die Wiener Börse in das Wochenende, der ATX konnte sich mit einem Plus von 1,1% deutlich besser entwickeln als die großen europäischen Indices. Über weite Strecken bewegte sich das heimische Aktienbarometer leicht im positiven Bereich, eine freundliche Wall Street-Eröffnung und das Bekanntwerden einer breiten Öffnung in Österreich nach den Corona-Beschränkungen ab 19. Mai sorgten dann für deutlichen Auftrieb. Zusätzlich gab es positive Impulse von der Konjunkturseite, in der Eurozone stieg der Markit-Einkaufsmanagerindex im April überraschend um 0,5 auf 53,7 Punkte, Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang auf 52,9 Punkte gerechnet. Unter den Einzelwerten stand UBM Development im Mittelpunkt des Anlegerinteresses, die Aktien des Unternehmens konnten nach Vorlage von Ergebnissen und positiven Analystenkommentaren um 3,9% nach oben klettern. Der Umsatz des Immobilienentwicklers brach 2020 zwar um fast ein Viertel auf 183 Millionen Euro ein, auch das Ergebnis war deutlich rückläufig, aber besser als erwartet. Die Baader Bank bestätigte in Reaktion bereits ihre "Buy"-Empfehlung und das Kursziel von 41,0 Euro, auch Warburg Research empfiehlt die Titel weiterhin zum Kauf, das Kursziel bleibt bei 48,5 Euro. Polytec hingegen, wo am Vortag Zahlen für 2020 veröffentlicht worden waren, konnte nicht von den freundlichen Analystenkommentaren profitieren und ging 0,9% tiefer aus dem Handel, die Baader Bank bestätigte sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 12,0 Euro, ausserdem wird der Titel weiter als „Top Pock“ gesehen, Warburg Research bestätigte gleichfalls die Kaufempfehlung und erhöhte zusätzlich das Kursziel von 12,0 Euro auf 16,0 Euro. Die großen heimischen Banken zeigten eine kräftige Aufwärtsbewegung, die Bawag konnte sich um 2,3% verbessern, die Erste Group schaffte einen Anstieg von 1,0% und die Raiffeisen Bank International rückte um 1,3% vor. In den Schatten gestellt wurden sie aber deutlich von der kleineren Addiko Bank, die gegen Ende des Tages kräftig zulegen konnte und mit einem Plus von 7,5% aus dem Handel ging. Schlecht verlief der Tag für die Bauunternehmen, Porr war mit einem Minus von 4,1% schwächster Wert des Handels, auch die Strabag musste 2,4% abgeben. Die Versorger konnten hingegen die Aufwärtsbewegung vom Vortag fortsetzen, insbesondere der Verbund, der sich über einen weiteren Anstieg von 3,5% freuen durften, für EVN gab es immerhin noch eine Schlussnotierung, die um 0,5% über der des Vortags lag. Heute werden die Ergebnisse von Bawag und Porr veröffentlicht, morgen folgen die Telekom Austria und Warimpex, am Donnerstag OMV und Andritz und am Freitag die Erste Group, Palfinger und Strabag.
