Lufthansa: Noch nicht über den Berg (Ivan Tomasevic, Marc Schmidt)

Daraus muss man erst einmal schlau werden. Lufthansa (WKN 823212) verbucht dank niedriger Treibstoffpreise und eines starken Sommergeschäfts ein überraschend gutes drittes Quartal und hebt die Gewinnprognose an, trotzdem ging es am Donnerstag für die Aktie der Kranich Airline deutlich nach unten. Zwar folgte am Freitag prompt die Gegenbewegung, allerdings sind die Unsicherheiten nicht weniger geworden.

Die Analysten bei S&P Capital IQ verweisen zum Beispiel darauf, dass das Umfeld im Schlussquartal wieder rauer werden sollte. Zwar haben sie das Kursziel für die Lufthansa-Aktie von 10,50 auf 12,00 Euro nach oben geschraubt. Dafür bleibt es beim „Sell“-Rating. Auf Analystenseite ist man der Ansicht, dass die Preise im vierten Quartal bei geringerer Nachfrage schwächeln dürften. Und dann würden da noch die schwierigen Verhandlungen mit den Gewerkschaften und der steigende Wettbewerbsdruck bleiben. Bei der Credit Suisse sieht man ein Stück weiter in die Zukunft und erkennt mit Blick auf 2016 immer mehr Fragezeichen. Aus Analystensicht dürften die Gewinnmargen bei steigenden Treibstoffkosten sinken.

Quelle: Guidants

Quelle: Guidants

Neben der unsicheren Zukunft waren laut Einschätzung der Citigroup-Analysten Gewinnmitnahmen für die Kursverluste der Lufthansa-Aktie nach der jüngsten Zahlenvorlage verantwortlich. Schließlich hatte das Papier zuvor in nur wenigen Wochen in der Spitze rund 35 Prozent an Wert zugelegt. Dieses Plus erscheint übertrieben, vor allem wenn man bedenkt, dass das Unternehmen die langfristigen Herausforderungen wie den Konzernumbau erst noch meistern muss. Anleger, die von weiteren Kurszuwächsen überzeugt sind und sogar gehebelt auf steigende Kurse der Lufthansa-Aktie setzen möchten, könnten das Produkt mit der WKN DG2ALA ins Auge fassen.

 

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Lufthansa AG



(30.10.2015)

Lufthansa, (© Dirk Herrmann)


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Marc Schmidt

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