ATX-Trends: Erste Group legt die Zahlen zum Q1 vor (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Weiter aufwärts ging es gestern für die europäischen Börsen. Aufwind erhielt die Stimmung durch die vermehrte Hoffnung, dass Macron die Stichwahl um die französische Präsidentschaft für sich entscheiden wird. Dadurch kletterte der EuroStoxx50 um 1,2% nach oben, der DAX erreichte ein neues Allzeithoch und überschritt erstmals die Marke von 12.600 Punkten. Auch die Zahlen einiger großer europäischer Unternehmen wurden über den Erwartungen gemeldet, auch das half dazu, dass Investoren zu mehr Risikofreudigkeit neigen. An der Spitze stand der Lebensmittelsektor mit 2,1% Zuwachs, gefolgt von den Banken mit 1,5% Plus. Auf der anderen Seite heilt der anhaltende Preisverfall bei Basismetallen die Rohstoffwerte weiter unter Druck, der Sektor schloss mit einem Minus von mehr als 2,0%.
     
  • Der ATX legte gestern 1,3% zu und war damit ein europäischer Outperformer.  Das starke Plus war vor allem aufgrund der schwergewichtigen Andritz , welche nach den sehr soliden Zahlen zum ersten Quartal um 7,2% zulegen konnte. Ansonsten waren Zumtobel (+3,1%) und RHI (+2,6%) gesucht.
     
  • Verhaltener war die Stimmung in den USA, hier kamen die Indices nicht recht vom Fleck und schlossen den Tag mehr oder weniger unverändert. Vor allem der heute anstehende Arbeitsmarktbericht ließ die Anleger abwarten. Nach den schwachen Zahlen im März sollten dieses Mal die Erwartungen von 190.000 neugeschaffenen Stellen zumindest halbwegs erfüllt werden, um die Märkte weiter bei Laune zu halten. Auch der fallende Ölpreis sorgte für Verunsicherung, Ölwerte gehörten zu den schwächsten Dow -Komponenten, für Chevron und ExxonMobil ging  1,8 bzw. 1,3% nach unten. United Health Car war mit 1,0% Plus einer der Gewinner im Dow Jones, nachdem das Repräsentantenhaus mit hauchdünner Mehrheit einer Neufassung von Obamacare zugestimmt hatte. Die Papiere von Tesla   büßten nach den Zahlen 5,0% ein. Der Elektroautobauer hatte zwar Rekorde bei Produktion, Auslieferungen und Umsatz erzielt, war dabei aber stärker als erwartet in die roten Zahlen geraten.
     
  • Stark nach untern ging es gestern für die Ölpreise, WTI gab 4,8% ab, Brent schloss erstmals seit November des Vorjahres wieder unter USD 50. Die anhaltende Sorge vor einer Überversorgung durch erhöhte Produktion in den USA bleibt bestimmendes Thema. Auch Gold musste gestern weiter abgeben, am Ende des Tages stand für das Edelmetall ein Minus von 0,8%.
     
  • Vorbörslich sind die Märkte unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schliessen uneinheitlich. Von der Makroseite steht heute der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Von der Unternehmensseite meldet heute in den USA Berkshire Hathaway. In Österreich meldete Erste Bank Zahlen (Details siehe unten).
     

UNTERNEHMEN


Erste Bank

Die heimische Großbank legte heute Morgen die Ergebnisse für das erste Quartal 2017 vor. Der Nettozinsüberschuss lag mit €1,1Mrd. knapp unter dem Niveau des Vorjahres, während das Provisionsergebnis leicht gesteigert werden konnte auf €457,7Mio. von €443,1Mio. Die operativen Ausgaben stiegen mit €1Mrd. leicht an ggü. dem Vorjahr, wodurch das operativen Ergebnis auf €599,2Mio. zurückging nach €620,5Mio. Die Abschreibungen für Kredite waren mit €65,8Mio. nach wie vor auf eines sehr niedrigen Niveau, sodass das Nettoergebnis bei €262,2Mio. lag nach €274,7Mio. im Vorjahr. Die NPL-Quote lag bei 4,9% nach 6,7% im Vorjahr während die CET-1 Quote (phased-in) bei 13% lag ggü, 12,1% im Q1/16. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde ggü. den FY16-Zahlen nicht verändert: Die Firma geht nach wie vor von einem Return on Tangible Equity von über 10% aus, einem Umsatz im besten Fall auf dem Niveau des Vorjahres und einer leichten Steigerung der Kosten.

Nettozinsergebnis: €1,1Mrd. (1,1e); Provisionsergebnis: €457,7Mio. (445,5e); Operatives Ergebnis: €599,2Mio. (619,5e); Nettoergebnis: €262,2Mio. (277e)



(05.05.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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