Die heimische Börse war gestern sehr stark, mit einem Plus von 1,5% konnte der ATX deutlich mehr zulegen als die großen europäischen Börsen. Die Meldungslage zu den österreichischen Unternehmen blieb allerdings weiter sehr dünn. Stark waren wieder die Bankenwerte, die Raiffeisen konnte sich um 2,5% verbessern, die Erste Group erzielte einen Anstieg von 1,6% und für die Bawag gab es immerhin einen Zuwachs von 0,4%. Auch die Ölwerte zeigten eine eindeutige Tendenz nach oben, Schoeller Bleckmann konnte sich um 2,9% verbessern, bei der OMV, die mitteilte, dass in der Raffinerie Schwechat schrittweise bis 2023 knapp 200 Millionen Euro in die Produktion von Biokraftstoffen aus Pflanzenölen und flüssigen Abfällen wie Altspeiseöl investiert werden sollen, gab es ein Plus von 1,2%. EVN trat im Vorfeld der heute angesetzten Zahlenveröffentlichung etwas auf der Stelle und erreichte lediglich einen Zugewinn von 0,3%.
Die Deutsche Bank erhöhte das Kursziel für Wienerberger von 28,0 Euro auf 30,0 Euro und beliess die Anlageempfehlung auf „Buy“, dem Ziegelkonzern brachte das einen Tageszuwachs von 0,7%. Die Liste der Gewinner wurde von Verbund angeführt, der Versorger konnte sich bei guten Umsätzen um 4,7% nach oben schrauben, auch Porr war weiter gesucht, der Baukonzern konnte nach dem guten Vortagsergebnis einen weiteren Anstieg von 3,8% erzielen. Auch Palfinger war wieder unter den Gewinnern zu finden, der Kranhersteller konnte gestern um 2,6% vorrücken. Unter den Index-Schwergewichten war auch voestalpine gesucht, für den Stahlkonzern brachte der Handel eine Verbesserung von 2,1%, und Lenzing konnte ebenfalls die Erholung fortsetzen und gestern um weitere 2,0% nach oben klettern. Die Liste der Verlierer wurde von Kapsch TrafficCom angeführt, der Mautsystemanbieter musste einen Rückgang von 1,9% hinnehmen, beim Flughafen Wien kam es nach dem starken Montag zu einer Gegenbewegung durch kurzfristige Gewinnmitnahmen, der Titel endete 1,4% tiefer. Wenig beliebt war auch die Telekom Austria, auch hier kam es zu einem Minus von 1,4%, auch die Amag wurde verkauft, für den Aluminiumkonzern ging es 1,1% nach Süden.
Unternehmensmitteilungen:
Das heimische Elektrizitätsversorgungsunternehmen EVN berichtete heute seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2019-20. Die Umsatzerlöse der EVN lagen mit €2.107,5 Mio. um 4,4 % unter dem Vorjahresniveau. Wesentliche Treiber für diese Entwicklung waren der deutliche Rückgang in der thermischen Erzeugung sowie Umsatzrückgänge im Netzbereich und im Erdgashandel. Positiv entwickelten sich hingegen die Energieerlöse in Bulgarien und der Umsatz im internationalen Projektgeschäft. Das EBITDA reduzierte sich um 6,5% auf €590,4 Mio. Insbesondere der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter musste aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen, vor allem bei der Verbund Innkraftwerke GmbH einen deutlichen Rückgang von 27,8% verzeichnen. Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen beliefen sich – nach einem positiven Effekt von €41,6 Mio. im Vorjahr – per 30. September 2020 auf €–20,6 Mio. und betrafen vor allem das von der EVN anteilig gehaltene Kraftwerk Walsum 10. In Summe erzielte die EVN damit im Berichtszeitraum ein EBIT von €273,1 Mio. (Vj: €403,5 Mio.). Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtszeitraum um 47,3% auf €–15,8 Mio., im Wesentlichen getrieben durch die höhere Verbund-Dividende. Das Konzernergebnis ließ um 33,9% auf €199,8 Mio. nach. Der Dividendenvorschlag für das abgelaufene Geschäftsjahr beträgt €0,49/Aktie (Vj. €0,47/Aktie). Unter der Annahme durchschnittlicher energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen erwartet die EVN für das Geschäftsjahr 2020/21 ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa €200 bis 230 Mio. Die jährlichen Investitionen sollen in den nächsten Jahren – nach Maßgabe der jeweils möglichen Projektabwicklung – im Durchschnitt Niveaus von rund €450 Mio. erreichen.
GJ 2019-20: Umsatzerlöse: €2.107,5 Mio. (Vj. 2.204,0), EBITDA: €590,4 Mio. (Vj. 631,7), EBIT: €273,1 Mio. (Vj. 403,5) Konzernergebnis: €199,8 Mio. (Vj. 302,4)
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