Aus dem Börsenbrief im Sinne des Börse Social Network Club. http://www.boerse-social.com/gabb
Aus der Sanochemia-HV. Bißerl Sonnenschein, die Schneeglöckerl kommen raus, aus denen das Galantamin gewonnen wird, das war die Einleitung des Dr. Gerdes auf der am 22.3.2018 um 15 Uhr stattfindenden HV.
Berichtet wurde von diversen Verlängerungen des Patentschutzes, die Voraussetzung für die weiteren klinischen Testphasen waren. Beim Blasenkrebsmittel gab es keine weiteren klinischen Studien, zuerst muss das Produkt auslizenziert werden. Mit etwas Stolz wurde erwähnt, dass man trotz der hohen Zinsen der Anleihe diese im Gegensatz zu manchen anderen Miittelstandsanleihen problemlos zurückgezahlt habe. Weil bis zur Rückzahlung das Geld geparkt werden musste, war die ZInsenbelastung dieses Jahr etwas höher, ein Einmaleffekt. Mit Interesse verfolge man die Forschungen um die Antitumorpeptide, es sei noch sehr früh, mit entsprechendem Risiko, aber auch die Sanochemia müsse da mitmachen.
Der Umsatzzuwachs von 5% sei auf den Bereich Humanpharmazeutika zurückzuführen, hier sei auch die Marge gestiegen. Durch die Anleihenrückzahlung sei die Eigenkapitalquote von 60,4% auf 62,2% gestiegen, obwohl das Eigenkapital wegen des Verlusts geringer geworden sei. Man schaue sich um weitere Lohnaufträge um, eventuell um ein Produkt aus dem Magnetresonanzbereich der Humanpharmazeutika. Ein Aktionär regte an, Aufsichtsratsmitglieder und Vorstandsmitglieder sollten mehr Aktien erwerben, die Aufsichtsratsvorsitzende schloss sich dieser Anregung an, genauso wie der Anregung nach steuerbegünstigter Mitarbeiterbeteiligung.
Sicherheitsbedenken bei diversen Kontrastmittel wurden angesprochen (Ablagerungen im Gehirn, von denen man aber noch nicht wisse, ob sie schädliche Auswirkungen haben), von der Europäischen Arzneimittelbehörde sei die Zulassung der betreffenden Mittel (auch der Konkurrenz) ruhend gestellt worden, in den USA nicht. Man ersetze die ruhenden Mittel 1:1 durch Cyclolux und erhoffe sich dadurch sogar einen Umsatzzuwachs. Ein anderer Aktionär fragte nach dem Haftungsbescheid über rd. 270.000 Euro für KESt, das Unternehmen bekämpft diesen Bescheid und beruft sich auf Verjährung.
Weiters sei es gelungen, Patentschutz für Tolperison in den USA zu bekommen, obwohl es den Wirkstoff in Europa schon 40 Jahre lang gäbe. Das bedeute weniger Risiko für den Lizenzpartner, in Zusammenhang mit den langjährigen Daten, die man aus Europa habe. Die Studien in den USA würden voraussichtlich 3 Jahre dauern, ab 2022 rechne man mit diesen zusätzlichen Umsätzen aus den USA.
Generell rechne man mit steigenden Umsätzen und Gewinnen im Fünfjahresplan, was man auch bei den Latenten Steuern berücksichtigt habe. Sanochemia sei von einer französischen Firma wegen angeblicher Verfahrenspatentverletzung verklagt worden, man habe dafür eine kleine Rückstellung gebildet, Verfahrenspatente seien nicht so wertvoll wie Wirkstoffpatente.
Hieraus resultieren auch die hohen Rechts- und Beratungskosten. Bedauert wurde, dass Galantamin mittlerweile ein Generikum sei. Aber es sei immer noch der beste Wirkstoff gegen Alzheimer. Dr. Gerdes musste sich gegen Unmutsäußerungen seitens eines Aktionärs verteidigen, der seit dem Galantaminhype bei Emission bei 21 Euro dabei ist. Dieser offenbar sehr gut vorbereitete Aktionär beanstandete weiters die Alvetra-Marge und bedauerte die damalige Übernahme. Hinterfragt wurde weiters die hohe Summe von 130.000 Euro für den Aufsichtsrat, die Aufsichtsratsvorsitzende wies die Verantwortung der Hauptversammlung zu, die solche Summen beschließe.
Was mir ein Schmunzeln entlockte: Hieß ja, dass praktisch ich als Aktionär schuld an solchen Auswüchsen sei. Die Kosten des Stimmrechtsvertreters (4 Vertretungen heuer) wurden erfragt: rund 1.200 Euro wie im Vorjahr. 33 Aktionäre mit 6,242.836 Aktien waren anwesend. Tatsächlich gab es bei der Abstimmung über die Aufsichtsratsbezüge überschaubare 9.347 Gegenstimmen. Die HV dauerte etwa 2 1/4 Stunden. Näheres folgt in Kürze.
Sanochemia ([bidask_AT0000776307], [change_AT0000776307])
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