Ottakringer-HV 1: Sackerl, Sigi und Superdividende (Günter Luntsch)

Ottakringer-HV 1. Die HV der Ottakringer Getränke AG am 27.6.18 darf ich nicht unterschlagen. Mit einem übermächtigen Kernaktionär und recht wenig Streubesitz (der vor allem aus Vorzugsaktionären besteht) ist die Ottakringer-Aktie nicht im Rampenlicht. Die HV war aber interessant genug, um von ihr zu erzählen. Das Unangenehme zuerst: Aus unerfindlichen Gründen mussten einige Aktionäre, die angeblich eine zu große Tasche hatten, ihre Sachen aus der Tasche sichtbar in eine Ottakringer-Papiertasche umräumen, mit der Begründung, der Rucksack bzw. die Handtasche sei zu groß, die Leute säßen sehr eng beisammen, da könnte jemand über die Tasche stolpern. Unverständlich, denn nach Umräumen der Habseligkeiten (z.B. Laptop) in die Papiertasche war das Gepäck genauso umfangreich. Und manche Leute haben alle ihre Schätze (Lippenstift, Nagellack, Nagelfeile, bei vielen Sachen weiss ich nicht einmal, wofür sie gehören, jedenfalls interessant zum Zuschauen) in der Handtasche, da kann es schon 10 Minuten dauern, bis umgepackt ist. Die Betroffenen ärgerten sich jedenfalls sehr und meinten, dass das in die Zeitung gehöre, sie empfanden es als reine Schikane. Die zweite Hürde war dann die übliche Registrierung und Stimmkartenbehebung, die schafften nicht alle. Dann noch über die Brücke zum Hefeboden, und man erblickte endlich die Hauptversammlung, gestärkt durch eine Flasche 7Up (das mit Pepsi von Ottakringer vertrieben wird) und ein backfrisches warmes Brezerl (das muss man einmal gekostet haben!) schaffte man auch noch die letzte Hürde, die Kartenkontrolle. Die gesamte HV zog sich über etwa 3 Stunden, wovon den Hauptteil die Präsentation ausmachte. Es war nicht unerträglich heiß wie am Gerstenboden in früheren Jahren, die Temperatur war angenehm.

"Sigi" (wie Siegfried Menz am Podium in familiärer Atmosphäre genannt wurde) berichtete, dass wir "eingezwängt zwischen den multinationalen Konzernen wie dem Coca Cola-Konzern" uns verteidigen und besser sein müssten. Er sagte, dass wir uns über diese Herausforderungen freuen, "auch wenn es in Bereichen wie der Besteuerung Nachteile bringt". 2017 sei ein sehr gutes Jahr gewesen, alle unsere Unternehmen hätten ein positives Ergebnis, vom Sorgenkind Pécs (Fünfkirchen, laut Wikipedia lebt mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung Ungarns in der Umgebung der Stadt) habe man sich getrennt. In das neue Logistikcenter für den Getränkehandel (Kolarik & Leeb und Del Fabro gemeinsam) in der Grillgasse werde man 25 Mio. Euro investieren. Anmerkung: Politischen Widerstand dürfte es keinen geben, das ist offenbar ein Teil der ehemaligen Hauptwerkstätte Simmeringhttps://simmering.gruene.at/themen/stadtplanung-wohnen/ottakringer-kommt-nach-simmering

Er sprach von 3 Mio. Hektolitern, das seien mehr als 700.000 Flaschen, die verkauft worden seien. 1837 gegründet, im Vorjahr 180 Jahre gefeiert, wolle man den Aktionären heuer eine Jubiläumsdividende geben, also 2 + 2 = 4 Euro. Bier, Wasser und Handel seien drei bedeutende Säulen. Ein anderer Redner sprach: "Wir geben den Menschen das einmalige Lebensgefühl dieser Stadt." Er berichtete von mehreren Goldmedaillen, die Ottakringer-Biere gewonnen hätten. "Es gibt nur einen ersten Platz!" Er schwärmte von der neuen 0,33-Liter-Einwegflasche, die man auf den Markt gebracht habe. Seit August 2017 gebe es eine neue Clusterpackmaschine, um Dosen und EW-Flaschen "in diese bequemen Sixpacks abzupacken". Das Ottakringer Mango-Splash (2% Alkohol) solle Konsumenten in diesem Sommer begleiten. Weiters erstaunte er die meisten von uns mit dem Hinweis auf ein Mannerschnitten-Bier, nun, das ist kein Schmäh, das fand ich auf der Firmenseite tatsächlich, ich muss aber gestehen, dass ich es noch nicht gekostet habe: https://www.ottakringerbrauerei.at/ottakringer-erlebniswelt/news-presse/detail/artikel/news/detail/schnittenfahrt-limited-edition-mit-zutaten-von-m/ Vom Feschmarkt, von Konzerten, von Firmenveranstaltungen und von Rund-ums-Bier-Veranstaltungen, wo man das Bierbrauen lernen könne, erfuhren wir. Bereits mehr als 200.000 Besucher habe die Brauerei in den vergangenen Jahren gehabt. Beim Filmfestival am Rathausplatz, am Donauinselfest, beim Nova Rock in Nickelsdorf sei Ottakringer ausgeschenkt worden.



(30.07.2018)

Ottakringer beim Wien Energie Business Run 2014


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Günter Luntsch

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