ATX-Trends: Verbund, Andritz, ams, Amag, Polytec, UBM ...

Die klar positive Stimmung an den europäischen Börsen erfasste auch den heimischen Markt, der ATX konnte sich um 1,4% verbessern. Im Blickpunkt standen beim Handelsgeschehen Unternehmensergebnisse, der Verbund hat in den ersten drei Quartalen trotz coronabedingt niedrigerer Stromnachfrage und geringerer Wasserführung mehr Gewinn erzielt, zudem wurde der Ausblick für das Gesamtjahr etwas angehoben, die Aktie reagierte auf diese Nachrichten mit einem stolzen Plus von 4,5%. Andritz konnte nach der Ergebnispräsentation 0,6% zulegen, der Anlagenbauer zeigte eine gute Entwicklung, der Umsatz stieg leicht, der Gewinn verdreifachte sich in den ersten drei Quartalen des Jahres und der Auftragseingang markierte den zweithöchsten jemals erreichten Wert für diesen Zeitraum. Allerdings war ein Teil dieses guten Ergebnisses schon vorab gemeldet worden und brachte der Aktie bereits satte Zuwächse, so dass die gestrige Reaktion eher verhalten ausfiel. Mit einem unerwartet gut verlaufenen dritten Quartal hat der weltgrößte Ziegelproduzent Wienerberger in den ersten neun Monaten trotz Coronakrise besser abgeschnitten als von den Analysten prognostiziert, der Titel erreichte ein Plus von 2,4%. Polytec liefert heute Zahlen, gestern konnte der Autozulieferer im Vorfeld dieser Präsentation 2,7% zulegen. Die Raiffeisen Centro Bank revidierte das Kursziel für die AMAG leicht von 27,0 Euro auf 26,5 Euro nach unten, beliess die „Hold“-Empfehlung unverändert, für den Aluminiumkonzern ging es um 0,8% nach unten. Die Banken hatten einen gemischten Tag, die Bawag konnte ein Plus von 1,4% erzielen, für die Erste Group gab es ein Minus von 0,2%, die Raiffeisen hingegen war gut nachgefragt und erzielte eine Verbesserung von 3,3%. Die kleinere Addiko Bank konnte die Zuwächse des Vortages weiter ausbauen und erzielte eine weitere Verbesserung von 3,8%. Gewinner des Tages war Rosenbauer, der Feuerwehrausrüster erzielte ohne signifikante Neuigkeiten einen Kurssprung von 13,4%. Ebenfalls zu den klaren Gewinnern zählte Zumtobel mit einem Plus von 7,4% sowie UBM Development, für den Immobilienentwickler ging es nach dem starken Vortag um weitere 6,8% nach oben. Auch Warimpex war gesucht und erreichte einen Anstieg von 4,3%. Verlierer des Tages war Porr, der Baukonzern musste gestern 4,9% nachgeben.