Bawag
Die operativen Kernerträge stiegen im ersten Quartal 2021 um 2% auf €297 Mio. Der Nettozinsertrag stieg um 4% auf €230 Mio., was auf höhere zinstragende Aktiva zurückzuführen ist. Der Provisionsüberschuss ging um 6% auf €68 Mio. zurück. Während alle Filialen während der vorübergehenden Lockdowns im ersten Quartal 2021 geöffnet blieben, war die Kundenaktivität weiterhin von COVID-19-Restriktionen beeinträchtigt. Die operativen Aufwendungen gingen aufgrund von laufenden Maßnahmen zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung um 3% auf €122 Mio. zurück. Die Cost/Income Ratio sank um 1,8 Prozentpunkte auf 40,5%. Dies resultierte in einem Ergebnis vor Risikokosten in Höhe von €179 Mio., ein Anstieg von 5% gegenüber dem Vorjahr. Das erste Quartal 2021 beinhaltete regulatorische Aufwendungen in Höhe von €54 Mio., ein Anstieg von 49% gegenüber dem Vorjahr, aufgrund der zusätzlichen Aufwendungen für die Einlagensicherung im Zusammenhang mit dem Betrugsfall Commerzialbank in Österreich in 2020 sowie gestiegener Einlagen. Somit lag das operative Ergebnis mit €125,0 Mio. um 6,9% unter dem Vorjahreswert. Die Risikokosten beliefen sich im ersten Quartal 2021 auf €29 Mio., ein Rückgang um €25 Mio. oder 47% gegenüber dem Vorjahr. Die Risikokosten in 2020 beinhalteten zusätzliche Risikovorsorgen in Höhe von €25 Mio. um Effekte im Zusammenhang mit COVID-19 zu adressieren. Die CET1-Quote lag zum Ende des ersten Quartals 2021 bei 14,2% (Dezember 2020: 14,0%). Die NPL Ratio lag bei 1,5% (exkl. dem Rechtsfall mit der Stadt Linz bei 1,1%) und spiegelt den anhaltenden Fokus auf die Qualität bei der Kreditvergabe und unseres Portfoliomanagements wider. Für das laufende Geschäftsjahr möchte man einen Return on Tangible Common Equity von mehr als 13% und eine Cost/Income Rattio von unter 41% erreichen. Die Ziele für 2021 basieren auf einem Wachstum der Kernerträge um ca. 2%, operativen Aufwendungen von unter €485 Mio. und einer signifikanten Reduktion der Risikokosten um mehr als 40%, ohne dass man auf eine Auflösung von ECL-Reserven angewiesen ist.
Q1/21: Operative Erträge: €301,0 Mio. (298,7e), Operatives Ergebnis: €125,0 Mio. (Vj. 134,2), Periodengewinn vor Steuern: €96,4 Mio. (87,8e), Nettogewinn: €73,6 Mio. (66,2e)
PORR
Der heimische Baukonzern Porr präsentierte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020, die nach einer Gewinnwarnung im November größtenteils den Erwartungen entsprachen. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Produktionsleistung von €5,2 Mrd. Der Rückgang um 6,9% ist insbesondere auf die pandemiebedingten temporären Baustellenschließungen in Österreich sowie auf zahlreiche weitere einschränkende Maßnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 zurückzuführen. Neben Leistungsstörungen und Betriebsunterbrechungen kam es in allen Märkten auch zu Projektverschiebungen durch Reisebeschränkungen, lokale Lockdowns und Ausfälle von Subunternehmen. Besonders erfreulich ist der hohe Auftragsbestand, der trotz der Krise um 12,2%, bereinigt auf €7,1 Mrd. zu einem All-Time-High angewachsen ist. Die Umsatzerlöse gingen um 4,7% auf €4.651,8 Mio. zurück. Neben dem niedrigeren Umsatz führten ein schwächeres Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen sowie ein schwächeres sonstiges betriebliches Ergebnis zu einem Rückgang des EBITDA um 39,2% auf €131,4 Mio. Massive Einschränkungen durch die COVID-19 Pandemie und Neubewertungen von Projekten die bereits im November durchgeführt wurden führten zu einem negativen Konzernergebnis von €-42,4 Mio. Die PORR AG weist für das Geschäftsjahr 2020 keinen Bilanzgewinn aus, sodass Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung keinen Dividendenvorschlag zur Beschlussfassung vorlegen werden. Insgesamt geht der Vorstand für 2021 von einer Produktionsleistung von EUR 5,3 Mrd. bis EUR 5,5 Mrd., sowie von einer positiven EBT-Marge von +1,3 % bis +1,5 % aus. Der Vorstand ist optimistisch, dass man mit den gesetzten Maßnahmen die Ertragskraft verbessern und nachhaltig an das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie anschließen wird
GJ 2020: Umsatz: €4.651,8 Mio. (4.658e); EBITDA: €131,4 Mio. (138,3e); EBIT: €-37,2 Mio. (-30,1e); Konzernergebnis: €-42,4 Mio. (-60,6e)
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