Der Wandel in der Automobilindustrie nimmt Fahrt auf. Was da auf uns zukommt wird aber nicht allein die Automobilhersteller betreffen, sondern einen technologischen und rohstoffseitigen Schub auslösen, der unser Wirtschaftsgefüge ziemlich verändern wird. Und das, bei den aktuellen Emotionen bei Politik und Straße in ziemlich kurzer Zeit.
Man mag geteilter Meinung sein, ob ein Abstimmen über die Größe eines Zusatztanks bereits eine kartellrechtlich strafbare Handlung darstellt, oder ob durch Dieselabgase mehr Menschen getötet werden, als durch Benzinmotoren (die übrigens lt. Gesetz 10mal mehr Partikel ausstoßen dürfen), aber dass sich in dieser Branche etwas ändern wird, ist offensichtlich. Die Aufregung über „Diesel“ bringt es mit sich, dass man sich inzwischen mit dem Thema „Mobilität“ viel intensiver auseinandersetzt und auch die Industrie zwingt in diese Anpassungs-Geschwindigkeit mit ein zu treten.
Nun, dann bauen wir eben schnell mal Elektro-Autos. Keine Hexerei, oder?
Klar, keine Hexerei. Wir brauchen nur bessere Batterien, besseres Energiemanagement, leichteren Stahl, ansprechendes Design und ein paar tausend Ladestationen. Daher brauchen wir schnell drei Mal so viel Kupfer, Lithium so viel es überhaupt gibt und Kobalt mal zehn. Dann noch Aluminium so viel geht und jede Menge Nickel. Dann können wir auf dem Stand der heutigen Technologie einmal beginnen in größerem Maßstab Batterien und Autos zu verbinden.
Ja, und wenn das nicht reicht, dann sollte man über die Hybrid-Autos auch nachdenken. Die haben ja einen herkömmlichen Motor in Kombination mit einem Elektromotor. Nur die brauchen statt Lithium mehr Blei, weil ja die Starterbatterien für den Benzinmotor notwendig sind. Und wer noch genug Perspektive hat, der denkt auch über die gute alte Brennstoffzelle nach, die sich so still und heimlich inzwischen in den Favoritenkreis der künftigen Technologieführerschaft gearbeitet hat. Nur, dafür braucht man gute Zelltechnologie, gute Membranen und ein bisserl Wasserstoff an den Tankstellen samt Gebrauchsanleitung für ungefährliches Tanken.
Die Qual der Wahl also. Aber egal wie das Rennen um die Öko-Punkte ausgehen wird, es wird unsere Konsumgewohnheiten samt unserer Wirtschaftszusammenhänge verändern. Und das hat auch gewaltigen Einfluss auf unsere Kapitalmärkte.
Wir erkennen das bereits an der Jagd nach den künftigen europäischen „Teslas“ oder der Suche nach der revolutionärsten Batterietechnologie. Die Analysten werden immer mehr als Techniker herausgefordert um zu erklären, ob die Batterie von dem Einen besser als die des Anderen ist, oder ob uns Lithium bald ausgehen wird. Das was uns aber noch keine Sorgen macht, aber eigentlich machen sollte, ist, ob wir alle genug Kabel haben werden um unsere E-Cars am Fuße des 12-stöckigen Gemeindebaus aufladen zu können und, man glaubt es kaum, ob wir genug günstigen Strom dafür erzeugen können. Der Kapitalmarkt ist da schon auf der Spur. Versorger und Kupfer beispielsweise haben heuer eine exzellente Performance, und das trotz vieler negativer Analysten-Empfehlungen.
Der Treppenwitz des Jahrhunderts ist, dass durch genau dieselben überstürzten politischen Manöver, die uns jetzt von dritter Seite als gerechter Zorn gegenüber der deutschen Autoindustrie eingepflanzt werden, vor einigen Jahren auch die deutsche Energiewirtschaft fast in den Ruin getreten wurde. Fukushima hat in Deutschland keine Strahlenopfer erzeugt, aber durch sprunghaftes Atomverbot dutzende Milliarden gekostet, die Otto Normalverbraucher auf Umwegen in seiner Stromrechnung wiederfand.
Man wird hoffen dürfen, dass Politik auch lernfähig ist. Dann dürfte ein solch überstürztes Verhalten vielleicht nicht mehr passieren, und wir können uns auf einen kontrollierten Wandel vorbereiten, der uns selbstverständlich Elektro- Hybrid- und Wasserstoffautos bescheren wird, aber keine aus Hektik geborenen Zusatzkosten. Weil sonst geht uns einmal der Strom aus … bzzz … Langestrasse https://www.youtube.com/watch?v=if44Tn8yysI
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Über 30 Jahre einschlägige Erfahrung im Bankwesen, davon über 15 Jahre in Führungspositionen
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