Die Verbund -Aktie zeigt speziell seit Jahresanfang eine starke Performance und hat sich year to date beinahe verdoppelt. Das Unternehmen hat aktuell eine Marktkapitalisierung von knapp 14 Mrd. Euro. Innerhalb der europäischen Peer-Group ist die Aktie year to date Nr. 1-Performer, in der weltweiten Branchen-Betrachtung liegt man auf Rang 3. Verbund-Finanzvorstand Peter F. Kollmann lud deshalb vor kurzem zu einem Hintergrundgespräch, bei dem u.a. beleuchtet wurde, was denn Investoren am Verbund so sehr schätzen und worauf die starke Performance zurückzuführen ist. Kurz zusammengefasst sind es nicht nur die Schlagwörter Klimawandel, erneuerbare Energie, Dekarbonisierung etc., die bei Investoren aktuell zählen, sondern bei Verbund viel mehr auch die intern gesetzten Maßnahmen der vergangenen Jahre, die Strategie so wie natürlich auch das freundliche energiewirtschaftliche Klima generell, die insgesamt für eine starke Position des Konzerns sorgen.
Konkret: Verbund wurde in den vergangenen Jahren transformiert: Die Bilanz wurde aufgeräumt, rendite-schwache Auslandsbeteiligungen (Italien, Frankreich) wurden verkauft, einzelne Kraftwerke geschlossen (Dürnrohr), die Schulden in den abgelaufenen vier Jahren um 1,5 Mrd. Euro abgebaut, Strukturen angepasst und der Fokus wurde auf den Free Cashflow gelegt. „Wir haben viel ins Positive gedreht und haben jetzt keine Baustellen mehr“, fasst CFO Kollmann zusammen. Zum anderen sei es das energiewirtschaftliche Umfeld, das ebenfalls dem Unternehmen zuspiele. Der Strompreis steigt und jeder Euro, der sich beim Strompreis ändert, wirkt sich mit 25 Mio. Euro auf das EBITDA von Verbund aus. Der stark gestiegene Strompreis sei wiederum auf die hohen Notierungen bei CO2-Zertifikaten und Kohle zurückzuführen, die beide direkt auf den Strompreis einwirken, erklärt der CFO.
Kollmann, der jährlich etwa 350 Investorengespräche führt, weiß: Den Anlegern gefällt überdies die Kombination aus der Erzeugung von erneuerbarer Energie aus Wasserkraft (Anm.: die anders wie bei Wind oder Sonne nicht subventioniert ist) und, dass sich das Übertragungsnetz der APG im Eigentum der Gesellschaft befinden und ein „hoch strategisches Asset“ bilden. Daneben kommt auch die Perspektive bzw. die Strategie bei den Investoren gut an: Denn es werden Milliarden investiert: In Effizienzverbesserungen, in Netze, in Speichermöglichkeiten, in Flexibilität, in Zukunftstechnologien. Weiteres Wachstum ist auch im anorganischen Bereich nicht auszuschließen. Dem Thema Zukäufen oder Errichtung von PV- oder Windanlagen ist man bei Verbund nicht abgeneigt. „Wichtig bei potenziellen Zukäufen oder Projekten ist uns, dass Rendite und Risiko stimmen und es in unsere Strategie passt“, erläutert der CFO, der bei der Feuerkraft für neue Projekte „in Milliardenhöhe“ spricht. Beim Strompreis rechnet er überdies auch noch weiter mit einem Aufwärtstrend, was, wie schon erwähnt, sich mit jedem Euro wesentlich auf das Ergebnis auswirkt.
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