Rohstoff Kolumne: Öl bleibt schwach, Gold verzeichnet leichte Erholung (Heiko Geiger)

Obwohl die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran am Wochenende nicht überraschend kam, sind die Ölpreise angesichts dieser Meldung zunächst weiter gefallen. Bei den Exporten von Öl und Gas unterliegt der Iran ab sofort keinen Beschränkungen mehr. Das Land hat allerdings angekündigt, seine Ölexporte angesichts des Ölpreisverfalls zunächst vorsichtig und mit Weitsicht steigern zu wollen. Dennoch sind die Tiefststände der beiden Ölsorten spektakulär: In der Nacht zum Montag verbilligte sich WTI auf 28,36 US-Dollar je Barrel und fiel damit auf das niedrigste Preisniveau seit Oktober 2003 zurück. Brent gab auf 27,67 US-Dollar nach und erreichte damit den tiefsten Stand seit November 2003.
 
Im Handelsverlauf des Montags stieg der WTI-Preis jedoch wieder über die Marke von 30 US-Dollar je Barrel. Brent zog bis auf 29 US-Dollar gen Norden. Dennoch bewegen sich die Preise rund 2 Prozent unter den Schlusskursen vom Freitag vergangener Woche. „Die Aussicht von zusätzlichem Öl aus dem Iran dürfte einer Preiserholung bis auf weiteres entgegenstehen, die Preise aber nicht mehr stark belasten", schätzen die Rohstoffanalysten der Commerzbank die Lage ein. Tatsächlich könnte die vorläufige Ausweitung der iranischen Ölausfuhren um 500.000 Barrel pro Tag in die aktuellen Ölnotierungen bereits eingepreist sein. Zugleich ist es unwahrscheinlich, dass der Iran seine Fördermenge im laufenden Jahr weiter anheben kann. Zu groß ist der Investitionsbedarf in die zum Teil seit Beginn des UN-Embargos im März 2012 außer Betrieb genommenen Anlagen. Wegen der ausbleibenden Einnahmen aus dem Ölgeschäft hat der Iran seit knapp vier Jahren nicht mehr in die Ölinfrastruktur investieren können. Zum Vergleich: Der Irak und Libyen benötigten infolge des Produktionsstillstands in den Kriegen 2003 bzw. 2011 rund zwölf Monate, um das ursprüngliche Produktionsniveau wieder zu erreichen. Der Iran könnte nach Jahren der Sanktionen deutlich länger brauchen, um seine Ölproduktion wieder hochzufahren.
 
Eine Reihe von schwachen US-Konjunkturdaten hatte am Freitag überraschend die Stimmung an den Aktienmärkten getrübt. Gold zog daraufhin von einem am Donnerstag erreichten Tiefstand bei 1.070 US-Dollar deutlich bis auf rund 1.100 US-Dollar je Feinunze an. Zum Wochenauftakt notiert Gold bei 1.090 US-Dollar, nahezu unverändert zum Schlusskurs am Freitag. In Euro gerechnet pendelt die Feinunze um 1.000 Euro. Die leichte Erholung des Goldpreises könnte mit den aufkommenden Zweifeln der Marktteilnehmer zusammenhängen, ob die US-Notenbank kurzfristig zu weiteren Zinsschritten in der Lage ist. Fed-Mitglied Eric Rosengren machte in der vergangenen Woche überraschend seinen Bedenken Luft, die abflauende Weltkonjunktur könnte rasch einen negativen Einfluss auf die US-Konjunktur ausüben. In ihrem in der vergangenen Woche veröffentlichten „Beige Book" kommt auch die Fed selbst zu der Einschätzung, dass der starke Dollar und der Ölpreisverfall die Verbesserungen am Arbeitsmarkt und bei den Konsumausgaben zunichtegemacht hätten. Noch zum Jahreswechsel war der Fed-Vizechef Stanley Fischer von bis zu vier Zinserhöhungen im Jahr 2016 ausgegangen.
 
