Rosenbauer aus der SIcht des Feuerwehr-Fans (Günter Luntsch)

Ob ich als Feuerwehrfan auch Feuerwehraktien kaufe? Also da haben wir Österreicher es wirklich gut. Wer von uns als Kind Feuerwehrmann werden wollte und noch immer keiner ist, der hat den Weltmarktführer z.B. bei Flughafenlöschfahrzeugen (endlich ist auch der Flughafen Wien auf Rosenbauer umgestiegen) im eigenen Land, an der eigenen Börse, er kann sich spesengünstig an ihm beteiligen. Rosenbauer (ISIN AT0000922554). Ansprechende Homepage, man klickt sich gerne durch die Bilder von martialischen Feuerlöschfahrzeugen. Ja, der Kampf gegen Feuer ist brutal, nicht umsonst sind führende Löschfahrzeughersteller auch Produzenten von Militärfahrzeugen. Geländetauglich müssen die Fahrzeuge sein, schnell und wirkungsvoll. Bei Katastrophen arbeiten Feuerwehr und Militär eng zusammen, man braucht alle Kräfte, an Fire Fighters und an Equipment. Auch die Polizei in vielen Ländern setzt Wasserwerfer vieler Hersteller ein. Das sehe ich als Zweckentfremdung, die Fahrzeuge wurden ja für den Kampf gegen das Feuer gebaut. Von Rosenbauer habe ich ein Feuerwehrauto daheim. Ganz klein, ein Modellauto. Ich musste es vor den begehrlichen Blicken meiner Neffen schützen, es steht jetzt hinter den Büchern. Bei der Führung im Linzer Werk konnte ich viele Informationen und bleibende Eindrücke gewinnen. Die Fahrzeuge, die in alle Welt exportiert werden, sind wirklich imposant. Sie sind nicht nur groß und stark, sondern müssen auch wahnsinnig schnell beschleunigen können. Das einzige Hinderliche war die schlechte Akustik, es war leider zu laut. Gut, wenn man ein Werk besichtigt, in dem gearbeitet wird, muss man damit rechnen. Rosenbauer ist auch im Modegeschäft, Ihr müsst halt abwiegen: 4 Unterhosen = 2 Poloshirts = 1 Aktie, wie investiert Ihr Eure 50 Euro lieber? Ja, der schnöde Mammon, zugegeben, ich nehme mir auch lieber die Aktie. https://www.rosenbauer.com/fanshop/de/fashion.html

In meiner Kindheit hat eine alte Dampflokomotive einen Getreidefeldbrand ausgelöst, die Flammen waren schon bei den Häusern. Die Feuerwehr ist gekommen, doch die Schläuche hatten so viele Löcher, die ganze Ausrüstung war nutzlos. Das riesige Feuer wurde von ein paar Hausfrauen (die daheim waren, die Männer waren tagsüber ja arbeiten) tapfer mit zu dieser Zeit noch grünen Hollerstauden bekämpft. Ich war natürlich auch dabei, aber meine Leistung als kleines Kind war vernachlässigbar. Es war unerträglich heiß. Aber wir haben gewonnen. Bis zum letzten Glutnest haben die Frauen mit all ihrer Gewalt das Feuer ausgelöscht. Mit bloßen Händen und mit "Werkzeugen", die wohl niemand als zur Feuerbekämpfung tauglich ansehen würde. Für die örtliche Feuerwehr war das ein Umbruch. Angesichts der Tatsache, dass sie nicht helfen hat können, musste in neue Ausrüstung investiert werden. Nach all den Jahren, wo nichts passiert ist, man hat gesehen, was passieren kann, und man war nicht vorbereitet. Viele verstehen halt nicht, dass man in Feuerwehr und Katastophenschutz investieren muss, wenn eh die meiste Zeit nichts passiert. So wird öffentliches Geld oft für sinnlose Prestigeprojekte verplempert, und an das wichtigste, an den Schutz von Land und Bevölkerung, denkt kaum jemand. Rosenbauer sieht in vielen Märkten das Problem, dass kein Geld für zeitgemäße Feuerwehrausstattung da ist. Zum Glück ist in einigen ölreichen Staaten ausreichend Geld da, sie können in Löschfahrzeuge investieren, um so das Risiko für großen Sach- und vor allem Personenschaden im Falle eines Brandes (Explosionen, Chemieunfälle, so vieles kann passieren) so gering wie möglich zu halten. Und gerade Ölraffinerien und ähnliches bedürfen besonderen Schutzes. In ärmeren Ländern kann man nachher nur ansatzweise sagen, welcher Verlust an Menschenleben vermeidbar gewesen wäre, wenn man in taugliche Feuerwehrausrüstung investiert hätte bzw. investieren hätte können.

Ein wichtiger Konkurrent ist Magirus, er gehört jetzt CNH Industrial (ISIN NL0010545661), ehemals Iveco bzw. Fiat, deren Aktie in Mailand und an der NYSE notiert. Denen gehören übrigens auch die Steyr-Traktoren.

Fahrzeuge des Konkurrenten Ziegler habe ich noch auf der Besichtigung des Flughafen Wien gesehen, vor einigen Jahren (jetzt haben sie, wie oben erwähnt, Rosenbauer). Viele deutsche Städte haben Ziegler-Löschfahrzeuge. Die Kartellstrafe vor einigen Jahren haben sie nicht verkraftet, um die lächerliche Summe von kolportierten 55 Mio. Euro sind sie an CIMC (ISIN CNE100001NN9) verkauft worden, einen großen chinesischen Containertechnologieproduzenten, der auch in Frankfurt notiert. Imposant deren Homepage, deren Produktpalette: http://www.cimc.com/en/

Oshkosh (ISIN US6882392011) ist wohl der führende Löschfahrzeughersteller in den USA und für die USA. Alle vier genannten Hersteller produzieren wunderschöne Löschfahrzeuge, ich muss so fair sein und zugeben: Ich schau mir alle gerne an! Und ich freue mich besonders über den Erfolg unserer Simba und Panther (schon mehr als 1.000 Stück vom Panther produziert und verkauft). Über die Konkurrenten muss ich mich natürlich informieren, mit der gebotenen Ehrfurcht für ihre Leistungen und Produkte, meine Präferenz gehört aber Rosenbauer. Ja, ich weiss, man soll an der Börse nicht patriotisch denken. Aber ich denke, die Leistungen von Rosenbauer sprechen auch ohne Patriotenbonus für sich. Davon zeugen die Aufträge aus allen Teilen dieser Welt.
Rosenbauer (50,63/52,33 , -0,61% )
Flughafen Wien (33,33/33,58 , 1,52% )



(02.09.2018)

Rosenbauer, L32A-XS 3,0 mit erweitertem Radius. Bild: Rosenbauer


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Günter Luntsch

#gabb Autor, siehe http://boerse-social.com/...

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