Wilhelm Celeda und Ideen für die Retail-Quote am Kapitalmarkt

Mitte der Woche ist die Info zu einem spannenden Pressetermin "Megatrends Kapitalmarkt Österreich" mit Finanzminister Hartwig Löger für Anfang September hereingekommen. Dabei ist auch RCB-Vorstand Wilhelm Celeda. Und der wünscht sich ja bekannterweise wieder mehr Retail an der Wiener Börse. Diesen Sager haben wir im #gabb und im Magazine schon 2x gebracht, zuletzt anlässlich 10.000 Tage ATX. Die betreffende Story mit genau diesem Wunsch im Titel ist mit großem Abstand unser meistgelesener Beitrag 2018, die Zugriffe haben sich auf mehr als 15.000 summiert. Celeda sieht dabei Zertifikate als besten Einstieg in die Privatanleger-Tätigkeit. Als Aufsichtsratschef des Zertifikate Forum Austria könnte man nun meinen, er muss das sagen, wer ihn aber ein wenig kennt, weiß, dass er das als „alter“ Fan der Terminbörse auch exakt so meint.

„Aktien sind für viele Anleger zu riskant, das ist ein Kopfproblem. Aber wie Rendite bekommen? Mit Zertifikaten habe man die Chance, von einer positiven Aktienperformance (und das ist die „normale“ Anlageidee) mit Sicherheitspolster zu profitieren. Es bedarf viel Ausbildung und Schulung, das tue die RCB seit 15 Jahren, unsere Zertifikate-Experten sind ständig on the road und sehr um die Vermittlung von Zertifikate Know-How bemüht. Die Digitalisierung spielt dem Ganzen in die Hände, weil man damit auch in die Breite gehen kann. Wie? Die RCB hat einen Zertifikatefinder gelaucht, gespickt mit vielen Online-Schulungsvideos, die die hauseigenen Experten, wie Heike Arbter, gestaltet haben. Es geht darum, die klaren Auszahlungsprofile verständlich zu machen und den Risikopuffer im Vergleich zu Direktinvestments in Aktien und gegenüber Aktienfonds zu erläutern. Auch in Niedrigzinsphasen können mit geringem Risiko zB 3-5 Prozent Rendite erzielt werden. Zudem machen Garantieprodukte mit 100 Prozent Partizipation an steigenden Aktienkursen plus Garantie am Laufzeitende Sinn.

Natürlich: Es bräuchte auch Trigger durch die Politik. „Die Erhöhung der WP-KESt von 25 auf 27,5 Prozent warkein gutes Zeichen“. Celeda signalisiert auch, dass Österreichs Vorreiterrolle beim Durchsetzen einer Finanztransaktionssteuer für den Kapitalmarkt kein gutes Zeichen sei. „Das spüren wir beim Aktienumsatz“. Dabei wäre es so wichtig, wenn sich wieder mehr Privatanleger im Orderbuch tummeln würden, einfach, damit man am langfristigen Anstieg der Märkte mitpartizipieren kann, was wiederum zum Vermögensaufbau beiträgt. „Das würde eine höhere soziale Ausgewogenheit ermöglichen“. Celeda führt aus, dass der Anteil der Privatanleger beim Immobilienbesitz noch nie so hoch wie jetzt gewesen sei. Das geht aber nicht für alle, Wertpapiere könnten die Lücke schließen.

Ob ein Steuerincentive leistbar wäre, will Celeda der Einschätzung durch die Profis vom Finanzministerium überlassen. Bei Behaltedauer „größer als ein Jahr steuerfrei“ sollte dies für das Budget verkraftbar sein. Das wäre der perfekte Trigger für ein Comeback der Privatanlager. Anleger würden das kaufen, das sie verstehen, da hat die Wiener Börse mit dem global market, der die Apples dieser Welt mit Inlandsspesen listet, auf das richtige Signal gesetzt. Sonst brauche es Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung, Verständnis für Wirtschaft, Geld, Anlage oder Kredite. Börsespiele wie jene der RLB OÖ seien ebenfalls positiv, weil niederschwellig vom Zugang her. Aktien seien für Celeda nicht überteuert: „Da bin ich teilweise noch optimistischer als unser Re­search“. Ein KGV 12 für 2018 ist bei Nullzinsen nicht teuer. Und abschließend: „Seitdem ich den Markt beobachte, habe ich in Wien noch nie einen echten Rückgang bei Immobilien gesehen“. Man solle auch da aufpassen. Es ist an der Zeit, für Wertpapiere zu sensibilisieren.

Spannend, wie das Gespräch verlaufen wird. Wir werden vor Ort sein.



(26.08.2018)

Willi Celeda (RCB)


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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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