Ja, es ist wahr – der Mai macht alles neu! Zumindest macht er neue Allzeithochs, und zwar im DAX. Da nämlich ist in schöner Regelmäßigkeit seit Dienstag (Montag blieben die Börsen feiertagsbedingt bekanntlich geschlossen) bislang an jedem Handelstag ein neues Rekordhoch gefallen. Und ganz nebenbei auch noch der einzige Widerstand, der sich dem deutschen Leitindex auf seinem Weg zur 13.000er-Marke noch in den Weg hätte stellen können, Sie erinnern sich, die obere Begrenzung des Februar-Aufwärtstrendkanals hatten wir im Bereich von zuletzt 12.575 Punkten noch als Hindernis identifiziert. Mit Hindernissen wurde zuletzt jedoch so etwas wie ein ganz kurzer Prozess gemacht, nämlich: zack, drüber, und gut ist’s. Am gestrigen Donnerstag war es dann auch noch die 12.600er-Marke, die mal eben ganz locker-flockig übersprungen wurde, mit dem jüngsten Allzeithoch bei 12.648 als logische Konsequenz. Dass dabei Unmengen neuer Kaufsignale ausgelöst wurden, ist auch irgendwie logisch, allerdings wollten wir uns genau diese Logik (in genau diesem Zusammenhang) doch einmal ganz genau (sic!) anschauen:
Der deutsche Leitindex hat in seiner Geschichte bislang 392 Rekordnotierungen erreicht, wobei er in 63% der Fälle fünf Tage nach einem neuen Allzeithoch auf einem höheren Kursniveau stand. Normalerweise (also unter Berücksichtigung der Jeder-Tag-ist-Kauftag-Strategie) liegt diese Quote „nur“ bei 56%. Weitet man den Anlagezeitraum auf einen Monat (21 Handelstage) aus, dann kletterte der DAX sogar in 70% der Fälle weiter nach oben. Zum Vergleich: Normal sind hier 61%. Erst nach einem Jahr lässt sich die Wirkung scheinbar nicht mehr nachweisen, denn ob mit oder ohne ATH, die Chancen auf weitere Kursgewinne belaufen sich dann auf 68%.
Bullenpower
Statistik ist jedoch die eine Seite, und eine laufende Rallye die andere. Und da wir uns derzeit in einer solchen befinden, ist es zwar durchaus legitim, danach zu fragen, wann sich dieser Hausse-Schub denn nun erschöpft haben könnte. Die Antwort ist indes keineswegs einfach. Geht Emmanuel Macron am Sonntag als Sieger aus der Stichwahl ums französische Präsidentenamt (und nach dem letzten TV-Duell vor der Entscheidung zweifelt kaum noch jemand daran), gibt es keinen wesentlichen Grund, an das baldige Ende der Aufwärtsdynamik zu glauben. Jetzt wird vermutlich der eine oder andere einwenden, die Märkte seien zunehmend „überkauft“ oder „heiß gelaufen“. Aus der Vergangenheit wissen wir jedoch, dass in starken Bullenmärkten selbst diese Parameter mit Leichtigkeit außer Kraft gesetzt werden können. Demnach wagen wir heute auch gar keine Prognose, sondern betrachten vielmehr mit großem Interesse die weitere Entwicklung der Kurse in den kommenden Sitzungen.
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.
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