ATX-Trends: Strabag und UBM legen die Zahlen zum Q1 vor (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Auch gestern verhielten sich die Anleger in Europa eher zurückhaltend, und so gab es nur wenig Bewegung an den Märkten und einen leicht tieferen Schluss als am Vortag.  Im Moment gibt es einfach nur wenig Impulse, die zu einer höheren Risikofreudigkeit verleiten könnten. Belastet wurden die Börsen gestern durch die Bankentitel, die allesamt durch die Befürchtungen um vorgezogene Neuwahlen in Italien in Mitleidenschaft gezogen wurden.  So schlossen die meisten Bankaktien mit einem Tagesminus von rund 1,0%. Bei den sonstigen Einzelwerten zog Ryanair die Aufmerksamkeit auf sich, gute Zahlen und ein positiver Ausblick liessen den Titel 2,4% zulegen. Vestas -Aktien litten unter einer Abstufung durch HSBC und gaben knapp 1,8% ab. Ebenfalls mit einer Abstufung durch HSBC hatte Nordex zu kämpfen und musste 2,8% abgeben.
     
  • Auch der ATX gab gestern wieder nach und schloss knapp 0,8% tiefer. Immofinanz legte Zahlen im Rahmen der Erwartungen vor, dennoch mussten die Papier knapp 2,2% abgeben. Auch s-Immo schloss 0,7% tiefer, hier war der Quartalsgewinn des Unternehmens deutlich niedriger ausgefallen. Auch die Zahlen von Porr fanden nur wenig Anklang, der Verlust des Unternehmens vor Steuern hatte sich leicht ausgeweitet, was von den Anlegern mit einem Minus von 4,1% bestraft wurde. Laut einer Bloomberg-Meldung möchte Raiffeisen den Börsegang der Polentochter verschieben, die Aktie sank gestern knapp 2,4%. OMV meldete die Übernahme einen 25,1% Anteils an der Vorarlberger Tankstellentechnik-Firma KSW. Die Papiere fielen gestern um 0,6%.
     
  • Auch an der Wall Street verlief der Handel gestern eher ruhig, die drei großen Indices schlossen allesamt mit einem leichten Minus. Energiewerte entwickelten sich vor dem Hintergrund schwächelnder Ölpreise am schlechtesten. An der Spitze der Sektoren standen die Telekomaktien. Amazon konnte gestern im Tagesverlauf die magische Marke von 1.000 US-Dollar durchbrechen, musste dann aber wieder abgeben und schloss knapp unter dieser Marke. Nvidia belegte mit einem Anstieg von 2,1% den Spitzenplatz im Nasdaq -Index, Morgan Stanley hatte die Kaufempfehlung für den Speicherchip-hersteller bestätigt.
     
  • Öl gab gestern wieder etwas ab. Brent schloss 0,9% tiefer, für WTI ging es 0,3% nach unten. Gold gab einen Teil der Gewinne vom Freitag wieder ab und schloss 0,5% tiefer bei 1.263 Dollar. Unter Abgabedruck stand zwischenzeitlich der Euro und fiel im Tagesverlauf bis knapp an die 1,11 Marke zum US-Dollar. Die nicht in allen Punkten überzeugenden US-Konjunkturdaten schächten aber den Greenback, und so konnte sich die Gemeinschaftswährung in der zweiten Tageshälfte erholen und bewegte sich wieder in Richtung 1,12 zum US-Dollar.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite stehen heute Konjunkturdaten aus der Eurozone (Inflation Mai, Arbeitslosenquote April) im Fokus. Von der Unternehmensseite meldete heute Früh Strabag und  UBM Zahlen zum ersten Quartal 2017. (Details siehe unten).

UNTERNEHMEN

Strabag

Der heimische Baukonzern veröffentlichte heute Morgen die Ergebnisse für das Q1/17. Die Bauleistung stieg dabei um 8% auf €2,4Mrd. während der Umsatz um 4% zulegen konnte auf €2,2Mrd. Der Anstieg ist vor allem auf höhere Straßenbautätigkeiten in Deutschland sowie einen Großauftrag im Tunnelbau in Chile zurückzuführen. Das EBITDA lag bei €-50,7Mio. nach €-57,7Mio. im Vorjahr, während das EBIT ebenfalls leicht verbessert wurde auf €143,1Mio. Aufgrund eines höheren Beitrages aus Minderheitsbeteiligungen ging das Nettoergebnis nach Minderheiten um 4% zurück auf €121,7Mio. Der Auftragsbestand konnte um 15% angehoben werden auf €16,1Mio., was ein neues Rekordhoch für die Firma bedeutet. Dabei profitierte Strabag vor allem von Großaufträgen in Deutschland sowie einer guten Bautätigkeit in CEE. Für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen dementsprechend weiterhin optimistisch: die Bauleistung soll auf mindestens €14Mrd. ansteigen, wobei alle drei operativen Segmente Zuwächse verzeichnen sollten. Die EBIT-Marge wird bei mindestens 3% gesehen.

Umsatz: €2,2Mrd. (Vj.: 2,1Mrd.); EBITDA: €-50,7Mio. (Vj.: -57,7); EBIT: €-143,1Mio. (Vj.: -145,4); Nettoergebnis nach Minderheiten: €-121,7Mio. (Vj.: 117)

UBM

legte die Zahlen für das erste Quartal 2017 vor. Die Gesamtleistung sprang dabei um 27,1% an auf €116,5Mio., der Umsatz konnte auf €85,9Mio. verbessert werden nach €79,6Mio. im Q1/16. Vor allem im Segment Österreich konnten Zuwächse verzeichnen werden, während in Deutschland aufgrund von Projektverkäufen niedrigere Absätze erzielt wurden. Das EBITDA konnte um 21% angehoben werden auf €0,9Mio., das EBIT lag bei €9,9Mio. Das Nettoergebnis lag mit €4,9Mio. praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Für das Gesamtjahr ist das Unternehmen ebenfalls optimistisch, es wird eine Steigerung der Gesamtleistung, sowie der Ergebnisse erwartet. Daneben soll das strategische Verkaufsprogramm fortgeführt werden: UBM will insgesamt rund €600Mio. Verkaufserlöse erzielen bei Investitionen von €400Mio. Das sollte zu einer Reduktion der Nettoverschuldung auf €550Mio. zum Jahresende führen.

Umsatz: €85,9Mio. (Vj.: 79,6.); EBITDA: €10,9Mio. (Vj.: 9); EBIT: €9,9Mio. (Vj.: 8,2); Nettoergebnis nach Minderheiten: €4,9Mio. (Vj.: 4,9)



(31.05.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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