ATX-Trends: UBM, Verbund, Immofinanz, Addiko, Andritz, FACC ...

Klare Zuwächse gab es gestern auch für den heimischen Markt, der ATX konnte sich um 1,0% verbessern. Auch in Wien waren gestern die Energietitel dank ihrer umweltfreundlichen Produktion stark nachgefragt, der Verbund konnte gleich um stolze 5,6% zulegen, für den Branchenkollegen EVN gab es ein deutliches Plus von 3,9%. Nach der Vorlage von Geschäftszahlen konnte Immofinanz 3,9% Zugewinn erzielen, trotz eines hohen Verlusts von 165,9 Millionen Euro im Vorjahr wegen pandemiebedingten Abwertungen will das auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Unternehmen nach einem dividendenlosen Jahr 2019 nun für 2020 wieder Geld an die Aktionäre zahlen, zudem gibt es nach eigenen Angaben über mehr als eine Milliarde Euro an liquiden Mitteln und damit genug Geld um den kleinerer Konkurrenten S Immo zu übernehmen. Wood & Company hat die Bewertung der Addiko Bank aufgenommen, die Aktie wurde als Kaufempfehlung eingestuft und das Kursziel mit 18,1 Euro errechnet, für die Aktie bedeutete das einen Anstieg von 0,4%. Andritz konnte 2,2% zulegen, der Anlagenbauer hat den Auftrag zur Lieferung eines neuen Rückgewinnungskessels für das BillerudKorsnäs-Werk in Frövi in Schweden erhalten. Über den Auftragswert wurde Stillschweigen vereinbart, allerdings haben vergleichbare Anlagen nach Ansicht von Experten einen Wert von rund 100 Millionen Euro. Weit oben in der Gunst der Anleger war auch Lenzing nach einer Erhöhung der Gewinnschätzung zu finden, der Faserhersteller startete zudem besser als erwartet in das Geschäftsjahr 2021, das vorläufige Betriebsergebnis vor Abschreibungen stieg im ersten Quartal 2021 um 36,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 94,5 Millionen Euro, das bedeutete ein Tagesplus von 3,5% für den Titel. Polytec konnte sich um 2,9% verbessern, der Autozulieferer hat 2020 die Coronakrise zu spüren bekommen. Der Umsatz sank um 16,8 Prozent auf 522 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern fiel auf 9,5 Millionen Euro nach 23,1 Millionen Euro im Vorjahr. Die Raiffeisen Bank endete mit einem Minus von 0,6%, die Hauptversammlung der RBI hat die vom Vorstand beabsichtigte Dividende in der Höhe von 48 Cent je Aktie bestätigt. Wenig verändert präsentierten sich die beiden anderen großen Banken, die Bawag musste ein leichtes Minus von 0,1% hinnehmen, für die Erste Group gab es einen kleinen Anstieg von 0,2%. Verlierer des Tages war der Feuerwehrausstatter Rosenbauer mit einem Minus von 2,1%. Neben den schon erwähnten deutlichen Gewinnern konnte auch FACC gestern kräftig zulegen, der Flugzeugzulieferer ging mit einer 4,2% höheren Schlussnotierung aus dem Handel.

Unternehmensnachrichten

UBM Development
Der heimische Immobilienentwickler UBM Development veröffentlichte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020, die bei den Ergebniszahlen über den Analystenschätzungen lagen. Der Umsatz war mit €183 Mio. um 24,2% rückläufig, die Gesamtleistung ist um 29,4% auf knapp €479 Mio. gesunken. Geschuldet ist dieser Rückgang der Tatsache, dass durch Corona der internationale Markt für Immobilientransaktionen weitgehend zum Erliegen gebracht wurde. Seitens UBM kam es im gesamten Jahr 2020 zu keinen nennenswerten Projektakquisitionen. Anders sieht es jedoch bei der Ergebnisentwicklung aus. Das EBITDA reduzierte sich im Geschäftsjahr 2020 um 13,2% auf € 65,1 Mio. (2019: € 75,0 Mio.), was auf die geringeren Umsatzerlöse sowie die erwähnten Verluste aus dem Hotelbetriebsgeschäft zurückzuführen war. Insbesondere der Materialaufwand konnte um 42,8% gesenkt werden. Trotz der starken Position im besonders von der Pandemie betroffenen Hotelbetriebsgeschäft ist das Ergebnis vor Steuern (EBT) nur um 11,7% auf €62,3 Mio. gesunken. Der den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Nettogewinn betrug in der Berichtsperiode €32,8 Mio. (2019: €46,1 Mio.). Daher schlägt der Vorstand und Aufsichtsrat der UBM der Hauptversammlung eine Dividende pro Aktie auf dem Rekord-Niveau von €2,20 vor. Nachdem das Geschäftsjahr 2020 besser als erwartet abgeschlossen werden konnte, hängen die kurzfristigen Perspektiven wesentlich vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Alles in allem ist die UBM zuversichtlich, schon ab 2022 wieder vollkommen auf die Erfolgsschiene von vor der Pandemie zurückzukehren.
GJ 20: Umsatz: €183,3 Mio. (198,0e), EBITDA: €65,1 Mio. (59,4e), EBIT: €62,1 Mio. (56,0e), Ergebnis vor Ertragssteuern: €62,3 Mio. (55,3e e), Nettogewinn (den Aktionären der Muttergesellschaft zurechenbar): €32,8 Mio. (32,9e)

 



(23.04.2021)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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