AMS
Der heimische Halbleiterhersteller AMS veröffentlichte heute seine Zahlen für das Q3/20, die beim Umsatz über dem Bloomberg-Konsens lagen, jedoch bei den Ergebniszahlen darunter lagen. Der konsolidierte Gruppenumsatz im 3. Quartal betrug $1.428 Mio., das ist ein Anstieg um 192% gegenüber dem Vorquartal und um 111% gegenüber dem Vorjahresquartal, der auf Konsolidierungseffekten beruht. Im ams-Geschäft betrug der Umsatz im 3. Quartal $564 Mio., das ist ein sequentieller Anstieg von 15% und nahe dem oberen Ende der veröffentlichten Erwartungsspanne. Die Consumer-Nachfrage im ams-Geschäft blieb im 3. Quartal sehr erfreulich, während das ams-Automobil- und Industriegeschäft erste Anzeichen einer Verbesserung der Nachfrage zeigte. Das EBIT lag bei $60 Mio. oder 4% des Umsatzes (vor akquisitionsbedingtem und einmaligem Restrukturierungsaufwand und Aufwand für aktienbasierte Vergütung), das ist ein Rückgang gegenüber $187 Mio. für allein das ams-Geschäft im Vorjahreszeitraum ($-94 Mio. oder -7% des Umsatzes einschließlich akquisitionsbedingtem und einmaligem Restrukturierungsaufwand und Aufwand für aktienbasierte Vergütung). Für das ams- Geschäft betrug das EBIT $ 128 Mio. oder 23% vom Umsatz. Das bereinigte Gruppen-Nettoergebnis des 3. Quartals betrug $11 Mio. (bereinigt um akquisitionsbedingten und einmaligen Restrukturierungsaufwand und Aufwand für aktienbasierte Vergütung) verglichen mit $199 Mio. für allein das ams-Geschäft im Vorjahresquartal (Q3/20: $ -143 Mio. ohne Bereinigung). Der Ausblick von ams für das Q4/20 umfasst, angesichts der Struktur des finanziellen Ausblicks von OSRAM allein das ams-Geschäft. Basierend auf derzeit verfügbaren Informationen erwartet ams für das ams-Geschäft im 4. Quartal einen Umsatz in Höhe von $650-690 Mio., der bezogen auf die Mitte der erwarteten Spanne einen Anstieg von 19% gegenüber dem Vorquartal bzw. 2% gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet. Zudem erwartet ams für sein ams-Geschäft einen deutlichen Anstieg der Profitabilität gegenüber dem Vorquartal, der sich in einer erwarteten bereinigten operativen (EBIT) Marge für ams von 24-27% zeigt.
Q3/20: Umsatzerlöse: $1.428 Mio. (1.161e), EBIT: $-94 Mio. (77,7e), Nettoergebnis: $-143 Mio. (44,4e).

Polytec
Der heimische Automobilzulieferer Polytec hat heute sein Zahlen zum Q3/20 präsentiert, die in etwa den Erwartungen entsprachen. Der Konzernumsatz reduzierte sich im dritten Quartal 2020 gegenüber der Vorjahresperiode um 8,4% auf €137,1 Mio. In allen drei Marktbereichen waren deutliche Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Bereits im Juni kam es zu einer leichten Erholung des Umsatzes. Nachdem die Umsätze der beiden Sommermonate aufgrund der Werksferien bei den Kunden auf niedrigerem Niveau waren, konnte ab September wieder eine sich verbessernde Umsatzentwicklung verzeichnet werden. Insgesamt waren jedoch die drei Quartale 2020 durch den Lockdown und seine Folgen massiv beeinträchtigt. Das EBITDA belief auf €9,0 MioIm Wesentlichen ist die Reduktion wie schon im ersten Halbjahr auf Covid-19-bedingte Nachfrageeinbußen zurückzuführen. Die EBITDA-Marge verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozentpunkte auf 7,2%. Das EBIT des Konzerns verringerte sich von €6,1 Mio. auf €0,9 Mio. (EBIT-Marge: 0,6%). Das Konzernergebnis belief sich auf €-1,5 Mio. (Q3/19: €3,7 Mio.). Das Management bleibt aufgrund der sich seit Juni 2020 schrittweise verbessernden Geschäftsentwicklung für das vierte Quartal 2020 vorsichtig optimistisch und geht auf Basis der aktuell kommunizierten Abrufe weiterhin von einem Umsatz von rund €520 Mio. aus. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird vor Sondereffekten - sowohl positiven Effekten aus dem Verkauf der Geschäftsanteile an der Polytec Industrial Plastics GmbH als auch möglichen negativen Effekten, insbesondere resultierend aus Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie – voraussichtlich ausgeglichen sein.
Q3/20: Umsatz: €137,1 Mio. (131,0e), EBITDA: €9,9 Mio. (Vj. 9,1e), EBIT: €0,9 Mio. (0,0e), Konzernergebnis: €-1,5 Mio. (-1,3e)



(06.11.2020)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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