Deutsche Bank: Mehr als Zweckoptimismus? (Michael Vaupel, Marc Schmidt)

Zu Wochenbeginn wendete sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) höchstpersönlich mit einer Mitteilung an „alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ des Bankhauses.

Deutsche-Bank-Chart: finanztreff.de

Und was hatte John Cryan mitzuteilen? Neben dem obligatorischen Zweckoptimismus („wir können stolz sein auf…“) und eher nichtssagenden Sätzen (man sei „ganz nah an den Trends“) gab es auch ein paar klare Ansagen. Konkret:

3.400 Handelskunden weniger – gute Nachricht?

Die Deutsche Bank habe sich im Bereich Global Markets von rund 3.400 Handelskunden getrennt. Früher einmal wäre der Aufbau eines Kundenstamms als Erfolg verkauft worden – nun sieht es nach dem Gegenteil aus. John Cryan begründet diesen Abbau bei der Zahl der Handelskunden damit, dass „ein großer Teil der Erträge auf wenige Kunden“ entfalle. Man will sich offenbar auf diese wenigen Kunden konzentrieren. Nun ja. Sympathisch finde ich diese Strategie nicht gerade. Wie ist dies den 3.400 Handelskunden kommuniziert worden? Der Art „tut uns leid, Sie bringen uns zu wenig Erträge, auf Wiedersehen?“ In Zeiten, in denen die Deutsche Bank nicht den besten Ruf hat, vielleicht nicht optimal. Doch was weiß ich schon. Der Kurs der Deutschen Bank-Aktie hat vielleicht auch wegen Maßnahmen wie dieser eine beachtliche 1-Monats-Performance von rund 40% Plus hingelegt.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

„Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.“ – Romain Rolland

Ein Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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(08.12.2016)

Deutsche Bank, Logo Bocman1973 / Shutterstock.com , (© www.shutterstock.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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