Sollten die Zinsen nur äußerst behutsam oder vorerst gar nicht angehoben werden, verharren die Opportunitätskosten des zinslosen Goldes auf geringem Niveau. Angesichts der jüngsten Entwicklung stellte Bloomberg am Freitag wieder einen merklichen Zufluss von 4,4 Tonnen in die wichtigsten Gold-ETFs fest, wobei vor allem der SPDR Gold Trust, weltgrößter Gold-ETF, profitierte. Wie Bloomberg vorrechnet, haben sich damit die Zuflüsse seit Jahresbeginn auf 27,6 Tonnen erhöht. Die jüngsten Daten der CFTC-Statistik passen in dieses Bild: In der Woche zum 12. Januar bestanden erstmals seit neun Wochen keine Netto-Short-Positionen mehr, wie die Rohstoffanalysten der Commerzbank beobachten. Die rekordhohen Netto-Short-Positionen sind damit innerhalb von zwei Handelswochen vollständig abgebaut worden.
 
 
 
Turbo-Optionsscheine Open-End
Basiswert Light Sweet Crude Oil Future
WKN VS7K4D
Richtung Long
Hebel* 2,93
Abstand zu Knock-Out* 33,95 %
Akt. Kaufpreis* 8,93 EUR
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Basiswert Light Sweet Crude Oil Future
WKN VS60JB
Richtung Long
Hebel* 5,48
Abstand zu Knock-Out* 18,05 %
Akt. Kaufpreis* 4,41 EUR
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Basiswert Light Sweet Crude Oil Future
WKN VS7BAV
Richtung Short
Hebel* 4,01
Abstand zu Knock-Out* 24,84 %
Akt. Kaufpreis* 7,94 EUR
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Basiswert Light Sweet Crude Oil Future
WKN VS7Q3L
Richtung Short
Hebel* 8,18
Abstand zu Knock-Out* 11,93 %
Akt. Kaufpreis* 4,31 EUR
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Basiswert WKN Richtung Hebel* Abstand zu Knock-Out* Akt. Kaufpreis* Details
Light Sweet Crude Oil Future VS7K4D Long 2,93 33,95 % 8,93 EUR
Light Sweet Crude Oil Future VS60JB Long 5,48 18,05 % 4,41 EUR
Light Sweet Crude Oil Future VS7BAV Short 4,01 24,84 % 7,94 EUR
Light Sweet Crude Oil Future VS7Q3L Short 8,18 11,93 % 4,31 EUR
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Festere chinesische Aktienmärkte stabilisieren den Kupferpreis
Die Preise für Industriemetalle haben zum Wochenanfang den neuerlichen Kursverlust der Ölpreise nicht mitgemacht. Kupfer bewegt sich seitwärts etwas unterhalb von 4.400 US-Dollar (+1 Prozent) pro Tonne. Nickel legt um 2 Prozent auf annähernd 8.600 US-Dollar je Tonne zu. Zink verteuert sich um rund 1,5 Prozent auf 1.500 US-Dollar je Tonne. Die etwas festeren Industriemetallpreise könnten nicht zuletzt mit den stabileren chinesischen Aktienmärkten zusammenhängen. Hintergrund ist eine Verfügung der chinesischen Notenbank, dass im Auslandsdevisenhandel tätige Banken einen höheren Mindestreservesatz vorhalten müssen. Damit soll das Yuan-Volumen im Handel verringert werden, womit sich Wechselkursschwankungen automatisch eingrenzen lassen. China ist der weltweit größte Verbraucher von Industriemetallen, etwa 40 Prozent des weltweiten Angebots von Kupfers werden in der Volksrepublik nachgefragt.
 
Ungeachtet der zuletzt wieder etwas stabileren chinesischen Aktienmärkte könnte der Kupferpreis weiterhin unter Druck bleiben. Die International Copper Study Group (ICSG) hat jüngst ihre Kapazitäts-Prognose für den globalen Kupfermarkt veröffentlicht: Die weltweite Förderkapazität der Minen werde im Zeitraum 2015 bis 2019 um 4,6 Prozent auf 27 Millionen Tonnen zunehmen. Vor allem Peru hat angekündigt, seine Förderkapazität für Kupfer deutlich auszuweiten. Ende Dezember 2015 hat der rohstoffreiche lateinamerikanische Staat mitgeteilt, dass die Kupferproduktion des Landes 2016 um 65 Prozent auf 2,5 Mio. Tonnen steigen könnte: Im Februar nimmt das Las Bambas-Projekt von MMG die Produktion auf. 2016 soll die Mine 250.000 bis 300.000 Tonnen Kupfer aus dem Boden holen.
 
