ATX-Trends: Do&Co, Erste Group, OMV, voestalpine, Marinomed, Wienerberger ...

Mit Verlusten endete der Handel für den heimischen Markt, der ATX musste nach zwei Tagen mit klaren Zuwächsen gestern 1,3% abgeben. Unter den Einzelwerten standen die Aktien des Airline-Caterers Do&Co am gestrigen Handelstag stark unter Druck und verloren satte 9,8%, das Unternehmen dürfte wohl unter anderem aufgrund der schwachen Quartalszahlen der Lufthansa und deren heimischer Tochter AUA in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Banken standen ebenfalls im Mittelpunkt, einem Bloomberg-Bericht zufolge könnten aufgrund unzureichender Geldmitteln bei der Einlagensicherung heimische Geldhäuser zur Kasse gebeten werden, nachdem zwei Kreditgeber in der jüngsten Vergangenheit ausgefallen sind. Die Erste Group musste 1,6% abgeben, die Raiffeisen Bank International verbilligte sich um 1,0% und die Bawag schloss mit einem Abschlag von 1,9%. Auch OMV musste abgeben, nachdem die Tochter Borealis Zahlen vorgelegt und sowohl einen Umsatz- als auch einen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr gemeldet hatte ging es für den Ölkonzern 1,6% nach unten. JPMorgan erhöhte das Kursziel für voestalpine von 14,0 Euro auf 15,0 Euro, beliess aber die Einstufung auf „Underweight“, der Stahlkonzern verzeichnete einen Rückgang von 1,0%. Die Berenberg Bank bestätigte sowohl das Kursziel von 45,0 Euro als auch die „Hold“-Einstufung für Lenzing, der Faserhersteller verlor gestern 2,8%. Die Erste Group kappte das Kursziel für Polytec von 9,8 Euro auf 5,9 Euro setzte aber die Einstufung von „Hold“ auf „Accumulate“ hinauf, für den Aktienkurs hatte das keine Auswirkungen, der Autozulieferer beendete den Handel mit einer unveränderten Notierung. Gewinner des Tages war gestern Marinomed, das Biotechnologieunternehmen konnte sich um 2,0% verbessern, auch Wienerberger war gut nachgefragt, für den Ziegelkonzern ging es um 1,4% nach oben, ebenfalls deutlich besser als der breite Markt war die Amag mit einer Verbesserung um 1,1%. Wieder einmal deutlich abgeben musste Kapsch TrafficCom, für den Mautsystemanbieter brachte der Handel eine Verschlechterung von 4,2 %.

Unternehmensnachrichten

Österreichische Post

Die Österreichische Post präsentierte heute ihre Ergebnisse Q2/2020, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Der Umsatz ging um -1,9% auf €479,1 zurück. Das deutlich rückläufige Brief & Werbepost Segment (-17%) konnte nicht zur Gänze vom steigenden Paket & Logistik Segment (+36%) kompensiert werden. Das EBIT ging hingegen aufgrund eines gestiegenen Materialaufwands, Mehraufwendungen durch Leasingkräfte zur Bewältigung der gestiegenen Paketvolumen, sowie höherer Abschreibungen deutlich um 70,4% auf €14,9 zurück. Der Anstieg des Materialaufwands ist überwiegend durch vermehrte Transportaufwendungen, hervorgerufen durch die gestiegenen Paketmengen, bedingt. Dementsprechend verkleinerte sich das Periodenergebnis um 64,2% auf €12,9 Mio. Vor dem Hintergrund der aktuellen Trends und unter der Voraussetzung einer stetigen Erholung der wirtschaftlichen Situation ist davon auszugehen, dass der Umsatz 2020 weitgehend stabil bleiben wird. Ab dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo wird darüber hinaus ein Umsatzwachstum für das Gesamtjahr 2020 erwartet. Ergebnisseitig ist in einer Prognose für das Jahr 2020 davon auszugehen, dass ein EBIT des Logistikgeschäfts (exkl. Division Filiale & Bank) von zumindest €160 Mio. erreicht werden kann (Basis EBIT H1 2020: €76,9 Mio.).

Q2/20: Umsatzerlöse: €479,1 Mio. (472e); EBITDA: €46,9 Mio. (44,9e) EBIT: €14,9 Mio. (15,4e); Periodenergebnis: €12,9 Mio. (9,3e)

Polytec

Polytec veröffentlichte heute seine Zahlen zum Q2/20, die in etwa den Erwartungen entsprachen. Das Unternehmen war im ersten Halbjahr 2020 der negativen Wirtschaftsentwicklung aufgrund der Covid-19-Pandemie ausgesetzt. Da wesentliche Kunden in ihren Werken den Produktionsstopp Ende März einleiteten, musste auch Polytec die Produktion an zahlreichen Standorten einstellen. Dies führte insbesondere im April zu massiven Umsatzeinbußen. Im Mai wurde die Umsatztätigkeit durch den flachen Wiederanlauf der Werke belastet. Im Juni kam es zu einer leichten Erholung des Umsatzes. Insgesamt war das zweite Quartal 2020 durch den Lockdown und seine Folgen massiv beeinträchtigt. Der Umsatz sank in der Folge YoY von €159,4 auf €93,2 Mio., während das EBITDA parallel von €15,5 auf €-1,0 Mio. zurückging. Das Ergebnis nach Steuern fiel mit €-10,3 Mio. ebenfalls negativ aus (Vj. 4,4). In Bezug auf den Ausblick warnte man zwar weiterhin vor Unsicherheiten, traute sich aber dennoch auf Basis der aktuell kommunizierten Abrufe in der zweiten Jahreshälfte von einem Umsatz in der Größenordnung von €520 Mio. auszugehen.

 Q2/20: Umsatz: €93,2 Mio. (94,1e); EBITDA: €-1,0 Mio. (-0,9e); Periodenergebnis (nach Steuern): €-10,3 Mio. (-9,8e)   

Aus den Wiener Privatbank Morning News



(07.08.2020)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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