Zalando mit neuer Vision! (Gastautor, Marc Schmidt)

Der Online-Modehändler-Zalando (WKN: ZAL111 / ISIN: DE000ZAL1111) hat zuletzt einen beeindruckenden Wachstumskurs hingelegt und sich auch für die Zukunft einiges vorgenommen. Dies ist ein Grund, warum HypoVereinsbank onemarkets nun eine Trading-Idee dazu veröffentlicht hat, die wir ebenfalls ganz interessant finden:

Shoppen. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage. Teenager wie die 16jährige Denise R. kennen keine fixen Öffnungszeiten. Sie sind es längst gewöhnt im Internet jederzeit shoppen gehen zu können. Tagelange suchte Denise kürzlich bei verschiedenen Online-Händlern im Netz nach einem neuen Top und einer Jeans. Beides möchte sie nächste Woche bei einer Party anziehen. Am 25. November wurde sie fündig. Bei Zalando. 56,90 Euro bezahlte sie für Top und Jeans und sparte an diesem Tag auch noch 20 Prozent. Millionen ticken wie Denise und shoppen im Netz. „Statt lange vor der Kabine und der Kasse zu stehen, bekomme ich Jeans und Top in wenigen Tagen nach Hause geliefert,“ sagt Denise. „Passt es nicht, schicke ich es zurück.“ Rund 1,7 Bestellungen gingen im dritten Quartal pro Sekunde bei Zalando ein und im Weihnachtsquartal dürfte die Quote sogar noch höher ausfallen. 128.358 Artikel bot der Onlinehändler Zalando am Freitag nach Thanksgiving, dem so genannten „Black Friday“ mit einem Rabatt von 20 Prozent an, um das Weihnachtsgeschäft einzuläuten.

In acht Jahren von Null auf Platz 3

Als das Berliner Start-Up-Unternehmen Zalando, 2008 von den beiden Studienkollegen Robert Gentz und David Schneider gemeinsam mit Oliver Samwer von Rocket Internet gegründet wurde, gab es nur Schuhe im Sortiment. Mit Pumps und Sneackers gingen sie zunächst in Deutschland und ein Jahr später in Österreich auf Kundenjagd. 2015 erwirtschaftete die Nummer drei unter den deutschen Online-Händlern europaweit knapp drei Milliarden Euro Umsatz. Gentz und Schneider drückten dabei kräftig auf Expansionstempo – regional und im Sortiment. Mit Originals von adidas , Puma -Leggins und Accessoires designed von Rihanna, Taschen und Uhren von Kate Spade und einer Vielzahl weiterer Marken werden die Kunden zu Zalando gelockt. Finanziert wurde der Expansionskurs zuletzt mit den Mitteln aus dem Börsengang 2014. Rund 605 Millionen spülte er in die Kassen. Mit Werbekampagnen wie „“Schrei vor Glück“ und kostenlosen Retouren machte sich Zalando lautstark auf sich aufmerksam. Damit will sich der Newcomer aus Berlin jedoch nicht zufrieden geben. „Nie waren wir stärker, und nie zuvor haben sich uns so viele großartige Chancen geboten“, sagte Finanzvorstand Rubin Ritter bei der Vorlage der Geschäftszahlen 2015. In diesem Jahr wurde bereits stark in Loyalty- und Rabattprogrammen die Kundenbindung und neue schnellere Lieferkonzepte investiert. Mit Übernahmen wie den Marktplatzspezialisten Tradebyte machte Zalando einen weiteren Schritt vom Online-Mode-Händler zum Technikdienstleister für die Modebranche. Aktuell bieten die Berliner 150 Modemarken über ihre Plattform an. Mit Tradebyte soll die Einbindung neuer Marken deutlich einfacher und schneller erfolgen. Zalando fährt jedoch längst mehrgleisig.

Zalando mit neuer Vision

Konkurrenten wie Amazon machen allerdings gehörig Druck. Im Rahmen der Q3-Zahlen gab der Konzern auch einen Ausblick auf 2020. Bis dahin soll der Umsatz um rund 20 – 25 Prozent pro Jahr. Die Strategie basiert auf fünf Standbeinen: Dem bekannten Zalando- Fashion Store, die Style-Beratung Zalon, den Online-Shopping-Club Zalando Lounge, die Social Shopping-App Fleek und das Online Fashion Outlet Movmnt. Die Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres haben gezeigt, dass Zalando trotz hoher Investitionen, profitabel arbeiten kann.

„Culture Mashup“ lautet bei Zalando das modische Motto für den Frühjahr/Sommer 2017 – eine Mischung aus 80s Retro, Urban Folk Chic und sportlich inspirierter Streetware. „In der nächsten Saison gibt es keine Regeln. Alles ist erlaubt, solange es individuell und außergewöhnlich kombiniert wird,“ heißt es auf der Homepage. Denise findet den Style Klasse. Ob bei den Berlinern dann auch die Kasse klingelt wird sich zeigen. Nach Angaben von Thomson Reuters vertrauen die meisten Analysten der Strategie der Berliner und rechnen damit, dass Zalando in den kommenden Jahren nicht nur den Umsatz, sondern auch den Gewinn deutlich steigern kann. Daher zeigen sie sich mittelfristig optimistisch für den Aktienkurs. Sollten die Kosten jedoch aus dem Ruder laufen oder der Gesamtmarkt nach unten drehen, könnte jedoch auch die Aktie von Zalando Schwäche zeigen.

Chartausblick: Zalando

  • Widerstandsmarke: 35,60/36,10 EUR
  • Unterstützungslinie: 34,90/35,30 EUR

Die Aktie von Zalando bildet einen langfristigen Aufwärtstrend. Kurzfristig befindet sich das Papier jedoch in einer Konsolidierungsphase. Im Bereich von EUR 35,30 findet die Aktie eine gute Unterstützung. Hier könnte sich Swing-Tradern interessante Tradingchancen bis EUR 36,10 bieten. Bricht die Aktie hingegen unter die 38,2%-Retracementlinie droht eine Fortsetzung der Konsolidierung bis EUR 34,90.

Zalando in EUR im Stundenchart: 1 Kerze = 1 Stunde (log. Kerzenchartdarstellung)

Betrachtungszeitraum: 10.11.2016 – 23.11.2016. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Betrachtungszeitraum: 10.11.2016 – 23.11.2016. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Zalando in EUR im Wochenchart: 1 Kerze = 1 Woche (log. Kerzenchartdarstellung)

Betrachtungszeitraum: 01.10.2014 (Erstnotiz) – 23.11.2016. Historische Betrachtungen stellen keine verläßlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Betrachtungszeitraum: 01.10.2014 (Erstnotiz) – 23.11.2016. Historische Betrachtungen stellen keine verläßlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Kommentator: Sebastian Bleser, Experte für Anlage- und Hebelprodukte HypoVereinsbank onemarkets

 



(24.11.2016)

Zalando 360b / Shutterstock.com , (© www.shutterstock.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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