Ja, die obige Überschrift ist durchaus provokant, dessen bin ich mir bewusst. Aber soll ich Ihnen etwas sagen? Die Luft ist tatsächlich raus, und zwar aus meinem Vorderreifen. Dem von meinem Mountainbike, um genau zu sein. Nun ist das an sich keine Meldung wert, zumal auf den Mountains da draußen auch schon eine Schneedecke liegt. Womit das Bike eigentlich in die Winterpause gehen könnte. Aber eben nur eigentlich, denn für eine gepflegte Überlandfahrt reicht es immer. Sofern die Luft nicht raus ist. Und das lässt sich nun, so wie es ist, auch auf die Aktienmärkte übertragen. Denn da wurden zwar in dieser Woche weiterhin Rekordstände markiert, zur Schlussglocke sackte der ein oder andere Index dann aber ganz gerne mal in den negativen, sprich roten Bereich. Der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) beispielsweise schaffte nur am Mittwoch ein positives Vorzeichen vor dem Schlusskurs, und der war auch noch beinahe peinlich, denn die Blue Chips legten zur Wochenmitte lediglich 3 Pünktchen zu. Immerhin, am Dienstag waren die Large Caps noch auf das aktuelle Rekordhoch bei 13.525,60 Punkten geklettert. Und:
Einzelwerte fallen auf
Es waren hauptsächlich die Einzelwerte, die den Markt bewegten. Während nämlich die Berichtssaison ihren Höhepunkt erreichte, tanzten einige DAX-notierte Unternehmen aus der Reihe, und zwar nach oben, aber eben auch nach unten. So verlor die Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) am Dienstag zunächst 1,1%, um am Mittwoch den Verlust um weitere 3,64% in die Höhe zu treiben. Beziehungsweise in die Tiefe, wenn man auf den Kurs blickt. Dagegen schoss HeidelbergCement (WKN: 604700 / ISIN: DE0006047004) – ebenfalls am Mittwoch – mal eben 6,59% nach oben! Am Donnerstag dann riss ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777 / ISIN: DE000PSM7770) den Gesamtmarkt (mit -1,49% rutschte der DAX auf den tiefsten Stand seit dem 26. Oktober) in die Tiefe; das Minus von rund 9% (nach vorangegangener Gewinnwarnung) konnte der Höhenflug der Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) (+2,35% nach guten Quartalszahlen) nicht auffangen, zumal auch Siemens (WKN: 723610 / ISIN: DE0007236101) (-3,73%), Infineon (WKN: 623100 / ISIN: DE0006231004) (-3,76%) und adidas (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) (-4,67%) mit heftigen Verlusten aufwarteten. Ähnlich gespalten präsentierte sich die Wall Street: Da markierten die Tech-Werte zwar am Mittwoch noch neue Höchststände, der Dow Jones (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048) trat indes überwiegend auf der Stelle und konnte sein bislang jüngstes Rekordhoch von 23.602 Punkten nicht bestätigen. Oder gar überbieten. Zumindest am Donnerstag waren sich die US-Märkte dann jedoch wieder einig und gaben auf breiter Front nach. Ob das nun (endlich) der Startschuss für die (überfällige) Korrektur war? Ach wissen Sie – meinen Reifen habe ich wieder aufgepumpt, und mit den Kursen dürfte es nicht viel anders werden: das niedrigere Niveau könnte für manche durchaus noch einmal eine sehr willkommene Einstiegsgelegenheit darstellen, Stichwort (trendbestätigendes) Pullback.
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.
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