Während die DAX-Anleger mehrheitlich in Richtung Notenbanken blickten, warten Volkswagen-Investoren (WKN 766403) mit Spannung auf die weiteren Auswirkungen des Abgasskandals. Nachdem bislang nur Diesel-Fahrzeuge betroffen waren, gestanden die Wolfsburger diese Woche ein, dass offenbar auch Benziner per Software manipuliert wurden. Damit gibt es nur noch wenige Baureihen, die nicht in irgendeiner Form problematisch sind. Das wirft – trotz der Veröffentlichung durch den Konzern selbst – erneut kein gutes Licht auf Volkswagen und vor allem nicht auf die vom Image lebenden Premiummarken Audi und Porsche. Nachdem nun auch dort zahlreiche Modelle betroffen sind, fragen sich immer mehr Anleger, ob die Volkswagen-Aktie wirklich schon ihr Tief gesehen hat. Denn Premiummarken haben nur einen Grund für ihre hohen Preise und damit die hervorragenden Margen: Das Image. Wenn das angeknackst ist, nutzt auch die beste Technik nicht mehr. Daher müssen die Wolfsburger das Problem baldmöglichst in den Griff bekommen. Kurstechnisch ist die Aktie noch nicht wieder bei ihrem Tiefpunkt von Mitte Oktober angelangt. Je nach Nachrichtenlage kann das aber schnell geschehen. Langfristig orientierte Anleger sind zwar bereits jetzt wieder bei Volkswagen aktiv, doch der Zeitpunkt könnte verfrüht sein. Stichwort: Prozessrisiken. Negative (Kurs-)Effekte sind also nicht ausgeschlossen. Derweil kann im DAX die Jahresendrallye laufen.
Deutschland
Bei der Lufthansa (WKN 823212) blieb gar keine Zeit, sich über das überraschend gute dritte Quartal und die angehobene Gewinnprognose zu freuen. Stattdessen beherrschen bei der Kranich-Airline wieder einmal Streiks die Nachrichtenlage. Dennoch konnte sich die Aktie der Kranich-Airline mit deutlichen Kurszuwächsen zum Wochenschluss an die DAX-Spitze setzen. Unsere Einschätzung dazu hier.
Unterschiedlicher konnten die jüngsten Quartalsberichte und die folgenden Marktreaktionen bei der Deutschen Bank (WKN 514000) und der Commerzbank (WKN CBK100) kaum sein. Dabei macht sich die Commerzbank immer besser. Mehr dazu hier.
Die Unruhe an der Börse im Sommer und ein paar höhere Schäden haben der Allianz (WKN 840400) die Bilanz verhagelt. Europas größter Versicherer muss seinen Aktionären einen Gewinnrückgang verkaufen. Das wiederum dürfte einem Value-Anleger beim Blick auf den Chart nur wenig stören. Unsere Einschätzung dazu hier.
In den USA können Kunden mittlerweile die neuesten Smartphones mieten. Daher waren die Zuwächse bei den Umsätzen im dritten Quartal nicht ganz so üppig wie zuvor. Trotzdem profitiert die Deutsche Telekom (WKN 555750) gleich mehrfach vom Erfolg des US-Mobilfunkgeschäfts. Die Tochter T-Mobile US (WKN A1T7LU) kann sich vor neuen Kunden kaum retten. Mehr dazu hier.
Noch immer schwächelt die Golfsparte TaylorMade bei adidas (WKN A1EWWW). Dafür lief es bei Europas größtem Sportartikelhersteller in den anderen Bereichen zuletzt richtig gut. Die Herzogenauracher lieferten überraschend gute Zahlen für das dritte Quartal ab und zeigten sich für das Gesamtjahr optimistischer. Unsere Einschätzung dazu hier.
International
Angesichts beeindruckender Kennziffern bei Umsatz, Gewinn und den Nutzerzahlen konnten Investoren Facebook (WKN A1JWVX) die ausufernden Kosten verzeihen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sie das auch in Zukunft tun werden. Mehr dazu hier.
Wirklich beeindruckend kann man die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal, die Tesla Motors (WKN A1CX3T) am 3. November vorgestellt hatte, nicht nennen. Trotzdem konnte Konzernchef und Gründer Elon Musk Investoren einmal mehr ein Bild mit einer rosigen Zukunft für den kalifornischen Elektrowagenbauer malen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieses Bild jemals Realität wird. Mehr dazu hier.
Richemont (WKN A1W5CV) konnte sowohl Umsatz als auch Gewinn im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (Ende März) steigern. Allerdings blieben die Zahlen unter den Markterwartungen. Zudem rechnet der Schweizer Luxusgüterkonzern in der zweiten Jahreshälfte angesichts der Schwächen in wichtigen Märkten wie Hongkong mit einem schwierigen Umfeld. Unsere Einschätzung dazu hier.
Zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten hat AT&S (WKN 922230) die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 nach oben geschraubt. Der österreichische Leiterplattenhersteller rechnet nun mit einem Umsatz von 725 bis 740 Mio. Euro. Die alte Messlatte lag bei 725 Mio. Euro. Mehr dazu hier.
Wochenvorschau: Unternehmenstermine
In Sachen Quartalszahlen nimmt die neue Berichtssaison Fahrt auf. In der kommenden Woche stehen u.a. die Zahlen von Continental, Dean Foods, ElringKlinger, Hertz Global, Manz, Priceline, QSC, Sotheby’s, Wincor Nixdorf (Montag); Deutsche Wohnen, Jungheinrich, KOENIG & BAUER, Kinross Gold, Leoni, Rockwell Automation, TOM TAILOR (Dienstag); Bechtle, Deutsche Post, E.ON, Henkel, K+S, KUKA, LPKF, Macy’s, Nordex, Scout24, Ströer (Mittwoch); Advance Auto Parts, Air Berlin, Applied Materials, Bilfinger, Cancom, Delticom, Deutsche Europshop, Deutsche Pfandbriefbank, Drillisch, Evotec, HOCHTIEF, Fossil, Kohl’s, Merck KGaA, Pan Am Silver, RTL Group, RWE, Siemens, Telefónica Deutschland, Viacom, Weibo, Zalando (Donnerstag); BAUER, Gesco, GfK, Heidelberger Druck, J. C. Penney, SKW Stahl, TLG IMMOBILIEN, Tyco (Freitag).
Wochenvorschau: Konjunkturdaten
Montag
08:00 DE Leistungsbilanz (September)
08:00 DE Warenausfuhr /-einfuhr (September)
10:30 EU sentix-Konjunkturindex: Gesamtindex (November)
16:00 US Labor Market Conditions Index (Oktober)
Dienstag
14:30 US Einfuhrpreise (Oktober)
Donnerstag
08:00 DE Verbraucherpreise (Oktober)
11:00 EU Industrieproduktion (September)
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
16:00 US BLS JOLTS-Daten (September)
Freitag
08:00 DE BIP (Q3)
11:00 EU BIP (Q3)
11:00 EU Handelsbilanz (September)
14:30 US Erzeugerpreise (Oktober)
14:30 US Einzelhandelsumsatz (Oktober)
16:00 US Verbrauchervertrauen Uni Michigan (November)
16:00 US Lagerbestände (September)
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