Angesichts der anhaltenden Überkapazitäten auf dem weltweiten Kupfermarkt haben die Analysten von Barclays ihre Kupferpreisprognose für 2016 von durchschnittlich 5.625 US-Dollar auf 4.350 US-Dollar je Tonne eingekürzt. „Die Preise könnten im Bereich der aktuellen Spotkurse verbleiben und im zweiten Quartal leicht zulegen, danach jedoch – ähnlich wie bei der Preisentwicklung im vergangenen Jahr – in Erwartung eines großen Überschusses im vierten Quartal nachgeben", schätzen die Barclays-Analysten ein.
 
Turbo-Optionsscheine Open End auf Kupfer
Basiswert Copper Future
WKN VS6LEH
Richtung Long
Hebel* 4,64
Abstand zu Knock-Out* 21,00 %
akt. Kaufpreis* 3,81 EUR
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Basiswert Copper Future
WKN VZ8NR3
Richtung Long
Hebel* 8,07
Abstand zu Knock-Out* 12,03 %
akt. Kaufpreis* 2,14 EUR
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Basiswert Copper Future
WKN VS6BZY
Richtung Short
Hebel* 5,22
Abstand zu Knock-Out* 18,94 %
akt. Kaufpreis* 3,63 EUR
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Basiswert Copper Future
WKN VS6F99
Richtung Short
Hebel* 8,56
Abstand zu Knock-Out* 11,39 %
akt. Kaufpreis* 2,27 EUR
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Basiswert WKN Richtung Hebel* Abstand zu Knock-Out* akt. Kaufpreis* Details
Copper Future VS6LEH Long 4,64 21,00 % 3,81 EUR
Copper Future VZ8NR3 Long 8,07 12,03 % 2,14 EUR
Copper Future VS6BZY Short 5,22 18,94 % 3,63 EUR
Copper Future VS6F99 Short 8,56 11,39 % 2,27 EUR
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*) Stand: 19.01.2016

Wichtige Risiken:

Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung der Rohstoffpreise von vielen politischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Die Rohstoffpreise können sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft.

Emittenten- / Bonitäts- / Währungsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung. Bei nicht währungsgesicherten Produkten trägt der Anleger zusätzlich das entsprechende Währungsrisiko. Anleger sollten beachten, dass es sich bei Turbo-Optionsscheinen und Mini Futures um besonders risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage handelt.



(20.01.2016)

Hinweis: Diese Produktwerbung ist keine Finanzanalyse i.S.d. § 34b WpHG und genügt daher auch nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen.
Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in die derivativen Finanzinstrumente verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite des Emittenten www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist. Darüber hinaus werden der Basisprospekt, etwaige Nachträge zu dem Basisprospekt sowie die Endgültigen Angebotsbedingungen beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten.Anleger werden gebeten, die bestehenden Verkaufsbeschränkungen zu beachten.
Näheres über Chancen und Risiken einer Anlage in derivative Finanzinstrumente erfahren Sie in der Broschüre "Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren", welche Ihr Anlageberater Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung stellt. Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot und dem Verkauf der derivativen Finanzinstrumente können Gesellschaften der Vontobel-Gruppe direkt oder indirekt Provisionen in unterschiedlicher Höhe an Dritte (z.B. Anlageberater) zahlen. Solche Provisionen sind im Finanzinstrumentspreis enthalten. Weitere Informationen erhalten Sie auf Nachfrage bei Ihrer Vertriebsstelle. Ohne Genehmigung darf diese Produktwerbung nicht vervielfältigt bzw. weiterverbreitet werden.

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Sektor Bankenaufsicht
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Sektor Wertpapieraufsicht/Asset-Management
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Bohrinsel, Meer, Industrie, Rohstoffe, Plattform, Öl, Gas, Thailand, http://www.shutterstock.com/de/pic-110796884/stock-photo-the-offshore-oil-rig-in-the-gulf-of-thailand.html, (© www.shutterstock.com)


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Heiko Geiger

Head of Public Distribution, Bank Vontobel Europe AG

>> https://zertifikate.vontobel.com/DE/Home


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